Die Filmographie von Clint Eastwood sucht in Hollywood ihresgleichen und das sowohl vor als auch hinter der Kamera. Am Freitag zeigte RTL ZWEI das kommerziell erfolgreichste Werk der lebenden Legende. Alternativ könnt ihr den Film natürlich auch streamen.
Sieben Dekaden umspannt die einzigartige Karriere von Clint Eastwood, gepflastert ist sie mit unzähligen Klassikern und oscarprämierten Meisterwerken wie „Erbarmungslos“ und „Million Dollar Baby“. 2014 gelang dem nimmermüden Filmemacher der größte kommerzielle Erfolg seiner Laufbahn, als er die Lebensgeschichte des United-States-Navy-SEALs-Scharfschützen Chris Kyle verfilmte. „American Sniper“ mit Bradley Cooper in der Hauptrolle spielte weltweit 547 Millionen US-Dollar ein und thront seitdem mit großem Abstand auf dem ersten Platz der Filmographie von Clint Eastwood. Gefolgt wird der (Anti-)Kriegsfilm von „Gran Torino“, der mit 270 Millionen zwar auch ein Hit war, aber doch überraschend deutlich zurückfällt (Quelle: IMDb).
Wer „American Sniper“ noch nicht kennen sollte, oder den Film noch einmal anschauen möchte, schaltete am Freitagabend, dem 5. April 2024 um 20:15 Uhr bei RTL ZWEI ein, dann wurde der Blockbuster im Free-TV ausgestrahlt. Alternativ könnt ihr euch „American Sniper“ bei Amazon für 3,99 Euro im Stream ausleihen oder kaufen.
Im Gegensatz zum immer noch aktiven Clint Eastwood, der gerade an einem Gerichtsthriller arbeitet, sind viele andere Hollywoodlegenden bereits in Rente gegangen, wie ihr im Video nachschauen könnt.
Propaganda oder Anklage gegen den Krieg? Darum wurde „American Sniper“ kontrovers aufgenommen
Besonders in den USA avancierte „American Sniper“ schon an seinem Startwochenende zu einem Mega-Hit, wurde von Kritik und Publikum allerdings gemischt aufgenommen. Manche sahen in dem Biopic eine plumpe Rechtfertigung für den Angriff auf den Irak als Reaktion auf die Terroranschläge des 11. September, andere feierten den Film als patriotische Verneigung vor einem Volkshelden. Eastwood selbst, der zwar Mitglied der Republikanischen Partei ist, ansonsten aber als Freigeist bekannt ist, der sich keiner parteipolitischen Linie unterzuordnen gedenkt, reagierte auf die Kritik und wies sie zurück. Für ihn, der sich immer gegen den Irakkrieg ausgesprochen hat, sei „American Sniper“ ein Antikriegsfilm, der zeige, wie sehr ein Krieg einen Menschen kaputt machen könne (via Interview mit dem Toronto Star).
Nichtsdestotrotz bleibt der handwerklich überragend gemachte Film umstritten, was natürlich auch mit seinem (vermeintlichen) Helden zusammenhängt, dessen Geschichte er erzählt. Chris Kyle tötete im Irakkrieg als Scharfschütze mehr als 160 Menschen, er selbst wurde in den USA von einem traumatisierten Veteranen erschossen, was ihn besonders in seiner texanischen Heimat für viele zum Märtyrer macht. Welcher Sichtweise man sich am Ende anschließen möchte, bleibt allen, die sich „American Sniper“ anschauen, selbst überlassen. Zum Glück leben wir in einer Demokratie.
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