In dieser erfrischenden romantischen Komödie auf Netflix glänzen Glen Powell und Sydney Sweeney im romantischen Licht der australischen Sonne.
Geht es euch auch so wie mir und ihr vermisst gelegentlich diese Rom-Com-Highlights der 90er und 2000er? Mit leichtlebig-romantischer Unterhaltung von Filmen, in denen ungleiche Paare, die sich gar nicht ausstehen können, aber auf aberwitzige Weise zusammen- und schließlich herausfinden, dass sie sich eigentlich doch mehr als gut leiden können? Dann liefert euch (ja, ausgerechnet!) Netflix im Stream jetzt eine längst überfällige Erfrischung auf der langen Durststrecke an mittelmäßigen und nur minder unterhaltenden Liebesfilmen. Ab sofort auf Netflix zu sehen ist mit „Wo die Lüge hinfällt“ (im Original: „Anyone But You“) eine romantische Komödie, die im vergangenen Winter sowohl in den USA als auch in Deutschland zu einem echten Überraschungs-Kinohit wurde. Kurz nach Streamingstart ist „Wo die Lüge hinfällt“ aktuell auf Platz 1 der Netflix-Filmcharts.
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Trotz winterlichem Release passt der Film perfekt zum Sommer und wenn man bedenkt, dass sich die Jahreszeiten in „Down Under“ (die Rom-Com spielt in Australien) genau umgekehrt zu unseren entfalten, ergibt der Veröffentlichungszeitpunkt wieder halbwegs Sinn. In den Hauptrollen von „Wo die Lüge hinfällt“ glänzen Glen Powell („Top Gun: Maverick“) und Sydney Sweeney („Immaculate“), die zwar gefühlt momentan fast überall auftauchen, mir in diesem Film (im Gegensatz zu Powells neustem Film „A Killer Romance“ und Sweeneys Auftritt in „Madame Web“) aber vor allem als Paar richtig gut gefielen. Für mich ist „Wo die Lüge hinfällt“ der perfekte Gute-Laune-Film des Sommers 2024 und überraschenderweise eine der besten romantischen Komödien der letzten Jahre. Warum der Film perfekt ins Netflix-Programm passt und das an dieser Stelle ausnahmsweise im positiven Sinne gemeint ist, erfahrt ihr im Folgenden.
Spontan Lust auf die romantische Komödie macht euch sicherlich der Trailer:
Darum geht es in „Wo die Lüge hinfällt“
In der romantischen Komödie wirken Bea (Sydney Sweeney) und Ben (Glen Powell) eigentlich wie das perfekte Paar. Doch das erste Date endet in einem Desaster. Entsprechend gering ist die Wiedersehensfreude, als sie Jahre später durch eine Hochzeit im gemeinsamen Umfeld erneut aufeinandertreffen. Trotz sommerlicher Temperaturen in der schönen Hochzeitslocation in Sydney, Australien, ist die Stimmung zwischen den beiden mehr als eisig. Angesichts von Beas aufdringlicher Familie und ihren jeweiligen Ex-Partner*innen, die natürlich ganz spontan ebenfalls auf der Gästeliste stehen, beschließen Ben und Bea wie zivilisierte Erwachsene und in typischer Liebeskomödien-Manier, eine Beziehung vorzutäuschen, um möglichst unbehelligt die Hochzeitsidylle zu überstehen. Damit die zwei verhassten Menschen überzeugende Turteltauben werden, müssen sie sich ordentlich ins Zeug legen – und sind dabei wohl erfolgreicher, als gewollt. Ist alles wirklich nur gespielt oder sind doch echte Gefühle im Spiel? Bei all den Lügen verlieren selbst Bea und Ben den Durchblick und das Liebeschaos ist perfekt.
„Wo die Lüge hinfällt“: Shakespeare und Sommerstimmung
Die Handlung von „Wo die Lüge hinfällt“ basiert, ganz in Tradition von romantischen Komödien wie „10 Dinge, die ich an dir hasse“ (frei nach Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“), lose auf Shakespeares Stück „Viel Lärm um Nichts“. Dabei leiht der Film nicht nur von Handlung und den Charakteren aus der historischen Komödie, sondern auch Zitate aus diversen Shakespeare-Werken, die als kleine Easter Eggs mal mehr und weniger dezent durchs Bild huschen. Eine nette Anspielung sind dabei auch die zahlreichen Spiegel, die unverhältnismäßig oft auftauchen, quasi als Sinnbild für den Schein und Sein sowie die zahlreichen Täuschungen der Figuren.
Abgesehen von Shakespeare sticht „Wo die Lüge hinfällt“ durch eine traumhaft schöne Szenerie der Sommeridylle, schrullig-sympathische Charaktere, viel Slapstick-Humor und Situationskomik sowie zwei Stars zum Verlieben mit einer guten Chemie hervor. Besonders Fans von klassischen Romance-Tropes wie „fake dating“ (vorgetäuschte Beziehung, aus der sich echte Gefühle entwickeln) und „enemies-to-lovers“ (Feinde werden zu Liebenden) kommen voll auf ihre Kosten.
Der Film verleiht sommerliche Urlaubsstimmung und sorgt gleichermaßen für Spaß und Romantik. „Wo die Lüge hinfällt“ erzählt sicherlich nichts neues, ist aber trotzdem angenehm erfrischend. Wer spätestens bei Bens Wohlfühlsong „Unwritten“ von Natasha Bedingfield (Ohrwurmgarantie inbegriffen) und den damit unterlegten Tanz- und Outtake-Szenen im Abspann nicht lacht, hat wohl einfach gerade keine Lust auf eine leichtmütige Liebeskomödie. Wer nicht allzu viel erwartet und nach dem Trailer immer noch offen für die Rom-Com ist, wird sicherlich Spaß an „Wo die Lüge hinfällt“ haben. Mir hat das Schreiben dieser Zeilen nach dem Kinobesuch jedenfalls erneut Lust aufs Schauen gemacht, was übrigens eine Seltenheit ist und sicherlich für den Film spricht.
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