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Alki Alki: Deutsche Tragikkomödie um einen Alkoholkranken, dessen Sucht durch seinen besten Freund ein Gesicht bekommen hat.

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Handlung und Hintergrund

Seit Tobias (Heiko Pinkowski) zurückdenken kann, war sein bester Freund Flasche (Peter Trabner) da. Mit ihm hat er einige Geschichten erlebt, immer jemanden gehabt, mit dem er feiern konnte, aber auch jemanden, der ihm in traurigen Momenten zur Seite stand. Und bei all diesen Erlebnissen war oftmals ein ordentlicher Schluck Alkohol im Spiel. Das mag alles noch verständlich gewesen sein, solange es in einer jugendlichen Phase geschieht, die vom Reiz des Ausprobierens bestimmt wird. Doch bei Tobias und Flasche handelt es sich inzwischen um Mittvierziger, die trotz ihres fortgeschrittenen Alters regelmäßig die Nachtszene unsicher machen. Mögliche Hemmungen angesichts des Altersunterschieds zum gemeinen Disko-Besucher müssen die beiden aber nicht fürchten. Denn solche Hindernisse werden mit ein paar kräftigen Zügen aus der Flasche weggespült und schon tanzt man befreit, oben ohne auf der Theke. Wäre Tobias Single, könnte man über diesen Lebenswandel noch hinwegsehen, aber der verheiratete Vater dreier Kinder untergräbt durch seine konstanten Exzesse seine Rolle als Vorbild. Kollege Thomas (Thorsten Merten) hat von dem Benehmen Tobias‘ im Architekturbüro ebenfalls endgültig genug. Doch Tobias muss erst gehörig gegen die Wand fahren, bevor er einsieht, dass er ein ernsthaftes Alkoholproblem hat. Schlimm nur, dass dabei sogar seine Kinder im Wagen gesessen haben. Die Erkenntnis, dass Flasche aus seinem Leben verschwinden muss, ist ein erster Schritt, doch der enge Freund erweist sich als ausgesprochen hartnäckig und anhänglich. Die Therapie, die Tobias macht, droht dadurch erfolglos zu werden, zumal die Verlockung zum schnellen Rausch bei vielen Gelegenheiten hervorkommt. Aber auch Tobias muss langsam, aber sicher erkennen, dass der radikale Schnitt nicht leicht umsetzbar ist, viel zu wichtig ist ihm die Beziehung zu Flasche mittlerweile geworden.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Axel Ranisch
Produzent
  • Heiko Pinkowski,
  • Dennis Pauls,
  • Anne Baeker
Darsteller
  • Heiko Pinkowski,
  • Peter Trabner,
  • Christina Große,
  • Thorsten Merten,
  • Oliver Korittke,
  • Eva Bay,
  • Iris Berben,
  • Thomas Fränzel,
  • Elke Grunau
Drehbuch
  • Axel Ranisch,
  • Peter Trabner,
  • Heiko Pinkowski
Musik
  • Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi
Kamera
  • Dennis Pauls
Schnitt
  • Milenka Nawka,
  • Guernica Zimgabel
Idee
  • Peter Trabner
Produktionsleitung
  • Anne Baeker

Kritikerrezensionen

    1. Mumblecore, das sind Filme, in denen die Protagonisten nicht recht heraus wollen mit der Sprache (oder einfach der direkte Ton zu unverständlich ist). In Berlin sind diese Filme beliebt, vor allem, weil man sie ohne Budget filmen kann. Es gibt hier in der Gegend eine richtige Mumblecore Clique. Einige haben an der Film Arche ihr Handwerk gelernt, andere nicht. Zumindest helfen sie sich gegenseitig, arbeiten zusammen. Axel Ranisch ist derjenige in der Gruppe, der am flüssigsten erzählt. Seine neueste Komödie handelt von zwei Alkoholikern: Tobias (Heiko Pinkowski) und Flasche (Peter Trabner), ziemlich beleibt und beste Freunde. Zumindest kuscheln sie gerne, denn Ranisch zeigt am liebsten das Kind im Manne. Nachts sind sie die Könige des Koma Saufens. Die Sucht ist in Ranischs Komödie ein Wesen aus Fleisch und Blut und heisst Flasche. Tobias kann Flasche nicht entkommen, wenn er nachts in den Clubs unterwegs ist. Schliesslich versucht er es mit einem "Wir schaffen das!" Suchtprogramm. Flasche aber lässt sich nicht so einfach vertreiben. Immerin ist er doch ein guter Freund und wer verliert den schon gerne? Ich bin ein bisschen stolz auf Axel Rnisch, denn er hat eine Sucht-Komödie gemacht, die nicht albern oder moralisierend daherkommt, sondern mit einer guten Portion Anarcho Humor. Ranisch ist den beiden grossen Versuchungen deutscher "Komödie" widerstanden und das geleistet, was Tobias noch nicht hinbekommen hat. mehr auf cinegeek.de
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    2. Alki Alki: Deutsche Tragikkomödie um einen Alkoholkranken, dessen Sucht durch seinen besten Freund ein Gesicht bekommen hat.

