Anzeige
Anzeige
  1. Kino.de
  2. Filme
  3. Amistad
  4. Hollywood-Veteran klagt Filmindustrie an: „Komme noch immer gerade so über die Runden“

Hollywood-Veteran klagt Filmindustrie an: „Komme noch immer gerade so über die Runden“

Hollywood-Veteran klagt Filmindustrie an: „Komme noch immer gerade so über die Runden“
© IMAGO / Cinema Publishers Collection / APC / 307362223

In einem Interview zog Schauspieler Djimon Hounsou Bilanz und enthüllte, dass er noch immer um jede Rolle und jeden US-Dollar Gage kämpfen müsse.

Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol gekennzeichnet.  Mehr erfahren.

Hollywood ist das Mekka der Filmindustrie, wenn man so will: Für viele Schauspielende ist die Traumfabrik das ernannte Ziel. Auch wenn einige es zunächst abstreiten mögen, so hat ein Angebot, in einer Hollywood-Produktion mitzuspielen oder mitzuwirken, noch immer den Status eines Tickets in einen exklusiven Club. Den Hauch von Glamour, Luxus und Einfluss nähren dabei auch die oft kommunizierten Mega-Einnahmen der Topstars: Im vergangenen Jahr soll Schauspielerin und „Barbie“-Star Margot Robbie 59 Millionen US-Dollar verdient haben. Getoppt wird sie nur von Adam Sandler, der dank seiner lukrativen Partnerschaft mit Netflix satte 73 Millionen US-Dollar verdient hat (via The Music Essentials).

Doch für einen Film werden mehr als bloß eine Handvoll Topstars benötigt. Rollen füllen sich nicht von selbst, sie müssen gespielt werden, seien es auch noch so eine kleine. In jeder Produktion gibt es Rollen, die zu umfassend für Statist*innen, aber zu klein und nicht selten auch zu unbedeutend für große Namen sind. Hierfür gibt es etwa die sogenannten working actors und working actresses. Schauspielende mit gewisser Erfahrung, die diese Rollen verkörpern können und für gewöhnlich in der dritten Reihe oder noch weiter hinten angeführt werden. Diese Leute müssen um jede Rolle kämpfen, gehen von einem Casting zum nächsten und benötigen neben der Schauspielerei weitere Jobs, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen. Erst im Sommer 2023 legte die Gewerkschaft Screen Actors Guild-American Federation of Television and Radio Artists (SAG-AFTRA) die gesamte Unterhaltungsindustrie im Arbeitskampf um eine faire Bezahlung lahm.

Anzeige

Auch bekannte Namen, die man teilweise seit Jahrzehnten aus unzähligen Filmen kennt, sind davon nicht ausgenommen. Einer von ihnen ist der beninisch-amerikanische Schauspieler Djimon Hounsou. Im Interview mit CNN African Voices Changemakers klagte er an, dass er nach all den Jahren und über 70 Film- und Serienproduktionen noch immer um Anerkennung und eine faire Bezahlung kämpfen müsse, die seiner Leistung entspricht:

„Ich komme noch immer gerade so über die Runden. Ich bin jetzt seit über zwei Jahrzehnten in diesem Geschäft und habe zwei Oscar-Nominierungen (2004 für ‚In America‘ und 2007 für ‚Blood Diamond‘, Anm. d. Red.), habe in vielen Blockbuster-Produktionen mitgespielt; und trotzdem habe ich noch immer finanzielle Probleme. Ich bin definitiv unterbezahlt.“

Ein riesiges Gefälle in der Gage gab es auch bei der Komödie „Dumm und dümmer“ zwischen den Hauptdarstellern Jim Carrey und Jeff Daniels, wie ihr im Videoclip sehen könnt:

Hollywood: Djimon Hounsou klangt mangelnden Respekt an

Gleich mit „Amistad – Das Sklavenschiff“ von Steven Spielberg, in dem der 60-Jährige eine seiner ersten größeren Rollen erhielt, sorgte Hounsou für weltweites Aufsehen. Seither hat er in Event-Filmen wie anspruchsvollen Filmen gleichermaßen mitgewirkt, so etwa in „Gladiator“, „Lara Croft – Tomb Raider: Die Wiege des Lebens“, „Constantine“, „Guardians of the Galaxy“, „The Tempest – Der Sturm“ und zuletzt „A Quiet Place: Tag Eins“.

Man muss allerdings auch die Kritik des Schauspielers richtig einordnen, denn erst in 2020 erwarb Hounsou ein Anwesen in Westchester in Los Angeles für 2,1 Millionen US-Dollar. Einen solchen Betrag verdient der Großteil der Menschheit im Leben nicht. Ihm gehe es aber auch in erster Linie um die Anerkennung, die ihm gefühlt verwehrt werde, obwohl er sich ein ums andere Mal bewiesen habe:

Anzeige

„Ich war für den Golden Globe nominiert, aber bei der Oscar-Verleihung wurde ich ignoriert, weil sie dachten, ich sei gerade erst vom Boot gestiegen. Obwohl ich diesen Film erfolgreich gemeistert habe, hatten sie offensichtlich nicht den Eindruck, dass ich ein Schauspieler bin, dem sie Respekt zollen sollten. Diese konzeptionelle Vorstellung der Diversität hat noch einen sehr weiten Weg vor sich. Der systemische Rassismus wird sich so schnell nicht ändern.“

Ein möglicher Faktor zumindest was den finanziellen Aspekt angeht, könnte sein, dass Hounsou in der Regel fast nur noch Nebenrollen in Event-Filmen erhält, die noch schneller vergessen sind, als die Filme selbst. Sein Profil als Schauspieler bleibt ohne den benötigten bleibenden Eindruck blass. Und damit fällt er womöglich aus dem Raster, wenn es um anspruchsvolle Rollen geht, für die ebenso prägnante Gesichter gesucht werden. Dass er durchaus Talent besitzt, bewies Hounsou auch im Drama „Genauso anders wie ich“ an der Seite von Greg Kinnear, Renée Zellweger und Jon Voight. Den Film könnt ihr über Amazon auf Disc und digital erwerben.

Ihr wollt wissen, welcher Hollywoodstar vom Sternzeichen her am besten zu euch passt? Dann wagt euch an unser Quiz:

Hat dir "Hollywood-Veteran klagt Filmindustrie an: „Komme noch immer gerade so über die Runden“" gefallen? Diskutiere mit uns über aktuelle Kinostarts, deine Lieblingsserien und Filme, auf die du sehnlichst wartest.

kino.de ist auf allen wichtigen Social-Media-Plattformen vertreten. Auf Instagram, TikTok, YouTube und Facebook findest du aktuelle Interviews, spannende Trailer, lustige Synchro-Parodien, unterhaltsame Formate der Redaktion und exklusive Einblicke in die Film- und Serienwelt. Teile deine Meinungen, tausche dich mit anderen Fans aus und bleib mit uns immer auf dem Laufenden! Folge uns auch bei Google News, MSN, Flipboard, um keine News mehr zu verpassen.

Anzeige