Was sind eigentlich gute Eltern? Echte Antworten auf diese Frage, bekommt man leider erst sehr spät im Leben. Bis dahin wird mehr oder weniger blind geflogen. Klar, es geht irgendwie um Liebe, Geborgenheit, Rückhalt, Schutz und Vertauen - doch was das alles im Alltag bedeutet, das muss jede Familie letztlich für sich allein herausfinden. Der Blick in den Erziehungsratgeber verwirrt nämlich meist nur noch mehr. Spätestens wenn es in Richtung Pubertät geht, bleibt den Betroffenen ohnehin keine Zeit mehr für die parentale Reflektion. Was aber immer geht, ist Kino. Hier sind 10 fiktive Eltern, die vielleicht nicht alles, aber auf jeden Fall das Wichtigste, richtig gemacht haben. Mögen sie uns ein leuchtendes Beispiel sein.
1. Sheryl und Richard aus „Little Miss Sunshine“
Eigentlich ist die Sache mit dem Elternsein gar nicht so kompliziert. Solange Eltern sich nur bedingungslos hinter ihr Kind stellen, kann nicht mehr allzu viel schiefgehen. Selten komisch brachten das die Hoovers in der herzlichen Indie-Komödie „Little Miss Sunshine“ auf den Punkt. Go and kick some ass, Olive!-
2. Gomez und Morticia aus der „Addams Family“
Gute Eltern sind vor allem eines: gute Vorbilder. Bei rot an der Ampel stehenbleiben, das kann allerdings jeder - echte Leidenschaft und einen liebevollen, respektvollen Umgang miteinander vorzuleben, das ist indes die Königsklasse der viel zitierten Vorbildfunktion. Morticia und Gomez mögen für die Spießer unter uns ganz schlechte Vorbilder gewesen sein, was wahre Liebe bedeutet, wissen ihre Kinder dafür trotzdem. Und das Lieben sollten Kinder unbedingt lernen.
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3. Rosemary und Dill aus „Einfach zu haben“
Achtung Kitsch! Die Eltern aus der verspielten Tennie-Klamotte mit Emma Stone sind alles andere als echt. Sie sind eine von Hollywood fabulierte Idealvorstellung. Ständig sorgend, vertrauensvoll, ziemlich witzig und entspannter als der Dalai Lama. Als das Leben für die Tochter plötzlich sehr unangenehm wird, finden sie dann auch noch immer die richtige Balance zwischen Strenge und langer Leine. Die perfekten Eltern also. Made in Hollywood.
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4. Mrs. Brisby aus „Das Geheimnis von NIMH“
Walt Disney hatte zum Thema Eltern im Laufe der Jahre sehr viel zu sagen. Etliche Zeichentrickfilme des Studios stellten die Familie in den Mittelpunkt der Handlung. Was es bedeutet, wirklich alles für seine Kindern zu tun, das wurde aber nicht etwa in einem Disney-Film am eindrucksvollsten dargestellt, sondern in dem 1982er „Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH“. Der Kampf der alleinerziehenden Feldmaus für das Wohl ihrer Kinder bleibt in puncto Dramatik und Mitgefühl bis heute unerreicht.
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5. Guido und Dora aus „Das Leben ist schön“
In diesem Oscar-prämierten Drama flossen im letzten Akt mächtig die Tränen. Roberto Benigni brachte uns das Grauen der NS-Zeit mit seinem Kunstgriff vom Vater, der bis zum Ende heile Welt für seinen Sohn spielt, ganz furchtbar nahe. Eltern, die bis zum Umfallen für die Unschuld der eigenen Kinder kämpfen, sieht man im wahren Leben eher selten.
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6. Adele und Henry aus „Familienfeste und andere Schwierigkeiten“
Diese kleine, oft übersehene Komödien-Perle aus den 90ern ist nicht nur einer der besten Hollywood-Filme über den Festtagswahnsinn, dank seiner wundervollen Darsteller Charles Durning und Anne Bancroft bekommt man hier auch ein paar wirklich schöne und vor allem sehr echte Eltern-Momente präsentiert. Adele und Henry Larson sind die Felsen in der Brandung einer entzweiten Familie. Wer also bei nächsten Familienfest mal wieder die Decke hochgehen möchte - so macht man es besser.
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7. Sarah Connor aus „Terminator - Judgement Day“
Okay, das hier zählt leider nur, wenn die Apokalypse ansteht und eine künstliche Intelligenz die Weltherrschaft übernimmt. In diesem Fall gibt es dann allerdings auch keine bessere Mutter als Sarah Connor. Mama Connor sieht beim Rauchen mega cool aus, hat mehrere versteckte Waffendepots an der Grenze zu Mexiko und ein paramilitärisches Training genossen. Mit den besten Müttern dieser Welt teilt sie zudem eine ganz besonders wichtige Eigenschaft: Für das Wohlergehen ihres Kindes ist sie gewillt, jede erdenkliche Form von Scheiße zu ertragen.
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8. Rose und Eddie Darko aus „Donnie Darko“
Und schon sind wir wieder in der richtigen Welt angekommen. Wie gehen Eltern mit einem „verhaltensauffälligen“ Kind um, das still und heimlich an der Welt zu zerbrechen droht und dazu noch Unglaubliches behauptet? Die Eltern aus „Donnie Darko“ sind alles andere als perfekt, doch sie stehen stehts für Kind bereit und kämpfen mit allem was sie haben für ihren verlorenen Sohn. Auch wenn sie an der Situation verzweifeln - sie hören nie auf, es zu versuchen. So soll´s sein.
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9. Molly und Arthur Weasley aus „Harry Potter“
Wenn es um Familie ging, dann lasen sich die Harry Potter-Bücher eher wie Gruselgeschichten. Dysfunktional, verdorben, verstorben, zerrissen und verflucht waren die familiären Bindungen, die uns Joanne K. Rowling hier auftischte. Dass es bei all dem Horror auch ein idealtypisches Gegengewicht brauchte, versteht sich von selbst. Auftritt: Familie Weasley. Rons Eltern hatten ihren Kindern nur ein windschiefes Haus, ein paar zu oft getragene Klamotten und ganz viel Liebe zu bieten. Dass das mehr als genug ist, war die frohe Kunde hinter den Weasleys.
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10. H.I. McDunnough und Ed aus „Arizona Junior“
Eigentlich sind H.I. und Ed ja gar nicht die leiblichen Eltern von Junior. Eigentlich haben die beiden das Baby entführt. Und eigentlich ist das eine sehr verwerfliche Tat, die es unbedingt zu verurteilen gilt. Aber mit eigentlich kommt man in Leben nun mal nicht sehr weit. Ganz sicher die besten kriminellen Eltern, die sich so ein Hosenscheißer wünschen kann.