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„Ant-Man 3“-Vorwurf: Marvel-Gier soll schuld am größten Kritikpunkt des neuen MCU-Films sein

„Ant-Man 3“-Vorwurf: Marvel-Gier soll schuld am größten Kritikpunkt des neuen MCU-Films sein
© Disney

Die schlechten Arbeitsbedingungen bei Marvel-Produktionen sind einmal mehr das Thema Nummer 1. Dieses Mal trifft es „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“.

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Bereits Mitte 2022 kamen erste Berichte zu unmenschlichen Arbeitsbedingungen für VFX-Künstler*innen bei Produktionen von Marvel Studios auf. Diese kümmern sich um die Computereffekte bei den Filmen und Serien innerhalb des Marvel Cinematic Universe (MCU) und sorgen im Idealfall dafür, dass die Visionen der Filmschaffenden sowohl auf der großen Leinwand als auch auf der Mattscheibe über Disney+ für staunende Gesichter im Publikum sorgen.

Was viele gerne vergessen oder schlicht gar nicht wissen und von daher keinen Gedanken daran verschwenden: Um die Illusion perfekt zu machen, braucht es viele talentierte Leute mit Vision und noch viel mehr Geld. Nicht selten wird bis zur buchstäblich allerletzten Sekunde noch am Feinschliff gearbeitet, bis alle Beteiligten zufrieden mit dem Endprodukt sind. In der Videospielbranche nennt man diese Wochen und sogar Monate vor dem Abgabetermin beziehungsweise der Veröffentlichung Crunch Time, dann sind Wochenarbeitszeiten von über 100 Stunden inklusive Arbeiten am Wochenende und über Nacht keine Seltenheit. Hinzu kommt, dass diese massiven Überstunden mandatorisch sind, wer sich weigert, ist raus. Die Folge sind nicht selten Burnout, Panikattacken und Depressionen.

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Von solchen Zuständen berichteten zahlreiche Mitarbeitende von Studios, die sich auf VFX für Filme und Serien spezialisiert haben, und zwar in Zusammenhang mit Marvel-Produktionen. So sollen die Filmschaffenden in einigen Fällen zig Verbesserungen kurz vor den vereinbarten Deadlines gefordert haben, die in der kurzen Zeit unmöglich zu bewerkstelligen seien. So seien die Mitarbeitenden häufig gezwungen, massive Überstunden zu leisten, um die Wünsche umzusetzen. Und: Niemand wolle es sich mit Marvel Studios verscherzen, weswegen diese unkollegialen Forderungen zähneknirschend hingenommen würden. Wir haben übrigens die Stars aus „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ zum Interview getroffen, wie ihr im Video sehen könnt.

„Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ hatte das Nachsehen gegenüber „Black Panther: Wakanda Forever“

Derartige Vorwürfe gibt es nun auch beim Einstand der MCU Phase 5 mit „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“. Gegenüber Vulture ließ ein anonymer VFX-Künstler wissen, dass es den Anschein mache, dass einige Einstellungen im Film ausgewählt wurden, um unfertige Elemente zu verdecken. Das wäre natürlich nicht nur peinlich für eine Big-Budget-Produktion mit einem Budget von rund 200 Millionen US-Dollar aus dem Hause Disney, sondern ein Kompromiss, den man niemals machen sollte, statt die künstlerische Vision der Filmschaffenden umzusetzen. So verriet ein weiterer anonymer VFX-Künstler:

„Es gab Zeiten, in denen wir die gesamte Darbietung eines Stars kreiert haben: Ant-Man, wie er sich über etwas bewegt. Und man denkt sich: ‚Warum haben sie das nicht gleich so gefilmt, wie sie es wollten? Warum müssen wir alles noch einmal drehen und neu erschaffen? Warum müssen wir die Darbietung eines Schauspielers wie Frankenstein [aus Versatzstücken] zusammensetzen?‘ Eine kurze Aufnahme, die vielleicht zwei Sekunden dauert, musste 20 Mal wiederholt werden, um den gewünschten Look zu erzielen. Es gab eine Menge Nacharbeit, eine Menge Ineffizienz.“

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Das Problem hier war zudem, dass Marvel Studios offenbar alle Ressourcen für „Black Panther: Wakanda Forever“ bereitgestellt hat. Die VFX-Studios hatten zur gleichen Zeit für „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ also weitaus weniger Mittel zur Verfügung, obgleich es für Marvel Studios jederzeit möglich gewesen wäre, den Geldhahn weiter aufzudrehen:

„Viele von uns saßen hier und dachten: ‚Das Geld ist doch da. Warum kommt es nicht hier an?‘ Wenn Marvel ein bisschen mehr Geld ausgeben würde, um mehr VFX-Leute zu engagieren, würde das für die Führungskräfte an der Spitze keinen großen Unterschied machen. Aber wenn es darauf hinausläuft, dass sie sich dann mit ihren Bankzahlen nicht wohlfühlen und wir bis zum Burnout arbeiten sollen, haben wir jedes Mal das Nachsehen. Ehrlich gesagt, setze ich das mit menschlicher Gier gleich.“

In jüngster Zeit werden die einst als Pionierleistungen gelobten Marvel-Produktionen immer mehr zum Gespött selbst bei Fans, siehe „She-Hulk: Die Anwältin“. Da bleibt nur zu hoffen, dass dieses offensichtliche Problem von den Verantwortlichen um Marvel Studios‘ Präsident Kevin Feige angegangen wird.

Ihr seid euch sicher, dass ihr zu den größten Marvel-Fans Deutschlands gehört? Dann wagt euch an dieses Marvel-Quiz und stellt euer Wissen unter Beweis:

Marvel-Universum-Quiz: Wie gut kennst Du die Helden aus den Comics?

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