Als Ben, Jonas, Leo, Özzi und Sophie mit ihrer Abitursklasse einen Ausflug in den Hildesheimer Dom unternehmen, ahnen sie noch nicht, dass dieser Tag noch zu einem echten Abenteuer. Denn plötzlich reißt eine Explosion mit großer Wucht die Gruppe auseinander. Und während Ben, Özzi und Sophie mit der Klasse zusammen entführt werden, bleiben Leo und Jonas zurück. Und während sie nach ihren Freunden suchen, kommen sie dem Plan einer geheimen Verschwörung auf die Spur, die versucht, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Um die bösen Mächte aufzuhalten, haben die Freunde noch genau eine Stunde Zeit. Und die ist schneller vorbei, als man denkt. Von 2010 bis 2012 war die Fernsehserie ALLEIN GEGEN DIE ZEIT im KiKa ein Riesenerfolg. Nun überträgt das Kreativteam rund um Regisseur Christian Theede und den Autoren Michael Demuth und Ceylan Yildirim die Abenteuer auf die große Leinwand. Genau wie im Fernsehen wird auch hier das Abenteuer in Echtzeit erzählt. So ist der Zuschauer quasi live dabei, wenn die spannenden Ereignisse geschehen und kann die jungen Helden bei ihren Abenteuern begleiten. Bis auf eine Ausnahme sind die Darsteller der Hauptfiguren aus dem Fernsehen bekannt und können auch vier Jahre später noch in ihren Rollen überzeugen. Ob der zurückhaltende Ben, der geborene Anführer Jonas, die rebellische Leo, die schlaue Sophie oder der etwas tollpatschige Özzi, der jedoch ein absolutes Computergenie ist: Für jeden Zuschauer ist eine passende Identifikationsfigur dabei, mit der man mitfiebern kann und der man gerne folgt. Das Tempo der Geschichte ist hoch und die Actionsequenzen müssen sich hinter internationalen Vorbildern nicht verstecken. Die Musik unterstreicht die spannende Handlung, auch Kamera, Ausstattung und Setting überzeugen. ALLEIN GEGEN DIE ZEIT ist die gelungene Fortsetzung einer erfolgreichen Fernsehserie auf großer Leinwand, die alte und neue Fans glücklich machen wird. Spannend bis zur letzten Minute.
Jurybegründung:
Fünf Freunde müssen hier in Echtzeit einander und auch gleich die ganze Welt retten, denn bei einer Sonnenfinsternis drohen die Mächte des Bösen übermächtig zu werden. Nicht nur, weil dabei Artefakte aus längst vergangener Zeit eine Rolle spielen, erinnert die Geschichte an Abenteuerfilme von Steven Spielberg. Aber die Filmemacher sind so pfiffig, dass sie diese Anleihen selbst ansprechen: „Bei Indiana Jones war das ganz anders!“ beklagt sich da einer der jungen Helden. So ist ALLEIN GEGEN DIE ZEIT ein temporeicher Actionfilm, bei dem vor allem viel gerannt wird, denn die jungen Helden werden ständig von den Schurken verfolgt. Das ist mit einem guten Timing, einer sehr agilen und einfallsreich eingesetzten Kamera sowie einer in der Postproduktion aufgepeppten Optik inszeniert und entspricht so durchaus dem Niveau von vergleichbaren internationalen Genreproduktionen. Und die Filmemacher holen geschickt das jugendliche Zielpublikum in ihrem eigenen Alltag und bei ihren Befindlichkeiten ab. Der Film beginnt in der Schule mit einer Hausaufgabe, für die einer der Helden mit seinen Freunden einen kleinen Film dreht, der ganz nebenbei auch die historischen Hintergründe für das bevorstehende Abenteuer liefert. Dann geht es auf einen Schulausflug, der schnell in einer Katastrophe endet, nach der die ganze Schulklasse samt dem strengen Lehrer entführt wird.
Im Film wird die Lebenswirklichkeit von Jugendlichen sehr gut eingefangen. Die Protagonisten sind zugleich Typen mit hohem Erkennungswert und Individuen, die gut als Identifikationsfiguren beim jungen Publikum funktionieren. Da gibt es die Clevere, die den schwarzen Gürtel in einer Kampfsportart hat, einen Mädchenschwarm und einen Grübler, der unter dem Verlust seines Vater leidet, einen Klassenclown und eine Streberin „mit Strickjacke“, die sich schließlich auch als coole Heldin entpuppt. Die jungen Darsteller spielen glaubwürdig, inspiriert und sind durchweg Sympathieträger. Auch die erwachsenen Darsteller sind gut gecastet und agieren größtenteils mit sichtlicher Spielfreude. Das Team nutzte geschickt die Drehorte, unter anderem in Hildesheim, und auch dadurch sieht der Film so aus, als wäre er mit einem hohen Budget ausgestattet gewesen. So sind die Plausibilitätsprobleme mit der Zeitebene (in nur einer Stunde kann all das so unmöglich passieren) leicht zu entschuldigen und als ein auf allen Ebenen professionell gemachter Unterhaltungsfilm, der präzise auf die Vorlieben, Erwartungen und Sehgewohnheiten des jugendlichen Zielpublikums zugeschnitten ist, hat ALLEIN GEGEN DIE ZEIT das Prädikat „wertvoll“ verdient.
FBW-Jugend-Filmjury:
(www.jugend-filmjury.com)
Fünf Teenager, eine geheimnisvolle Sekte und nur eine Stunde Zeit. Auf einer Klassenfahrt kommt es zu einem dramatischen Zwischenfall: In einem altem Dom explodiert eine Bombe. Im darauf folgenden Chaos werden fast sämtliche Schüler von einem vermeintlichen Rettungsteam entführt. Doch Leo und Jonas wurden in der Kirche zurückgelassen und werden dort Zeuge eines seltsamen Rituals. Schon bald wird klar, dass die gesamte Klasse in Lebensgefahr schwebt. Doch um die Jugendlichen aus den Händen der Sekte Lunares zu befreien, müssen sie erst einmal herausfinden, was es mit den mysteriösen Irminsul auf sich hat. Der Film zur Serie überzeugt durch spektakuläre Aufnahmen an sehr passend gewählten Handlungsorten, welche die mystischen Aspekte des Filmes noch einmal hervorheben. Durch die Entführung, eine unerbittlich laufende Deadline und dramatisierende Musik nimmt der Film sehr schnell Fahrt auf und rast ohne Pause und voller Action bis zum packenden Showdown. Trotz der durchgehenden Spannung schafft es der Film, jede einzelne der Hauptfiguren, welche sich perfekt ergänzen, umfassend zu charakterisieren. Auch die Kostüme tragen gut zur Unterscheidung zwischen Gut und Böse bei.
Abenteuerlich: 4 Sterne
Actionreich: 4 Sterne
Mitreißend: 4 Sterne
Mystisch: 4 Sterne
Spannend: 4 Sterne
Gesamtbewertung: 4 1/2 Sterne.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)