      Tobias ist Alkoholiker und gefährdet mit seinen wilden Exzessen sogar das Leben seiner Kinder. Doch ein dringend benötigter Entzug gestaltet sich kompliziert, da sein bester Freund immer weiter trinken will.
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      1. Seit Tobias denken kann, ist er mit Flasche befreundet. Flasche war immer dabei, wenn Tobias feiern wollte. Aber auch, wenn er traurig, überfordert, gestresst war. Doch nachdem Tobias einen geschäftlichen Auftrag in den Sand gesetzt hat und betrunken am Steuer einen Autounfall verursacht, wird Tobias eines klar: Er muss sich von Flasche trennen. Doch der treue Freund will das nicht einsehen. Weil er an Tobias hängt. Und Tobias an ihm. Für ihren neuen Film haben sich Regisseur Axel Ranisch und seine Co-Drehbuchautoren Peter Trabner und Heiko Pinkowski eine interessante Prämisse gewählt: Sie zeigen die Sucht als menschlichen Charakter, als Person, die sich nicht unsichtbar machen oder beiseite schieben lässt. Und entstehen anfangs aus dieser Situation heraus noch jede Menge absurde, skurrile und unterhaltsame Momente, so wird von Minute zu Minute der Erzählton dunkler, die Aktion des Protagonisten tragischer, die Situation auswegloser. Denn Tobias, den Heiko Pinkowski mit seiner ganzen Physiognomie so eindrücklich und intensiv verkörpert, kommt einfach nicht los von Flasche, eine Rolle, in die Peter Trabner selbst mit sicherem Gespür für genaue Gesten schlüpft. Dass aber Tobias Kampf mit der Sucht nicht nur ihn betrifft, zeigt Ranisch deutlich, indem er auch die Perspektive der Familie, des Firmenkompagnons und anderer Süchtiger in der gemeinsamen Therapie aufzeigt. Ranisch und Trabner nehmen sämtliche Figuren ernst, geben sie niemals der Lächerlichkeit preis und zeigen konsequent und kompromisslos den Weg der Abhängigkeit und Krankheit. Die Musik zum Film liefern „Die Tentakel von Delphi“, als Troubadour kommentiert Robert Gwisdek alias „Käptn Peng“ das Geschehen mit passenden Texten. In seinen Songs geht es nicht nur um die Sehnsucht, endlich loslassen zu können. Es geht auch um Liebe und Geborgenheit. Denn genau das ist die Vielschichtigkeit der Empfindungen von Tobias gegenüber Flasche, die ALKI ALKI erzählt und dem Film damit seine Einzigartigkeit verleihen: So besonders und eindrucksvoll ist ein solches Thema selten erzählt worden. Ranischs neuer Film ist ehrlich, schonungslos und doch auch immer wieder verträumt absurd. Großartiges deutsches Kino.

        Jurybegründung:

        Axel Ranisch nennt seinen Film, für den er als „Spielleiter“ verantwortlich zeichnet, eine Tragikomödie. Doch eigentlich ist seine Geschichte eines verzweifelten Alkoholikers vor allem ein Drama mit tragischen und gelegentlichen ironischen Momenten. Tobias Zach ist Bauingenieur und führt zusammen mit seinem Freund Thomas ein Architekturbüro. Er hat eine Frau und drei Kinder. Eigentlich könnte alles wunderbar sein, wenn da nicht „Flasche“ wäre, das Alter Ego von Tobias, die manifestierte Alkoholsucht. Flasche ist der ständige Begleiter von Tobias und lässt ihn nicht eine Sekunde allein. Er verführt Tobias immer wieder aufs Neue zum Trinken. Tobias gleitet tiefer und tiefer in seinen Alkoholismus, verliert den Boden unter den Füßen, kann sich gegen alle vernünftigen Argumente und trotz seiner Liebe zu seiner Frau und den Kinder nicht von seiner Sucht befreien. Als Tobias am Tiefpunkt angekommen ist, willigt er in eine Therapie ein. Aber auch hier lässt ihn Flasche nicht allein und flüstert ihm ständig Versuchungen ins Ohr, die Tobias trotz verzweifelter Gegenwehr nicht überhören kann.
        Axel Ranischs konsequentes Porträt eines Trinkers, den Heiko Pinkowski als eine Mischung aus gutmütigem Tanzbär und Schwächling gibt, besticht durch seine stringente Dramaturgie. Als Übergang zu den einzelnen Abschnitten der Schilderung des langen Weges von Tobias in den Abgrund der Sucht hat Ranisch den Auftritt eines Bänkelsängers gewählt, der von dem unheilvollen Verhältnis zwischen Tobias und seinem dunklen Begleiter Flasche erzählt und damit den Rahmen der einzelnen Kapitel absteckt. Tobias bewegt sich längst nicht mehr nur auf einer realen Ebene. Nicht nur Flasche, den er in seinem Dasein akzeptiert und der kein „weißer Hase“ ist, verleiht dem Film einen Hauch von Surrealität und absurdem Humor. Tobias verliert oft seine Beziehung zur Wirklichkeit, da er sie meist nur noch durch den Zerrspiegel des Alkohols wahrnimmt. Diese einzelnen Stufen eines fast unaufhaltsamen Abstiegs zeigt der Film in dramatischen Details und erspart dem Zuschauer nichts. Und dennoch ist dies kein Film der Hoffnungslosigkeit, sondern immer wieder auch die Schilderung von zwischenmenschlicher Wärme, von Nähe und von Menschenwürde, die Tobias selbst in den düstersten Augenblicken der Geschichte nie ganz verliert. Darin liegt die besondere Stärke des Films, dem man anmerkt, dass der „Spielleiter“ seine Figuren mag und nicht der Lächerlichkeit preisgibt. Der Film endet mit einer schönen indianischen Legende über zwei Wölfe, von denen der eine das Gute, der andere das Böse verkörpert. Nur der von ihnen kann überleben, der gefüttert wird. Man gönnt Tobias, dass er doch noch den Weg findet, den guten Wolf zu füttern. Die Eindringlichkeit der Darstellung dieses Schicksals und die Originalität der Interpretation haben, so der Bewertungsausschuss, das höchste Prädikat verdient.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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