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Millionen von Dislikes: Kritik an Disneys „Arielle“-Neuverfilmung wird schlimmer

Millionen von Dislikes: Kritik an Disneys „Arielle“-Neuverfilmung wird schlimmer
© Imago/Everett Collection

Seit der erste Teaser-Trailer zur „Arielle“-Neuverfilmung von Disney veröffentlicht wurde, hat dieser bereits über 2,6 Millionen Dislikes auf YouTube erhalten.

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Wer hätte gedacht, dass eine einfache Besetzung für so viel negativen Wirbel sorgen könnte. Seit die 22-jährige Afroamerikanerin Halle Bailey von Disney zur neuen Arielle in der kommenden Realverfilmung des Disney-Klassikers „Arielle, die Meerjungfrau“ auserkoren wurde, regnet es im Netz regelrechte Hassbotschaften und rassistische Beleidigungen gegen sie, die Filmemacher*innen rund um Regisseur Rob Marshall und Disney selbst.

In vielen Fällen, wenn Fans mit einer Besetzung oder einer Richtung, in die sich eine Produktion bewegt, unzufrieden sind, beruhigt sich der Großteil der Kritiker*innen, sobald ein erster Teaser-Trailer erscheint. Im Rahmen der D23 Expo enthüllte Disney den allerersten Einblick in den kommenden Film. Und dieser ist genauso, wie man ihn sich als Fan des Originals nur wünschen kann: verträumt, zauberhaft und mit der bekannten und wunderschönen Melodie. Welche Highlights sonst noch auf der D23 Expo vorgestellt wurden, erfahrt ihr im folgenden Video.

Doch offenbar sieht das die wütende Menge nicht so. Im Gegenteil, sie machte sich ihrem Unmut Luft in Form des Dislike- beziehungsweise „Gefällt mir nicht“-Buttons auf YouTube. Nun ist es so, dass es auf dem Videoportal seit geraumer Zeit nicht mehr möglich ist, die Zahl der Dislikes direkt zu sehen. Über Umwege lässt sich diese jedoch wieder anzeigen. Und wirft man dann einen Blick auf den „Arielle“-Trailer, dann zeigt sich, dass dieser seit der Veröffentlichung über 2,6 Millionen Mal mit „Gefällt mir nicht“ versehen wurde – ein brutaler Rekord. Dem gegenüber stehen jedoch immerhin rund 1 Million Likes.

„Arielle die Meerjungfrau“: Kritik gerät außer Kontrolle

Die Verantwortlichen bei Disney dürften sich angesichts dieser Reaktion, auch wenn sie das niemals nach außen kommunizieren würden, hinter verschlossenen Türen ziemlich besorgt zeigen. Nein, sie stehen sicherlich auch weiterhin hinter der Entscheidung des Teams, Halle Bailey als Arielle besetzt zu haben. Aber so langsam aber sicher zeichnet sich hier eine Boykottbewegung ab, die dem Film an den Kassen schaden könnte.

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„Arielle die Meerjungfrau“ startet hierzulande am 25. Mai 2023 in den Kinos. Es sind also noch viele Monate, die ins Land ziehen, ehe der Disney-Film auf der großen Leinwand zu sehen sein wird. Zeit, um die Werbetrommel zu rühren und neue Trailer zu enthüllen, die auch einen Blick auf Melissa McCarthys Ursula und Javier Bardems König Triton sowie Jonah Hauer-Kings Prinz Eric gewähren. Vielleicht vermag das die Leute zu besänftigen. Habt ihr den wunderbaren Teaser-Trailer bereits gesehen? Wenn nicht, dann werft einen Blick darauf – es lohnt sich als Fan:

Überhaupt stellt sich doch die Frage, was bei der „Arielle“-Neuverfilmung anders sein soll, dass sich die Leute so aufgestachelt fühlen. Ja, „Arielle, die Meerjungfrau“ ist der Disney-Zeichentrickklassiker schlechthin und hat eine ganze Generation an Fans begeistert und geprägt. Gerade diese Fans sind sehr darauf bedacht, dass man ihre Lieblingsfilme im besten Fall gar nicht erst einem Reboot oder Remake unterzieht. Und wenn doch, dann soll am liebsten alles beim Alten bleiben, nichts darf auch nur annähernd verändert werden. Das bekam schon Regisseur Paul Feig mit seinen Geisterjägerinnen im 2016er-„Ghostbusters“ zu spüren. Der Film geriet zum Flop und beendete Melissa McCarthys Hitserie.

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Es gilt jedoch zu bedenken, dass die Vorlage des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen von 1837 ein Märchen ist, also ein fiktives Werk. Hier gibt es keine historische Genauigkeit zu beachten. Und wenn es rein um die Hautfarbe geht, dann gibt es genügend Beispiele aus Hollywood, bei denen kaum jemand aufgeschrien hat, weder bei Samuel L. Jacksons Nick Fury im Marvel Cinematic Universe (MCU), auch wenn es hier neben dem originalen Nick Fury in den Comics eine Schwarze Inkarnation gibt, noch bei Denzel Washingtons Robert McCall in „The Equalizer“. Ja, der Robert McCall in der Originalserie von 1985 ist weiß.

Hans Christian Andersens Märchen gilt nicht als Argument

Manche der Kritiker*innen argumentieren damit, dass sich Disney mit der Realverfilmung zu weit von Andersens Originalgeschichte entferne. Aber: Es handelt sich nicht um die Verfilmung von Andersens „Die kleine Seejungfrau“, sondern um die Realverfilmung der Disney-eigenen Interpretation, die bereits inhaltlich weit von Andersens Original entfernt ist, die zudem über kein wirkliches Happy-End verfügt und schon gar keine Liebesromanze ist. Nirgends im Märchen wird auf die Hautfarbe oder gar die Haarfarbe der Seejungfrau eingegangen. Lediglich ihre Augenfarbe wird als „so blau wie die tiefste See“ beschrieben. Erst als sie zum Menschen wird, ist von weißen Armen und Beinen von vornehmer Blässe die Rede, wie sie bei wohlhabenden Menschen zu der Zeit beliebt waren. Zudem erhielt sie in vielen Illustrationen blondes Haar, Disney gab ihr rotes. Und Disney gab ihr den Namen Arielle.

Was aber sowohl Märchen wie auch Disney-Klassiker gemein haben, ist die Herzensgüte der Nixe, die bedingungslose Liebe, die sie empfindet, die Anmut und Reinheit, die sie verkörpert. Und genau das sah Regisseur Rob Marshall in Halle Bailey, als er sie für die Rolle besetzt hat. Nicht zuletzt verfüge Bailey über die sagenumwobene Gesangsstimme, die diese Meerjungfrau ihr Eigen nennt. Und genau darauf kommt es an.

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