Dass eine kleine Nebenrolle der Schere zum Opfer fällt ist im Film-Business nichts Neues. Manchmal trifft es aber auch absolute Top-Stars, wie in dieser Bilderstrecke aufgeführt wird. In Hollywood kann sich nämlich kein Schauspieler sicher sein, am Ende auch wirklich im Film zu landen! Die Gründe für die Streichung sind dabei naturgemäß unterschiedlicher Natur. Manchmal liegt es an der Dramaturgie, manchmal aber auch an persönlichen Verfehlungen wie im Fall Kevin Spacey.
Tobey Maguire in „Life of Pie“
Tobey Maguire sollte eigentlich einen Journalisten spielen, der die Titelfigur interviewt und zu ihrem bewegten Leben befragt. Obwohl schon Aufnahmen im Kasten waren, entschied sich Regisseur Ang Lee, das Material nicht zu verwenden und schnitt sämtliche Szenen aus dem Film heraus. Angeblich war ihm Tobey Maguire zu berühmt.
Shailene Woodley in „The Amazing Spider-Man 2“
Mary Jane Watson (Shailene Woodley) sollte im fertigen Film eigentlich als Spider-Mans mögliches Love-Interest eingeführt werden, doch der mit Figuren sowieso schon sehr überfrachtete Film hatte hierfür keinen Platz mehr. Regisseur Marc Webb zog schließlich die Reißleine und verzichtete auf diese weitere Story-Einlage.
Paul Rudd in „Brautalarm“
An der Seite von Kristen Wiig hätte Paul Rudd eigentlich gegen den Strich besetzt einen Kotzbrocken spielen sollen, der das erste Date der verzweifelten Single-Frau so richtig schön vermiesen sollte. Regisseur Paul Feig liebte es, doch den Zuschauern gefiel die Rolle bei ersten Testvorführungen nicht, sodass der komplette Part schließlich der Schere zum Opfer fiel.
Sienna Miller in „Black Mass“
Johnny Depps Comeback als ernst zu nehmender Schauspieler fand ohne Sienna Miller statt. Regisseur Scott Cooper entschied sich, die Dramaturgie zu straffen und auf die Figur von Whitey Bulgers (Johnny Depps) Freundin zu verzichten. Das Biopic um den Bostoner Gangster wurde entsprechend gradliniger. Blöd nur, dass Sienna Miller ihre Szenen bereits eingespielt hatte…
Harvey Keitel & Jennifer Jason Leigh in „Eyes Wide Shut“
Stanley Kubrick verzichtete in seinem letzten Film auf die Dienste der altgedienten Hollywood-Stars, weil er als absoluter Perfektionist über 400 Drehtage bei der Herstellung seiner Abschiedsvorstellung verbrauchte. So lange konnten Harvey Keitel und Jennifer Jason Leigh nicht warten, sie hatten bereits Folge-Verträge abgeschlossen, die bedient werden wollten. Ihre Rollen mussten neu besetzt werden. Marie Richardson übernahm den Part von Jennifer Jason Leigh, Sydney Pollack ersetze Harvey Keitel.
Harrison Ford in „E.T.“
Als Elliotts Schulleiter hätte Harrison Ford sowieso nur einen kurzen Auftritt gehabt, der eher als Spaß seines Regisseurs Steven Spielberg gedacht war. Entsprechend fielen seine Szenen am Schneidetisch auch als erstes der Schere zum Opfer, als es darum ging, das Material zu straffen. Da die Filmografie von Harrison Ford an Klassikern nicht gerade arm ist, dürfte der Schauspieler diese Entscheidung bereits verkraftet haben.
Uma Thurman in „Savages“
Eigentlich sollte Uma Thurman Blake Livelys Mutter spielen und so ein Wiedersehen mit John Travolta auf der Leinwand feiern. Ihr Part wurde jedoch komplett herausgeschnitten; nicht, weil die Performance schlecht gewesen sein soll, sondern ausschließlich aus zeitlichen Gründen. Schade ist es dennoch.
Christopher Lee in „Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs“
Eigentlich sollte Saruman am Anfang von „Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs“ das Zeitliche segnen, nachdem die Szene ursprünglich schon für das Ende von „Der Herr der Ringe - Die zwei Türme“ gedreht wurde. Regisseur Peter Jackson entschied sich schließlich dafür, auf die Szene aus dramaturgischen Gründen komplett zu verzichten, da der Charakter für den weiteren Verlauf des Filmes keine Rolle mehr spielte. Schauspieler Christopher Lee soll über diese Entscheidung wenig erfreut gewesen sein. Mehr dazu vom Schauspieler selbst im Video.
Sarah Jessica Parker in „Lovelace“
In dem Biopic über das Porno-Star Linda Lovelace (Amanda Seyfried) sollte eigentlich Demi Moore die Rolle der Feministin Gloria Steinem spielen. Dann fiel die Schauspielerin krankheitsbedingt aus und Sarah Jessica Parker übernahm. Doch ihr Einsatz war letztlich vergebens, denn der Part wurde im Schneideraum komplett aus dem Film entfernt.
Kevin Spacey in „Alles Geld der Welt“
Ridley Scotts „Alles Geld der Welt“ sollte uns eigentlich Kevin Spacey als Öl-Magnat Jean Paul Getty präsentieren. Nach den Missbrauchsvorwürfen gegen den Star zogen die Macher hinter den Kulissen die Reißleine und schnitten Kevin Spacey komplett aus dem Film. Seine Rolle wurde mit Christopher Plummer neu besetzt und die betroffenen Szenen in einem Nachdreh neu realisiert.
Ashley Judd in „Natural Born Killers“
Oliver Stone verfilmte 1994 Quentin Tarantinos wilde Road-Movie-Vorlage als grelle Medien-Satire in Stakkato, doch die damals aufstrebende Nachwuchsschauspielerin Ashley Judd schnitt er aus dem fertigen Film wieder heraus. Eigentlich sollte sie eine Augenzeugin spielen, die in „Natural Born Killers“ gegen das mordende Paar vor Gericht aussagt. Daraufhin wäre sie von Mickey Knox alias Woody Harrelson erstochen worden. Die fertige Szene schaffte es dann aber aus Zeitgründen nicht in den Film.
Chris Cooper in „The Ring“
Im Horror-Hit von 2002 sollte Charakterdarsteller Chris Cooper eigentlich als Serien-Killer und Vergewaltiger zu sehen sein. Letztlich entschied sich Regisseur Gore Verbinski, auf den Charakter komplett zu verzichten und so waren die Dreharbeiten mit Chris Cooper für die Katz.
Jamie Dornan in „Burnt“
Bradley Cooper spielte 2015 in der verhältnismäßig kleinen Produktion „Burnt“ einen Sternekoch, der sein Leben neu ordnen muss. Dabei hätte ihm eigentlich „50 Shades of Grey“-Star Jamie Dornan in einer kleinen Nebenrolle unter die Arme greifen sollen. Doch Regisseur John Wells musste nach eigenen Aussagen einige Details am Plot modifizieren. Diesen Umständen fiel dann auch der gesamte Part von Jamie Dornan zum Opfer.