Der Titel des neuen „Alien“-Films hat mehrere Bedeutungen – wir erläutern euch drei Deutungsmöglichkeiten für „Romulus“.
Nach sieben Jahren Kinopause können sich Sci-Fi-Horror-Fans aktuell wieder an einem neuen „Alien“-Film erfreuen. Waren die Titel bisher überwiegend schlicht und häufig selbsterklärend, wirft „Romulus“ doch vergleichsweise viele Fragen auf. Wir nehmen den Filmtitel genauer unter die Lupe und erläutern, welche Bedeutungen sich darin verbergen. Ganz ohne Spoiler geht das leider nicht, seid also gewarnt – wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte den Artikel gegebenenfalls erst nach der Sichtung lesen.
Ihr seid noch unschlüssig, ob ihr „Alien: Romulus“ im Kino oder doch erst später im Stream sehen wollt? Dann kann unsere Kritik bei der Entscheidungsfindung helfen. Oder aber ein Blick in den Trailer:
„Alien: Romulus“ und die römische Mythologie
„753 – Rom schlüpft aus dem Ei.“ Diesen Merkspruch aus der Schulzeit hat man auch Jahrzehnte nach Erlernen noch im Ohr. Wer Roms Gründungsmythos nicht mehr ganz so präsent vor Augen hat, bekommt hier die Kurzfassung der gängigsten Überlieferung:
Um seinen Herrschaftsanspruch zu sichern, ließ Amulius die Zwillinge Romulus und Remus aussetzen. Diese wurden zuerst von einer Wölfin gesäugt und wuchsen anschließend bei Hirten auf. Erst im Erwachsenenalter wird ihre wahre Abstammung bekannt und sie verhelfen Numitor zurück auf den Thron. Als Dank bekommen sie ein Stück Land zugesprochen, um ihre eigene Stadt zu gründen. Im Zuge dessen geraten die Brüder allerdings in Streit, Romulus erschlägt seinen Bruder und gründet die Stadt Rom.
Auf dieser Grundlage lassen sich weitere Verbindungen zum Titel herstellen, die wir nachfolgend separat erläutern wollen.
„Romulus“-Forschungslabor
Am offensichtlichsten ist wohl der Zusammenhang zwischen dem Titel und dem Schauplatz des Films: Auf der Suche nach einem besseren Leben stößt eine Gruppe junger Menschen auf die Raumstation Renaissance. Diese ist unterteilt in zwei Forschungslabore namens Romulus und Remus. Hinter der Romulus-Tür verbergen sich neben dem dringend benötigten Kryo-Treibstoff allerdings auch gefährliche Facehugger…
Womöglich soll hier auf die Einheit (und Funktionsfähigkeit), die zwei ähnliche, aber doch ganz unterschiedliche Elemente bilden, verwiesen werden. In Anbetracht von Remus‘ Tod kann außerdem angenommen werden, dass die beiden Zwillings-Labore unterschiedliche Schwerpunkte der Mensch-Xenomorph-Hybridforschung beinhaltet haben könnten.
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Geschwister auf der Suche nach einem neuen Zuhause
Zwischen den Brüdern Romulus und Remus sowie Rain (Cailee Speany) und Andy (David Jonsson) lassen sich Parallelen ziehen. Zwar handelt es sich bei Andy um einen Androiden, doch er wurde von Rains Vater so umprogrammiert, dass er ihr brüderlich zur Seite steht und stets in ihrem Interesse handelt. Ähnlich wie die mythologischen Vorbilder fristen Rain und Andy ein beschwerliches Dasein in einfachen Verhältnissen. Sie streben allerdings nach Höherem und bekommen die Chance, sich ein neues Leben aufzubauen. Zudem gibt es auch zwischen Rain und Andy auf dem Weg zum Neustart Meinungsverschiedenheiten. Ob diese auch tödlich enden, findet ihr mit einem Kinobesuch aber besser selbst heraus.
Römisches Reich und das Weyland-Yutani-Imperium
Eine weitere Titeldeutung bezieht sich auf die Weyland-Yutani Corporation. Dieser multinationale Konzern, der mittlerweile in nahezu alle Lebensbereiche hineinreicht, vor allem aber für seine Errungenschaften und Fortschritte in Sachen Technik, (Bio-)Waffenforschung und Weltraumkolonialisierung bekannt ist, beutet Menschen ohne Rücksicht auf Verluste aus. Zudem sind die sehr daran interessiert, Aliens auf verschiedenste Weise nutzbar zu machen – alles, um ihre Monopolstellung zu sichern sowie Einflussbereich, Macht und Profit zu steigern. Für diese Deutung muss man den Bogen zwar etwas weiter spannen, doch hier lässt sich auch die ein oder andere Ähnlichkeit zum Römischen Reich ausmachen.
Wie gut ihr euch mit der „Alien“-Reihe auskennt, könnt ihr in folgendem Quiz unter Beweis stellen: