Appaloosa: Nachdem der neureiche Rancher Randall Bragg den Sheriff des Städtchens Appaloosa samt beider Deputies umgebracht hat und seine Männer in dem Ort für Angst und Schrecken sorgen, werden die beiden Lawmen Virgil Cole und Everett Hitch vom Stadtrat als neue Gesetzeshüter angeheuert, damit wieder Recht und Ordnung herrschen soll. Tatsächlich gelingt es den Beiden recht schnell, die Fronten klarzustellen und nachdem sogar...
Handlung und Hintergrund
Im ländlichen Amerika des späten 19. Jahrhunderts erschießt der reiche Rancher Bragg einen US-Marshal mitsamt seiner Hilfssheriffs, als diese auf seinem Besitz zwei seiner Angestellten festnehmen wollen. In der Folge naht der als unbestechlich eingestufte Friedensrichter Cole mitsamt seinem kampferprobten Deputy Hitch, um Bragg zu verhaften und vor Gericht zu stellen. Die neuen Gesetzeshüter stellen sich geschickter an als die alten, doch Bragg macht sich eine Achillesferse Coles zunutze und entführt dessen Geliebte, die Barpianistin Allison French.
Im späten 19. Jahrhundert bekommen es zwei erfahrene Ordnungshüter mit einem renitenten Rinderbaron und einer harmlos wirkenden Femme fatale zu tun. Stargespickte Freundschaftsballade und Liebesgeschichte im pulverdampfenden Westernrahmen.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
- Caldecot Chubb,
- Michael London,
- Toby Emmerich,
- Sam Brown,
- Robert Knott,
- Ginger Sledge
Darsteller
- Ed Harris,
- Viggo Mortensen,
- Renée Zellweger,
- Jeremy Irons,
- James Gammon,
- Timothy Spall,
- Lance Henriksen,
- Ariadna Gil,
- Adam Nelson,
- Luce Rains,
- Joe Bernier,
- Rex Linn,
- Tom Bower,
- Timothy V. Murphy,
- Boyd Kestner,
- Cerris Morgan-Moyer,
- Daniel T. Parker
Drehbuch
Musik
Kamera
Schnitt
Casting
- Nicole Abellera,
- Jeanne McCarthy
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Offenbar hegen gerade Schauspielerveterane ein starkes Interesse daran, das fast vergessene Westerngenre am Leben zu halten. Neben Clint Eastwood, Kevin Costner und Tommy Lee Jones (mit The Three Burials of Melquiades Estrada) legt nun Ed Harris sieben Jahre nach seinem Regiedebüt Pollock eine gradlinige Gunmen-Ballade vor.
Mit diesem facettenreichen Portrait einer Männerfreundschaft nach einem Roman des eher als Krimischriftsteller bekannten Robert B. Parker (Spencer) revolutioniert Harris zwar nicht gerade das Genre. Ihm gelang allerdings ein solides Beispiel für den ewigen Kampf zwischen Gesetzlosen und Ordnungshütern, wobei die Charaktere durchaus ihre Schattenseiten offenbaren dürfen. Harris legt keinen Wert auf eine simple Schwarz-Weiß-Figurenzeichnung und zeigt sich stärker an der Psychologie interessiert, wodurch die Actioneinlagen etwas ins Hintertreffen geraten. Das soll nicht bedeuten, dass auf einige durchaus dramatische, spannungsgeladenen Passagen verzichtet wird.
Im Mittelpunkt steht die Freundschaft zweier unterschiedlicher Männer, was an die Figurenkonstellation von Wyatt Earp und Doc Holliday erinnert. Während der umsichtige Marschall Virgil Cole stets nach den Gesetzen handelt, aber nicht immer die richtigen Entscheidungen trifft, agiert sein spitzbärtiger Partner weitaus skrupelloser. Stets hält Everett Hitch jedoch zu Virgil, selbst als sich beide in die gleiche Frau verlieben. Um dessen Vertrauen nichts aufs Spiel zu setzen, tritt Deputy Everett gegenüber seinem schwarz gekleideten Mentor zurück.
Als raue Typen mit verletzlicher Seite erscheinen Harris und Viggo Mortensen, in A History of Violence schon gemeinsam vor der Kamera, durchaus glaubwürdig, während Renée Zellweger als rothaarige Witwe, die sich abwägend für den mächtigeren Mann entscheidet, trotz einer ansprechenden Leistung eher wie ein Fremdkörper wirkt. Barfrau Ariadna Gil passt schon weitaus besser in die Westernszenerie, doch leider erscheint ihre Rolle zu unterentwickelt. Stärkeren Eindruck hinterlässt Jeremy Irons als verschlagener Schurke, der sich aufgrund seiner Postion als unantastbar glaubt.
In der Figur des skrupellosen Ranchers Bragg übt der Neo-Western Kritik am unaufhaltsamen Fortschritt, mit dem Korruption und Machtmissbrauch einher gehen. Schon zahlreiche Spätwestern wie etwa Sam Peckinpahs Werk von Sacramento bis The Wild Bunch schildern das moderne Zeitalter als auslösender Untergang des Revolverhelden. Wo die Technik des industriellen Zeitalters Einzug hält, werden die gefürchtet-geachteten Scharfschützen nicht mehr benötigt. Längst arbeiten Bürgertum und Kriminalität einander zu, wodurch die harten Einzelgänger nicht mehr salonfähig sind. Virgil scheint dies geahnt zu haben, wobei sein Entschluss, sesshaft zu werden, allerdings eher der Liebe geschuldet bleibt.
Das leicht sozialkritisch angelegte letzte Viertel von Harris Spätwestern wirkt allerdings etwas enttäuschend, da der Höhepunkt mit dem Konflikt zwischen den Lawmen und Braggs Killern in Mexiko schon im Mittelteil erfolgt. Gegen Ende ebbt der Spannungsbogen daher ab, selbst wenn man berücksichtigt, dass Harris schon zuvor einen getragenen Erzählryhmus anschlägt.
Doch da der eher traditionell entworfene Western nicht ohne Humor erzählt ist und durch beeindruckend fotografierte Schauplätze überzeugt, sollten Westernfans diesem neuen Aufleben des ältesten US-Filmgenres eine Chance geben.
Fazit: Eine humorvoll-elegische Pferdeoper, in der Kameradschaft über alle Intrigen triumphiert, die ihr Pulver etwas früh verschießt.
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Appaloosa Kritik
Appaloosa: Nachdem der neureiche Rancher Randall Bragg den Sheriff des Städtchens Appaloosa samt beider Deputies umgebracht hat und seine Männer in dem Ort für Angst und Schrecken sorgen, werden die beiden Lawmen Virgil Cole und Everett Hitch vom Stadtrat als neue Gesetzeshüter angeheuert, damit wieder Recht und Ordnung herrschen soll. Tatsächlich gelingt es den Beiden recht schnell, die Fronten klarzustellen und nachdem sogar einer von Braggs Männern den Mut hat, gegen seinen Boss auszusagen, scheint es nur noch eine Frage von Tagen zu sein, bis der Job erledigt ist. Ausgerechnet dann taucht aber die schöne Witwe Allison French in Appaloosa auf, die Virgil Cole nicht nur den Kopf verdreht, sondern auch die Freundschaft zwischen Cole und Hitch auf eine härtere Probe stellt und zu allem Überfluss wird dadurch die Sache mit Bragg auch nicht leichter.
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