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Als wir träumten: Atmosphärisches Coming-of-Age-Drama nach dem gleichnamigen Roman von Clemens Meyer über fünf Freunde im Leipzig der Nachwendezeit.

Handlung und Hintergrund

Fünf Jungs, die sich noch von der Schule kennen, wissen Anfang der 1990er Jahre in einem sozial schwachen Vorort von Leipzig nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen sollen. Die Nachwendezeit birgt neue Freiheiten, aber auch neue Gefahren. Die Jungsclique hält zusammen, eröffnet einen bald beliebten Techno-Club, muss sich gegen brutale rechte Gangs durchsetzen, kämpft mit Drogen und Eifersucht, Verrat und Desillusion. Der eigene Weg führt bei einigen ins Desaster.

Fünf Jungs, die sich noch von der Schule kennen, wissen Anfang der Neunzigerjahre in einem sozial schwachen Vorort von Leipzig nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen sollen. Die Nachwendezeit birgt neue Freiheiten, aber auch neue Gefahren. Die Jungsclique hält zusammen, eröffnet einen bald beliebten Techno-Club, muss sich gegen brutale rechte Gangs durchsetzen, kämpft mit Drogen und Eifersucht, Verrat und Desillusion. Der eigene Weg führt bei einigen ins Desaster.

Fünf Freunde versuchen im Leipzig der Nachwendezeit ihren Weg zu gehen, nicht alle haben Glück dabei. Atmosphärisches Coming-of-Age-Drama nach dem gleichnamigen Roman von Clemens Meyer.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Andreas Dresen
Produzent
  • Peter Rommel
Co-Produzent
  • Andreas Dresen
Darsteller
  • Merlin Rose,
  • Julius Nitschkoff,
  • Joel Basman,
  • Marcel Heuperman,
  • Frederic Haselon,
  • Ruby O. Fee,
  • Ronald Kukulies,
  • Regine Seidler,
  • Roman Weltzien,
  • Andreas Keller,
  • Peter Schneider,
  • Pit Bukowski,
  • Dorothea Walda,
  • Melanie Straub,
  • Chiron Krase,
  • Luna Rösner,
  • Tom Heymann,
  • Nico Kleemann,
  • Kilian Enzweiler,
  • Henning Thaddäus Beeck
Drehbuch
  • Wolfgang Kohlhaase
Kamera
  • Michael Hammon
Schnitt
  • Jörg Hauschild
Casting
  • Doris Borkmann,
  • Jacqueline Rietz

Kritikerrezensionen

    1. Leipzig, kurz nach der Wende. Deutschland ist wieder ein Land, endlich wächst zusammen, was zusammen gehört. Doch für die fünf Jungs Dani, Rico, Pitbull, Mark und Paul ist die eigene kleine Welt in ihrer Stadt viel wichtiger als die Wiedervereinigung. Sie stehen kurz vor dem Abitur und haben einen gemeinsamen Traum: Eine eigene Techno-Disko eröffnen, dazu Erfolg, Kohle, Alkohol und Mädchen. Doch gerade als das Geschäft zu laufen beginnt, tauchen Neonazis auf, die ihr Revier in der Stadt markieren wollen. Und während sich langsam aber sicher ein harter Bandenkrieg in einer sich stetig nach oben drehenden Gewaltspirale entwickelt, müssen die Jungs selbst mit all dem klarkommen, was das Leben mit sich bringt. Und von ihren jeweiligen Träumen Abschied nehmen. Wie auch in seinen bisherigen Filmen gelingt Andreas Dresen mit ALS WIR TRÄUMTEN eine unglaublich genau erzählte und atmosphärisch dichte Milieustudie. Dieses Mal widmet er sich, zusammen mit seinem Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase, der Umsetzung des gleichnamigen Romans von Clemens Meyer. Die Geschichte selbst mag an der Oberfläche schnell erzählt sein. Doch Dresen geht es um mehr. Er erzählt die Story vor dem Hintergrund des historischen Kontextes. Viele Menschen in den neuen Bundesländern verloren nach der Wende die Orientierung. Das alte System galt nicht mehr, das neue System war ersehnt und doch so fremd und vor allem junge Menschen mussten alle erlernten Werte und Regeln verwerfen. Die Haltlosigkeit dieser jungen Generation macht Dresen in jeder Minute des Films spür- und erfahrbar. Das liegt auch am überzeugend aufspielenden Ensemble, angeführt von Merlin Rose als Dani, der sich als unglaubliches Nachwuchstalent im deutschen Kino empfiehlt und durch dessen Augen der Zuschauer die Geschehnisse erlebt. Es gibt einige Szenen im Film, die für den Zuschauer schwer zu ertragen sind, Szenen der rohen Gewalt, die Dresen konsequent inszeniert. Doch es gibt auch viele träumerische und eskapistische Momente, die getragen werden von einer großartigen Kamera und einem perfekt abgestimmten Soundtrack. So gelingt Dresen mit ALS WIR TRÄUMTEN nicht nur ein eindringlicher und kraftvoller Film, sondern ein wahrhaftiges und authentisches Porträt einer Generation, die vom Erwachsenwerden träumte. Bis sie selbst erwachsen werden musste.

