„Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ hat einen schweren Stand und könnte Auswirkungen nach sich ziehen. Besonders hart hat es Autor Jeff Loveness getroffen.
Nein, katastrophal schlecht läuft es für „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ beileibe nicht – weder an den Kinokassen noch in Sachen Kritiken. Jedenfalls nicht gemessen am Kinodurchschnitt. Für eine Produktion aus dem Hause Marvel Studios und innerhalb des Marvel Cinematic Universe (MCU) dagegen schon. Gemessen am bisherigen Tiefpunkt mit „Eternals“ liegt der dritte Solofilm für Ant-Man (Paul Rudd) mit 48 Prozent bei den Kritiken und 83 Prozent bei den Fan-Wertungen nur leicht darüber auf der Bewertungsseite Rotten Tomatoes.
Aber selbst „Eternals“ hatte nicht so einen massiven Einbruch der Einnahmen am zweiten Wochenende von 69 Prozent gegenüber dem Startwochenende – absoluter Negativrekord für einen MCU-Film. Dennoch sind aktuell rund 365 Millionen US-Dollar kein schlechter Wert. Geht es so weiter, dürften am Ende eventuell knapp 500 Millionen US-Dollar winken. Da gibt es Marvel-Filme, die schlechter liefen.
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Trotzdem ist die Sache hier gefühlt etwas anders als bei den bisherigen Marvel-Studios-Produktionen, die es ebenfalls schwer hatten bei den Kritiken, den Fans sowie an den Kassen: „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ hat die MCU Phase 5 eingeläutet und sollte laut Kevin Feige, Präsident bei Marvel Studios, den Fans endlich Klarheit verschaffen über den neuen großen Feind Kang (Jonathan Majors) und über die Richtung, in die sich das gesamte filmische Universum bewegen wird. Der Film wurde gar als „Avengers“-Film mit nur einem Avenger angepriesen. Noch vor Jahren wären dafür Heerscharen an Fans blind in die Kinos gerannt. Jetzt hört man dagegen selbst von eisernen Marvel-Fans viel Spott und Hohn. Eine Entwicklung, die schon bei „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ und „Thor: Love and Thunder“ zu beobachten war. Haben die Verantwortlichen bei Marvel Studios den Draht zum Publikum verloren?
Diesen Eindruck könnte man zumindest bei Autor Jeff Loveness gewinnen, der für das Drehbuch des neuesten Ant-Man-Abenteuers verantwortlich zeichnet. Im Gespräch mit The Daily Beast verriet er, dass er von den schlechten Kritiken geradezu überrumpelt wurde:
„Um ehrlich zu sein, haben mich diese Kritiken überrascht. Ich war in einem ziemlichen Tief [deswegen]… Das waren keine guten Kritiken. Und ich dachte: ‚Was zum Teufel?‘ Ich bin wirklich stolz auf das, was ich für Jonathan [Majors] und Michelle Pfeiffer geschrieben habe. Ich hielt das für wirklich gutes Zeug, wisst ihr. Und so war ich einfach verzweifelt und wirklich traurig darüber.“
Loveness, der seine Karriere als Autor und Gag-Schreiber bei „Jimmy Kimmel Live!“ begonnen und auch für die Oscar- und Emmy-Verleihungen geschrieben hatte, kam über die beliebte und durchgeknallte Animationsserie „Rick and Morty“ zu seinem Job bei „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“. Das war also sein erster großer Film. Kein Wunder, dass ihn die miesen Bewertungen so mitgenommen haben. Immerhin schien er wirklich davon überzeugt gewesen zu sein, dass alle den Film lieben würden. Welche Marvel-Produktionen ihr demnächst lieben dürft, zeigen wir euch im Video.
Ein Kinobesuch hellte die Laune des Marvel-Autors wieder auf
Aber wie man auch den unterschiedlichen Meinungen der kino.de-Leser*innen auf Facebook entnehmen kann, hagelt es nicht nur Kritik, sondern auch Lobeshymnen. Loveness indes entschied sich dazu, eine Vorstellung seines Marvel-Films zu besuchen, um sich vor Ort von der Reaktion des Publikums zu überzeugen und wurde nicht enttäuscht. Alle seine Gags zündeten zumindest in der Vorstellung, der er beiwohnte:
„Ich dachte mir: ‚Verdammt noch eins! Nein, [die Kritiken] liegen falsch! Ich habe recht! MODOK ist großartig! Ich bin insgesamt ziemlich zufrieden damit. Und ich glaube, ich habe in dieser Woche gelernt, wie man einen Schlag einsteckt. Und jetzt, da ich gelernt habe, dass es nicht so schlimm ist, kann ich einfach weitermachen und neue Dinge tun.“
Und eines dieser Dinge, die er zu tun gedenkt, ist, das Drehbuch zu „Avengers: The Kang Dynasty“ zu schreiben.
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