Sieben Jahre nach „Alien: Covenant“ schickt sich „Evil Dead“-Regisseur Fede Álvarez an, den Horror mit „Alien: Romulus“ zurück in die Sci-Fi-Reihe zu bringen.
Sie könnten unterschiedlicher nicht sein und sind sich doch in vielen Bereichen so ähnlich. Die Rede ist von den beiden Sci-Fi-Reihen „Alien“ und „Predator“. Das eine Franchise begann als Sci-Fi-Horror mit dem distinktiven Stil von Filmemacher Ridley Scott und dem außergewöhnlichen und stilprägenden Design des Schweizer Künstlers HR Giger, das andere als Sci-Fi-Actionfilm mit Arnold Schwarzenegger und jeder Menge maskulinem Schweiß. In beiden Filmreihen kämpft der Mensch gegen eine nahezu perfekte Lebensform und Tötungsmaschine ums Überleben. Kein Wunder also, dass das als Gag gedachte Easter Egg in „Predator 2“ die Crossover-Fantasie nicht weniger Fans anzuregen vermochte und in Comics, Videospielen und sogar in den „Alien vs. Predator“-Filmen resultierte.
Bislang waren die „Alien“-Filme den „Predator“-Filmen in Sachen Anspruch, Originalität und Atmosphäre stets überlegen, heimsten auch die besseren Kritiken ein. Auf der Bewertungsplattform Rotten Tomatoes verfügen sowohl „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ als auch „Aliens – Die Rückkehr“ über ausgezeichnete Kritiken und Publikumswertungen (93/94 Prozent sowie 98/94 Prozent). Auf der anderen Seite konnte nur der erste „Predator“-Film mit 80/87 Prozent überzeugen.
Das hat sich mit den jeweils jüngsten Filmbeiträgen beider Franchisen geändert: Während „Alien: Covenant“ komplett durchgefallen ist, gelang Dan Trachtenberg mit „Prey“ eine erstaunliche und erfrischende Wiederbelebung. Mittlerweile gibt es auch ohne Disney+-Abo die Möglichkeit, dieses Kleinod zu genießen: Über Amazon erhaltet ihr den Film auf Blu-ray, DVD und in 4K-Ultra-HD.
Eine solche Wiederbelebung erhoffen sich auch die Verantwortlichen für das „Alien“-Franchise – und richten soll es dieses Mal ein waschechter Horror-Experte: Fede Álvarez bewies bereits mit seinem Soft-Reboot „Evil Dead“, dass er einer totgeglaubten Reihe zu neuem Leben verhelfen kann. Und das ist auch das erklärte Ziel bei „Alien: Romulus“, zu dem es jetzt einen ersten stimmigen Teaser-Trailer gibt:
Die Romulus, eine seit Hunderten von Jahren verlassene Forschungsstation des Weyland-Yutani-Konzerns, treibt vermeintlich ohne Anzeichen lebender Organismen an Bord durch das All – und weckt so das Interesse einer Gruppe junger Leute, die hoffen, Wertvolles aus dem Raumschiff plündern zu können. Doch womit sie nicht rechnen konnten, ist ein Albtraum, der sie in jeder erdenklichen Weise heimsucht. Der Xenomorph wird sie alle vernichten.
Der Trailer ist wahrlich atmosphärisch, düster und deutet an, dass die jungen Leute auf der Romulus ein grauenerregendes Schicksal erwartet. Sollte der Film halten, was dieser erste Blick verspricht, erwartet das Publikum ein richtiger Sci-Fi-Horror, der die klaustrophobische Enge des ersten Films zurückbringt. Und ist das etwa der Vorgänger des Pulse Rifle, den Cailee Spaenys Charakter Rainn Carradine da in den Händen hält?
„Alien: Romulus“: Ridley Scott ist begeistert vom neuen „Alien“-Film
Schauspielerin Isabella Merced („Madame Web“), die eine der jungen Leute spielt, deutete bereits an, dass es dieses Mal mehr als derb zugehen wird. So werde es eine spezifische Szene geben, die laut ihr bei allen, die sie gesehen haben, puren Ekel ausgelöst haben soll. Offensichtlich ist es Regisseur Alvarez und Drehbuchautor Rodo Sayagues („Don’t Breathe“) gelungen, den Horror in die „Alien“-Reihe zurückzuholen. Einen prominenten Fan haben sie ebenfalls bereits auf ihrer Seite: Produzent Ridley Scott. Alvarez hatte ihm eine fertige Fassung des Films vorab gezeigt und dieser war daraufhin voll des Lobes, wie er auf dem DGA Latino Summit 2023 wissen ließ:
„Und dann kommt er ins Zimmer und sagt: ‚Fede, was soll ich sagen? Er ist verdammt großartig!‘ Für mich war es wie… meine Familie weiß, dass es einer der besten Momente meines Lebens war. Dass ein Meister wie er, den ich so sehr bewundere, sich einen Film, den ich inszeniert habe, ansieht, aber vor allem diesen hier… und dann eine Stunde lang mit mir darüber spricht, was ihm daran gefallen hat.“
Neben Cailee Spaeny und Isabela Merced kämpfen auch Aileen Wu, Spike Fearn, Archie Renaux und David Jonsson ums Überleben auf der Romulus. „Alien: Romulus“ startet hierzulande am 15. August 2024 in den Kinos. Und da Sci-Fi aktuell Hochkonjunktur erlebt, stehen die Chancen für einen moderaten Kassenerfolg gar nicht einmal so schlecht.
Nicht nur „Alien“ und „Predator“ bieten ausgezeichneten Sci-Fi-Grusel. Erkennt ihr diese anderen Space-Horrorfilme anhand einzelner Bilder? Versucht euch an unserem Quiz:
