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An Education: Großbritannien in den 60er Jahren. Eine Zeit im Umbruch zwischen der Sittenstrenge der Nachkriegsjahre und der bevorstehenden Freigeist-Bewegung. Die hübsche 16-jährige Jenny aus einem biederen Londoner Vorort bereitet sich gerade auf ihre Aufnahme an der Elite-Universität Oxford vor und träumt von einer Zukunft in Luxus, als sie in eine aufregende Beziehung zu einem älteren Mann schlittert. Dieser führt sie in...

Handlung und Hintergrund

Die 16-jährige Jenny wächst 1961 in einem Mittelklassehaushalt im Londoner Twickenham auf. Für ihren strengen Vater ist eine solide Schaulausbildung das wichtigste, das Cellospiel ist noch das äußerste an Freizeitbeschäftigung, das er gestattet. Doch Jenny will mehr vom Leben. Als sie den deutlich älteren Lebemann David kennenlernt und von ihm zunächst in die Society und später, an ihrem 17. Geburtstag in Paris, auch in die Liebe eingeführt wird, werden ihre Träume wahr. Doch dann wird das aufgeweckte Mädchen von der Realität eingeholt.

Die 16-jährige Jenny wächst 1961 in einem Mittelklassehaushalt im Londoner Twickenham auf. Für ihren strengen Vater ist eine solide Schaulausbildung das wichtigste, das Cellospiel ist noch das äußerste an Freizeitbeschäftigung, das er gestattet. Doch Jenny will mehr vom Leben. Als sie den deutlich älteren Lebemann David kennenlernt und von ihm zunächst in die Society und später, an ihrem 17. Geburtstag in Paris, auch in die Liebe eingeführt wird, werden ihre Träume wahr. Doch dann wird das Mädchen von der Realität eingeholt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Lone Scherfig
Produzent
  • Nick Hornby,
  • Douglas E. Hansen,
  • Wendy Japhet,
  • James D. Stern,
  • David M. Thompson,
  • Jamie Laurenson,
  • Finola Dwyer,
  • Amanda Posey
Darsteller
  • Carey Mulligan,
  • Peter Sarsgaard,
  • Dominic Cooper,
  • Rosamund Pike,
  • Alfred Molina,
  • Cara Seymour,
  • Matthew Beard,
  • Emma Thompson,
  • Sally Hawkins,
  • Amanda Fairbank-Hynes,
  • Olivia Williams,
  • Ellie Kendrick,
  • Luis Soto,
  • Kate Duchêne,
  • William Melling,
  • Connor Catchpole,
  • Nic Sampson,
  • James Norton,
  • Bel Parker,
  • Beth Rowley
Drehbuch
  • Nick Hornby
Musik
  • Paul Englishby
Kamera
  • John de Borman
Schnitt
  • Barney Pilling
Casting
  • Lucy Bevan

Kritikerrezensionen

    1. Das Drehbuch zu diesem Film, nach den Erinnerungen der Journalistin Lynn Barber, hat Nick Hornby geschrieben; und da ist es kein Wunder, dass viel über die Musik erzählt wird, dass viele Schritte in der education sentimentale der sechzehnjährigen Jenny über die Musik eingeleitet werden. Ihre erste Begegnung mit David zum Beispiel, der mit dem Auto an ihr vorbeifährt und sie direkt im Regen stehen lässt – als Musikliebhaber aber ihr Cello mitnimmt, es könnte ja bleibende Schäden erleiden. Während Jenny natürlich nicht zu einem Fremden ins Auto steigen sollte.

      Was sie natürlich dann trotzdem tut, mit allen Konsequenzen.

      Ganz elegant ist der Film geschrieben, und ganz elegant auch inszeniert und gespielt. Voll Ironie, auf allen Ebenen, der Regie, der Darsteller, der Filmfiguren. Wie in der ganz klassischen Hollywoodkomödie ist der Umweg sicherlich und auf jeden Fall der lustigere Weg zum Ziel, die Figuren untereinander wie auch der Film zum Zuschauer spielen ihre Bälle stets über Bande. Das ist ein herrliches Vergnügen, wie Jenny sich in Davids Kreise einfügt, in die Kreise der Nonkonformisten, der unaufdringlich im Luxus Lebenden, der Bohemiens, der Intellektuellen. Jenny, die von Frankreich träumt, die immer wieder französische Bonmots in ihre Rede einfließen lässt, die Chansons hört, sie fühlt sich wohl in dieser neuen, ganz anderen Welt. Weil sie ja eigentlich, das spürt sie genau, so gar nicht hineinpasst in die biedere Kleinbürgerexistenz ihrer Eltern, vor allem des Vater, die zufrieden sind im engen Reihenhaus und denen das Radio ein genügend großes Fenster zur Welt ist.

      Alfred Molina spielt den spießbürgerlichen Papa ganz ernst, ein zufriedener Gefangener seiner Vorurteile und strenger vorgefertigter moralischer Wertungen. Peter Saarsgards David ist der Gegenpol dazu, ein fröhlicher Schelm, ein witziger Charmeur, weltgewandt und intelligent. Einer, der locker jeden beschwatzen kann, der die strengen Regeln, die der Vater gesetzt hat, so umgehen kann, dass die Eltern alle Übertretungen für eigene Ideen halten; weil sie die gefälschte Unterschrift von Oxford-Professor C.S. Lewis für bare Münze nehmen und weil sie an eine erfundene Tante als angeblichen Anstandswauwau glauben.

      Und Jenny fühlt sich zu Höherem berufen, hat in der Schule lauter Einsen, und sie wird bestimmt in Oxford studieren, um dann… nun ja. Um dann wahrscheinlich Lehrerin zu werden, andere Möglichkeiten gibt es nicht für Akademikerinnen Anfang der 60er Jahre.

      Doch mit ihrer Begegnung mit dem fidelen Lumpenpack um David und seine Freunde Danny und Helen ändert sich ihre Welt, weil sich ihre Welt erweitert. Endlich hat sie Gleichgesinnte gefunden, es ergeben sich herrlich spritzige High-Brow-Dialoge über Kunst und Kultur und Savoir vivre voll Witz und Ironie, im Woody-Allen-Stil. Und für Jenny ist klar, dass sie ihre Jungfräulichkeit nur an ihn verlieren wird, an David, den viel Älteren, nach ihrem 17. Geburtstag, wenn sie mit David in Paris sein wird…

      „So viele Gedichte und Lieder darüber, und dann ist es so schnell vorbei“ – diese Erfahrung des berühmten Ersten Mals ist – ohne dass jemand es wüsste – ein Omen dafür, was kommen wird. Denn für Jenny führt die Abkürzung in den Lebensstil, den sie sich wünscht, unter Umgehung einer angemessenen Reifezeit, in einen Abgrund. Geschickt variiert Lone Scherfig nun den Ton des Films, der sich von der anfänglichen heiteren Ausgelassenheit mit jedem Hinweis auf Davids Unseriosität in allen Dingen zu Melancholie und Verzweiflung entwickelt.

      Coming of Age heißt dieses Genre. Und Jenny ist in ein paar Monaten durch ihre Erfahrungen mit David sehr, sehr alt geworden. Und etwas weise. Aber nicht zu sehr.

      Fazit: Witzige und gewitzte Coming of Age-Komödie mit zunehmend tragischen Einschlägen.
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