Nur zwei Jahre nach einer wichtigen Beförderung verlässt eine der prägenden Verantwortlichen jetzt völlig überraschend das MCU – und es steht ein unschöner Vorwurf im Raum.
Im so erfolgsverwöhnten Marvel Cinematic Universe (MCU) braucht es wahrlich nicht viel, um direkt alle von einer Krise schreiben zu lassen. Nachdem Phase 4 des MCU mit Titeln wie „Eternals“, „Thor: Love and Thunder“ und „She-Hulk: Die Anwältin“ allenfalls gemischt aufgenommen wurde, markierte „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ jetzt einen weiteren Tiefpunkt. Die Kritiken waren auffallend negativ, auch das allgemeine Publikum zeigte sich nicht wirklich überzeugt und als Konsequenz hält der jüngste MCU-Beitrag aktuell den zweifelhaften Rekord als der Film, dessen Umsatz am stärksten an den Kinokassen einbrach.
Von der Aufbruchstimmung, die „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ im Hinblick auf die damit frisch gestartete MCU Phase 5 sowie das kommende Großereignis „Avengers: The Kang Dynasty“ versprühen sollte, ist gefühlt nicht mehr allzu viel übrig. Wurden deswegen nun Konsequenzen gezogen? Denn wie jetzt unter anderem Deadline enthüllte, verließ die Marvel-Verantwortliche Victoria Alonso nach ganzen 17 Jahren die Marvel Studios.
Die Branchenseite Variety legte inzwischen mit einem Insider-Bericht nach und verriet darin, dass Alonso tatsächlich gefeuert wurde. Die Entscheidung hätte ein ganzes „Konsortium inklusive Personalabteilung, Disneys rechtliche Abteilung und mehrere Führungskräfte“ getroffen. MCU-Architekt Kevin Feige soll sich von dem Entschluss in eine schwierige Lage versetzt gefühlt haben, griff aber letztlich nicht ein. Victoria Alonso selbst traf ihr Rauswurf laut einem anderen Insider völlig aus dem Nichts.
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Darum ist das MCU-Aus von Victoria Alonso so bemerkenswert
Ihr Name dürfte allen etwas sagen, die im Abspann der etlichen MCU-Titel das ein oder andere Mal aufmerksam mitgelesen haben: Victoria Alonso begann ihre Marvel-Karriere vor 17 Jahren im Zuge der Arbeit des allerersten MCU-Films „Iron Man“ als Executive Vice President of Visual Effects and Postproduction und fungierte zudem bei den ersten vier Filmen als Ko-Produzentin. Mit „The Avengers“ stieg sie anschließend zur ausführenden Produzentin in den Marvel Studios auf und betreute in dieser Funktion seitdem etliche Titel des erfolgreichsten Franchise aller Zeiten. 2015 gab es eine weitere Beförderung zur Executive Vice President of Production und vor gerade einmal zwei Jahren trat sie den Posten als President of Physical, Post Production, VFX and Animation bei den Marvel Studios an.
Die Zukunft des MCU muss also nun ohne sie auskommen und was euch dort erwartet, verrät euch unser Video:
Unter Fans machte schnell die Vermutung die Runde, dass Alonsos Abgang die Konsequenz aus der anhaltenden negativen Berichterstattung über die Spezialeffekte der Marvel-Titel ist. Nicht nur, was die Qualität der Effekte selbst anbelangt, sondern auch bei der Arbeit mit VFX-Artists gab es wiederholt unschöne Meldungen und Beschwerden über die Marvel Studios und Alonso war nach ihrer Beförderung seit 2021 genau für diesen Bereich zuständig.
Diese Theorie wurde von Chris Lee, der für Vulture arbeitet, via Twitter unter Berufung auf Gespräche mit VFX-Artists bestätigt. Darin schreibt er unter anderem:
„SO viele VFX-Quellen haben mir erzählt, dass Victoria Alonso alleine für die toxische Arbeitsatmosphäre verantwortlich war: eine Königsmacherin, die blinden Gehorsam mit einer Lawine an Aufgaben belohnte, aber auch die schwarze Liste führte, die Spezialeffekte-Profis mit Angst erfüllte.“
Lee führte zudem aus, dass Alonso zusammen mit Marvel-Studios-Präsident Kevin Feige jede einzelne Einstellung absegnete, was eigentlich die Aufgabe von Regisseur*innen und Showrunner*innen sei. Laut seinen Quellen soll sie Personen, die sie nicht mochte, ausgeschlossen haben, weswegen alle Angst vor ihr hatten. Der Journalist betonte zudem, dass Victoria Alonso eine enorme Macht bei Marvel innehatte. Entsprechend schwer wiegt ihr Aus.
Laut Variety sei der Grund für ihren Rauswurf nicht völlig klar, mehrere Personen, mit denen die Branchenseite sprach und die über die Situation informiert seien, erwähnen jedoch das teils harsch kritisierte Ergebnis etlicher Marvel-Projekte in den vergangenen Jahren.
Fans dürfen entsprechend gespannt sein, wie sich dieser Paukenschlag auf die Qualität der kommenden Produktionen auswirken wird. Werden die gerade in letzter Zeit oft kritisierten Spezialeffekte in Zukunft besser aussehen? Können die Marvel Studios das entstandene Machtvakuum adäquat füllen? Antworten darauf erhalten wir in den kommenden Monaten und Jahren. Bis dahin könnt ihr überprüfen, wie gut ihr euch in der erfolgreichsten Filmreihe überhaupt auskennt: