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Arschkalt: Skurrile Komödie mit Herz, lässigem Humor und einer zart knospenden Lovestory um einen misanthropischen Tiefkühlkostfahrer, der einen nervigen Partner bekommt.

Handlung und Hintergrund

Berg war mal eine große Nummer im Bereich Tiefkühlkost. Aber weil seine Firma pleite ist, muss er sich als fahrender Verkäufer verdingen. Das geht mühsam, aber immerhin allein und auf seine Art. Als er von der neuen Chefin den jungen Moerer als Beifahrer aufgedrückt bekommt, ist es mit der Selbstherrlichkeit leider vorbei. Denn Moerer ist neugierig, plappert ohne Punkt und weiß alles besser. Zu viel für den wortkargen Menschenfeind. Berg hat nur keine andere Wahl. Er muss sich arrangieren. Denn die nächsten Probleme warten schon.

Berg war mal eine große Nummer im Bereich Tiefkühlkost. Aber weil seine Firma pleite ist, muss er sich als fahrender Verkäufer verdingen. Das geht mühsam, aber immerhin allein und auf seine Art. Als er von der neuen Chefin den jungen Moerer als Beifahrer aufgedrückt bekommt, ist es mit der Selbstherrlichkeit leider vorbei. Denn Moerer ist neugierig, plappert ohne Punkt und weiß alles besser. Zu viel für den wortkargen Menschenfeind. Berg hat nur keine andere Wahl. Er muss sich arrangieren. Denn die nächsten Probleme warten schon.

Ein ehemaliger Tiefkühlexperte muss sich als fahrender Verkäufer verdingen und mit einem neuen Beifahrer arrangieren. Lakonische Komödie mit Herbert Knaup, die bisweilen sogar Erinnerungen an die Filme von Aki Kaurismäki weckt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • André Erkau
Produzent
  • Björn Vosgerau,
  • Uwe Kolbe,
  • Stefan Schubert,
  • Ralph Schwingel
Darsteller
  • Herbert Knaup,
  • Johannes Allmayer,
  • Elke Winkens,
  • Peter Franke,
  • Thorsten Merten,
  • Marion Breckwoldt,
  • Philipp Hochmair,
  • Mira Partecke,
  • Johanna Katharina Geißler,
  • Kirsten Block,
  • Johannes Rotter,
  • Wolfgang Suchner,
  • Heinz Lieven,
  • Nomena Struss,
  • Mathias Junge,
  • Jochen Stern,
  • Dorothea Walda,
  • Dagmar Sachse,
  • Wolfgang Riehm,
  • Christian Vennefrohne
Drehbuch
  • André Erkau
Musik
  • Dürbeck & Dohmen
Kamera
  • Dirk Morgenstern
Schnitt
  • Florian Miosge
Casting
  • Deborah Congia

Kritikerrezensionen

    1. Der zweite Spielfilm von Regisseur und Drehbuchautor André Erkau ist eine verhaltene Komödie über zwei Verlierer, später drei. Die Geschichte verknüpft auf eigenwillige Weise die Themen Tiefkühlkost, optimale Gefriertemperatur, Unterbrechung der Kühlkette mit dem seelischen Winterschlaf der Hauptperson Rainer Berg. Sobald es ans Auftauen geht, drohen die Dinge außer Kontrolle zu geraten, aber Berg entdeckt dabei auch den Wert der Freundschaft. Trotz guter Schauspieler und einiger hübscher Dialoge ist der Film eher was für einen Abend daheim auf der Couch, so saft- und kraftlos, wie er sich in konventionellem Fahrwasser bewegt.

      Herbert Knaup, meistens schlecht rasiert, spielt absolut nicht unterkühlt den emotional erstarrten Rainer Berg. Der Mann, den sein Arbeitgeber „Mr. Frost“ in einem weißen Anorak mit Fellkragen zur Auslieferung von Fischstäbchen in die norddeutsche Pampa schickt, ist nicht mehr der jüngste. Nachts schläft er schlecht, denn es verfolgen ihn unangenehme Kundenbegegnungen vom Tage. In seinem Lieferwagen denkt er über die Philosophie des Einfrierens nach, die er in Off-Monologen auch dem Kinopublikum vermittelt: „Schockfrosten ist die Lösung: kurz und schmerzlos.“

      Berg hat zwei Probleme. Zum einen ist da sein Vater im Altenheim, den er oft besucht und der so stolz auf ihn ist, weil er seine Fabrik erfolgreich weiterführt. Peter Franke stattet Berg Senior mit schalkhaft-schlauem Durchblick und energiereicher Präsenz aus. Der Vater will in wenigen Tagen seinen Geburtstag in der Fabrik feiern, die in Wirklichkeit längst stillgelegt ist, und verschickt schon Einladungen. Was soll der Sohn also tun, als schweigen und auf ein Wunder hoffen?

      Zum anderen sitzt neuerdings in Rainer Bergs Lieferwagen ein Beifahrer, der mit dummen Erzählungen nervt, der mit dem Gabelstapler Unfälle baut und nicht zu begreifen scheint, welche Kluft sich zwischen seiner Selbstsicherheit und seinen realen Möglichkeiten auftut. Johannes Allmayer spielt diesen Slapsticktypen, Tobias Moerer, dem die meisten witzigen Sprüche gehören und der für Berg einige Überraschungen auf Lager hat. Und dann ist da noch die von Elke Winkens gespielte holländische Chefin Lieke van der Stock, die die Firma auf Vordermann bringen will. Irgendwann landet sie jedoch mit Berg und Moerer auf dem aufblasbaren Iglu vor dem Lagerhaus, um auf das allgemeine Elend anzustoßen.

      Ganz neckisch wird das Tiefkühlunternehmen, das sich bald „Happy Eskimo“ nennt, als aufstrebendes Geschäft persifliert. Die neue Produktpalette mit Tunfischwürstchen, die Arbeitskleidung im frostigen Look und der forsche, dynamische Tonfall der Manager, das strahlt einiges an kühl kalkulierter Sinnfreiheit aus. Dass die Komödie jedoch nie ganz auftaut, liegt zum Beispiel an ihrem fehlenden Ehrgeiz, die Figuren glaubhaft und lebendig werden zu lassen. Sie bleiben mehr Dialoglieferanten und Ideentransporteure. Der Geschichte fehlt aber auch der Ehrgeiz, skurril oder nur schräg zu werden, sie scheint irgendwann nur noch anzustreben, dass sich alle die Hände reichen.

      Fazit: Die sparsamen Abenteuer eines Tiefkühlkostlieferanten werden nur dank Hauptdarsteller Herbert Knaup sympathisch.
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    2. Arschkalt: Skurrile Komödie mit Herz, lässigem Humor und einer zart knospenden Lovestory um einen misanthropischen Tiefkühlkostfahrer, der einen nervigen Partner bekommt.

      Gibt es ein Leben vor dem Tod? Vielleicht, aber es ist „Arschkalt“:?zwei Männer in einem Tiefkühltransporter sind der Kern der Buddy-Komödie über Freundschaft, Einsamkeit und Tiefkühlkost. Dabei will der zynische Ex-Firmeninhaber Berg (Herbert Knaup) nur seine Ruhe. Die neue Chefin Lieke (Elke Winkens) hat ihm aber einen Partner aufs Auge gedrückt, den naiven Ex-Friseur Moerer (Johannes Allmayer aus „Vincent will meer“). Der redet gern und viel, und der Lieferwagen ist eindeutig zu klein für zwei, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Berg kann seinen lästigen Beifahrer aber erst wieder loswerden, wenn er ihn zu einem guten Verkäufer gemacht hat. So muss der arschkalte Misanthrop Teamgeist zeigen und beginnt gefühlte 876 Tiefkühlpizzen später aufzutauen - doch damit fangen die Probleme erst richtig an. Sommersonnegutelaunekino! Wie ein Eis am Stiel.
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