      Jurybegründung:

      Wendezeit, Anarchie, Pubertät - diese drei Schlagworte treffen wohl am ehesten die Stimmung, die der Film von Andreas Dresen beschreibt. Dani, Rico, Pitbull und Paul erleben als junge Pioniere die letzten Tage der DDR und werden erwachsen im vereinten Deutschland. Diesen Spagat erlebt der Zuschauer in intensiven Bildern mit. Wie Freundschaften sich wandeln und sich erste Liebe nicht erfüllt, wird in einer authentischen Kleinbürgerwelt gezeigt. Der Regisseur nutzt immer wieder Rückblenden, um den Wandel deutlich zu machen. Die wildeste Zeit, in der Jugendliche ihre ersten Erfahrungen mit der Welt der Erwachsenen, aber auch mit ihrer eigenen widersprüchlichen Gefühlswelt machen, die Zeit zwischen 13 und 16, fällt hier zusammen mit der Veränderung einer Gesellschaft, aber vor allem eines Staates. Freiheit scheint grenzenlos und ausprobieren wollen die Freunde alles. Kurz zuvor noch folgsame Kinder, wollen sie nun alle Grenzen spüren und möglichst auch überschreiten.
      Kamera und Schnitt lassen diese Gefühle durch intensive Bilder miterleben, ein Sinnenrausch nicht nur der angenehmen Art, wenn Schlägereien mit Neonazis und deren Folgen zu sehen sind. Eine Diskothek wird eröffnet, die Folgen von Alkohol und Drogen drohen auch den Freunden zum Verhängnis zu werden. Grenzüberschreitungen werden alltäglich, ihre Folgen spürbar.
      ALS WIR TRÄUMTEN ist ein rauer Film, der mit seinen Protagonisten trotzdem zärtlich umgeht, wenn sie etwa in Großmutters Wohnzimmer Punsch schlürfen und die scheinbar heile Welt genießen.
      Die Detailgenauigkeit, eine Stärke aller Andreas-Dresen-Filme, trifft sich hier mit der Präzision des Drehbuchs von Wolfgang Kohlhaase, der den Roman gleichen Titels von Clemens Meyer adaptierte. Die Ausstattung, die Schauplätze sind perfekt gewählt und atmosphärisch dicht.
      Teils schwer erträgliche Szenen werden extrem ausgereizt und erhöhen die Authentizität der Handlung und des Milieus. Die unbändige Kraft junger Männer wird hier sichtbar, die sich aber auch gegen sie selbst wendet. Ihr Kontrollverlust macht sie zu Verlierern, zu Absteigern, noch ehe sie die Gelegenheit ergreifen können, ihre Kräfte positiv einzusetzen.

      Die Darsteller zeigen ihr ganzes Können, besonders beachtlich auch die Leistung der Kinderdarsteller, die hervorragend gecastet und in Szene gesetzt sind.
      ALS WIR TRÄUMTEN ist ein Film, der weit über sich hinausweist, das eindrucksvolle Porträt Jugendlicher in einer Gesellschaft im Umbruch.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Als wir träumten: Atmosphärisches Coming-of-Age-Drama nach dem gleichnamigen Roman von Clemens Meyer über fünf Freunde im Leipzig der Nachwendezeit.

      Leipzig Anfang der 1990 Jahre: Dani, Mark, Rico, Pitbull und Paul leben im Rausch dieser besonderen Zeit, in der Gesellschaften und Systeme aufeinander prallen und alles, wirklich alles möglich scheint. Am Ende kommt alles anders. Aber für die Jungs bleibt es ihre schönste Zeit. Das erfolgreiche deutsche Regie- und Drehbuch-Duo Andreas Dresen und Wolfgang Kohlhaase („Sommer vorm Balkon„) adaptierte Clemens Meyers prämiertes Romandebüt über die wilden Zeiten einer Clique in Leipzig kurz nach der Wende. Ein bewegender Mix aus Milieustudie, Porträt einer Umbruchszeit und Coming-of-Age-Geschichte, mit fantastischen Darstellern, u.a. Merlin Rose aus „Doktorspiele“ und Joel Basman aus „Wir sind jung. Wir sind stark„.

      Fazit: Freundschaft, Verrat, Träume und Hoffnungen einer Leipziger Clique.
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