Horrorfilme sind gerade wieder voll im Trend, zumindest wenn man sich das vergangene Kinojahr und die dazu gehörigen Oscar-Nominierungen anschaut. Das bekannteste Beispiel ist „Get Out“, dessen Nominierungen in vier der wichtigsten Kategorien (bester Film, bester Regisseur, bestes Drehbuch und bester Hauptdarsteller) das Phänomen Horrorfilm 2017 krönt. Aber ist der Film wirklich sehenswert oder durch den Hype überschätzt? Unserer Meinung nach trifft letzteres am ehesten zu. Unsere Liste zeigt euch noch weitere bekannte Horrorfilme, um die ihr getrost einen Bogen machen könnt.
„Annabelle 1 & 2“ (2014 & 2017)
Hier sprechen die Zahlen eine eindeutige Sprache: Mit dem kleinstmöglichen Aufwand wurde der maximale Gewinn erzielt. Dabei sind die vorhersehbaren Jump-Scares und die billige Story alles andere als gruselig. Die kann man getrost ignorieren.
„Paranormal Activity“-Reihe (2007-2015)
Mal ganz ehrlich: Schon der erste „Paranormal Activity“-Film war noch langweiliger als jedes Video von dem aktuellen Harz-Urlaub der Großeltern. Ein Pärchen filmt sich in der Nacht selbst, weil ihr neues Haus von Geistern heimgesucht wird. Billiger Horror, der in der Tradition von „The Blair Witch Project“ steht. Um alle sechs(!) Filme sollte man tunlichst einen großen Bogen machen.
„Psycho“ (1998)
Es gibt Bücher, die sind unverfilmbar und es gibt Filme, die sollten ohne einen neuen Ansatz niemals neu aufgelegt werden. Der Horror-Klassiker „Psycho“ von 1960 ist genau so ein Fall. Das 1998er Remake ist einfach nur ein uninspirierter Haufen Langeweile. Zum Glück zeigte sich das auch an den Kinokassen. Der Film war ein Riesenflop. Auf keinen Fall anschauen.
„Get Out“ (2017)
Der wohl größte Hype in Sachen Horror 2017, neben der „Es“-Neuverfilmung. Den gesellschaftskritischen Ansatz des Filmes kann man, für das Regie-Erstlingswerk eines Komikers, als gelungen bezeichnen. Ansonsten wird der Film seinem Ruf nicht ansatzweise gerecht. Ihr habt Probleme beim Einschlafen? Dann vergesst die medikamentöse Betäubung und schaut euch „Get Out“ an. Besser wäre es aber, wenn ihr ihn einfach vergesst.
„The Happening“ (2008)
Selbst Mark Wahlberg, seines Zeichens Hauptdarsteller in „The Happening“, bezeichnete die Beteiligung an dem Film als einen seiner größten Fehler. Entstanden in der kreativen Tiefphase des Regisseurs M. Night Shyamalan hinterließ der Film bis heute eine tiefe Delle in dessen Karriere. Zurecht, möchte man meinen, denn das lächerliche Drehbuch hätte niemals in Form eines Filmes das Licht eines Filmprojektors erblicken dürfen.
„Human Centipede“-Reihe (2009-2015)
Die „Human Centipede“-Reihe genießt einen zweifelhaften Ruhm in der Horrorfilm-Community. Dabei ist es ausschließlich die den Filmen zugrundeliegende Idee, Münder an Hintern zu nähen – die wirklich bizarr und wahrer Horror ist –, wovon die Bekanntheit der Reihe lebt. Abgesehen davon bleibt von den Filmen nicht viel übrig. Der Ekelfaktor kann hier nicht über die schlechte Produktion und die noch schlechteren Darsteller hinwegtäuschen. Muss man nicht gesehen haben.
„It Follows“ (2014)
Ein übernatürlicher Stalker, der seine Opfer tötet, wenn sie keinen finden, der mit ihnen schlafen will? Klingt so lustig, dass es die Story eines Trashfilmes sein könnte. Stattdessen ist es aber ein zwei Millionen US-Dollar teurer, konfuser Horror-Trip, der am Ende viel zu viele Fragen offen lässt. Einfach links liegen lassen.
„A Serbian Film“ (2010)
Einer der umstrittensten Horrorfilme dieses Jahrtausends ist gleichzeitig einer, der den ganzen Rummel eigentlich nicht verdient. Der Regisseur sagt, dass der Film eine Metapher auf die jüngere serbische Geschichte sein soll. Tatsächlich löst er diese Deutung niemals ein und bleibt den meisten, die ihn durchgestanden haben, als eine Aneinanderreihung von perversen Gedankenspielen in Erinnerung. Tut der Welt einen Gefallen und vergesst den Film.
„The Blair Witch Project“ (1999)
„The Blair Witch Project“ ist eines der größten Film-Phänomene des letzten Jahrtausends. Zwei Regisseure schicken drei unbedarfte Schauspiel-Amateure mit einer Kamera sowie losen Regieanweisungen in den Wald und generieren, auch durch geschicktes Marketing, einen Kinokassen-Megahit. Das Modell haben im laufenden Jahrtausend Produktionsfirmen wie Blumhouse übernommen und so wurde Billig-Horror zur Massenware. Wer schon immer mal unendlich lange Minuten vor einem dunklen Bildschirm sitzen und dabei die nervigen Geräusche von atmenden Menschen – inklusive Nasen-hochziehen – über sich ergehen lassen wollte, der kann diesen Film schauen. Alle anderen sollten keinen weiteren Gedanken daran verschwenden.