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Araf: "Araf" erzählt die Geschichte von Zehra und Olgun, deren Leben in einem Vakuum gefangen scheint. Sie leben in einer Welt der Wegwerfkultur und konstanten Veränderung. Auch sie warten auf eine Gelegenheit, etwas zu ändern und ihrem monotonen Alltag zu entfliehen.

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Handlung und Hintergrund

Die junge Zehra und ihr Kollege Olgun arbeiten als Bedienungen in einem Raststätten-Restaurant. Olgun ist heimlich in die hübsche Zehra verliebt, doch diese hat nur Augen für den männlichen, attraktiven Fernfahrer Mahur. Sie träumt davon, dass er sie aus ihrem tristen, eintönigen Alltag und ihrem konservativen Elternhaus befreit. Doch Mahur ist nicht das, was er zu sein scheint und somit begibt sich Zehra bei ihrem Kampf um ein selbstbestimmtes Leben auf gefährliches Terrain. Ein Ereignis naht, das ihr Leben für immer verändern soll.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Yesim Ustaoglu
Produzent
  • Catherine Dussart,
  • Serkan Cakarer
Co-Produzent
  • Catherine Dussart
Darsteller
  • Özcan Deniz,
  • Neslihan Atagül,
  • Baris Hacihan,
  • Nihal Yalcin,
  • Ilgaz Kocatürk,
  • Yasemin Conka
Drehbuch
  • Yesim Ustaoglu
Musik
  • Marc Marder
Kamera
  • Michael Hammon
Schnitt
  • Mathilde Muyard,
  • Svetolik Mica Zajc,
  • Naim Kanat
Casting
  • Harika Uygur

Kritikerrezensionen

    1. Nicht erst seitdem Nuri Bilge Ceylan mit "Winter Sleep" die Goldene Palme von Cannes gewann, rückt der türkische Autorenfilm verstärkt in den internationalen Fokus. Auch eine Reihe Filmemacherinnen tritt mit Arbeiten hervor, die, teils mit deutscher Mitfinanzierung entstanden sind, Themen wie Entfremdung, Existenzbestimmung, (überholte) Rollenbilder und Wertewandel behandeln. Nach "Watchtower" und "Lifelong – Hayatboyu" erscheint nun mit "Araf - Somewhere in Between" ein weiteres Beispiel des unabhängigen (weiblichen) Kinos, das sich mit einer desillusionierenden türkischen Gegenwart auseinander setzt.

      In ihrem fünften Spielfilm zeichnet Ye?im Ustaoglu ("Pandoras Box", "Reise zur Sonne") die Chronik eines schwierigen Ausbruchsversuchs. Ihre ganzen Ersparnisse sammelt die Protagonistin Zehra, um aus der Enge ihres strengen Elternhauses und ihrem monotonen Job entkommen zu können. Ihr in sie verliebter Kollege Olgun erweist sich als weitaus traditioneller eingestellt, doch dessen Familie zerfällt zunehmend angesichts der Alkoholsucht des Vaters und der still leidenden Mutter. Letztlich bietet die mediale Welt zwischen TV-Quizshows und Handyvideos (für Olgun) oder Internet-Chats (für Zehras Freundin Derya) trügerische Fluchtwelten. Als Olgun gegen Ende vom Zorn gepackt wird, zerstört er Deryas Computer als vermeintliche Ursache allen Übels. In diesen Motiven äußert sich der mehrfach angeschnittene Widerstreit aus Tradition und Moderne.

      Übersetzt bedeutet der Titel "Araf" sowohl "Fegefeuer" als auch "Übergangsraum", was sich sowohl in der Handlungsentwicklung, dem symbolischen Einsatz von Feuer als auch dem Schauplatz eines Niemandslands zwischen Provinz und Großstadt niederschlägt. Den perfekten Hintergrund bieten die karge Berglandschaft und die verschneiten, verregneten Straßen für den kargen Alltag der Protagonisten.

      Wenig verwunderlich, dass der verschlossene, ältere Fernfahrer Mahur für das Mädchen Zehra wie eine Erlösung vorkommen muss. Schließlich vermag er mit seinem Gefährt die verhassten Stätten rasch zu verlassen und verheißt eine vermeintlich bessere Zukunft. Schon die Parallelmontage im Prolog stellt eine Verbindung zwischen den beiden ungleichen Protagonisten her. Wenn sie auf einer Hochzeit zum ersten Mal zusammen tanzen, steht der eifersüchtige Olgun als Störfaktor stets zwischen ihnen. An diesen präzisen Beobachtungen, einem durch Jump Cuts vorangetriebenen Erzählrhythmus und dem atmosphärischem Gespür zeigt sich Ye?im Ustaoglus Talent, die Gegenwart zu dokumentieren.

      Dabei baut sie auf eine reduzierte, dialogarme Inszenierung und die nachdrückliche Kraft der Bilder. Allerdings bleibt die allmähliche Desillusionierung der Protagonistin angesichts steter Zeitsprünge der Imagination des Zuschauers überlassen. Der elliptische, distanzierte Erzählstil macht den Zugang in die unglückliche Teenagerwelt nicht immer einfach. Mit einer über zweistündigen Laufzeit werden zudem manche Momente zu lange ausgereizt. In der Motivauswahl, den Schauplätzen und einigen Plotelemente durchaus verwandt, kommt "Araf – Somewhere in Between" nicht ganz an den wesentlich eindringlicheren "Watchtower" heran.

      Fazit: "Araf - Somewhere in Between" ist eine präzise sezierende, genau beobachtete Mischung aus Jugend- und Provinzporträt, das jedoch an einigen Längen und schematischen Momenten krankt.
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    2. Araf - Somewhere in Between: "Araf" erzählt die Geschichte von Zehra und Olgun, deren Leben in einem Vakuum gefangen scheint. Sie leben in einer Welt der Wegwerfkultur und konstanten Veränderung. Auch sie warten auf eine Gelegenheit, etwas zu ändern und ihrem monotonen Alltag zu entfliehen.

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