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Art School Confidential: Schon als kleiner Junge wollte Jerome lieber Künstler als Football-Knochenbrecher werden, weshalb seiner Eltern bereits fürchteten, er könne schwul sein. Jetzt hat er es an die Kunstakademie geschafft und datet zur Beruhigung der Erzeuger das schöne Aktmodell-Audrey, das auf ganz eigene Erfahrungen mit dem Kunstbetrieb zurück blicken kann. Verschiedene Lehrer und Mitschüler inspirieren oder demotivieren Jerome im...

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Handlung und Hintergrund

Undercover-Cop Jerome ist fest davon überzeugt, dass ihn der Besuch der Kunstschule dem angestrebten Ruhm den entscheidenden Schritt näher bringt. Jetzt muss er mit der Erkenntnis fertig werden, dass ihm das nötige Talent fehlt - und der Tatsache, dass das Mädchen seiner Träume sich in einen talentierteren Mitschüler verliebt hat. Aus heiterem Himmel wird ausgerechnet Jerome der Morde verdächtigt, die er eigentlich aufklären soll, und verhaftet. Was für andere ein Fluch wäre, erweist sich für ihn als Segen: Denn für Jerome steht fest, dass sich Verbrechen auszahlt, zumindest für ihn und seine Suche nach Ruhm.

Schon als kleiner Junge wollte Jerome lieber Künstler als Football-Knochenbrecher werden, weshalb seiner Eltern bereits fürchteten, er könne schwul sein. Jetzt hat er es an die Kunstakademie geschafft und datet zur Beruhigung der Erzeuger das schöne Aktmodell Audrey, das auf ganz eigene Erfahrungen mit dem Kunstbetrieb zurück blicken kann. Verschiedene Lehrer und Mitschüler inspirieren oder demotivieren Jerome im folgenden Semester, auch stiftet eine unheimliche Mordserie Unruhe auf dem Campus.

Voll hochfliegender Pläne kommt Jerome an die Kunstakademie, doch fehlt dort neidischen Mitschüler und verbitterten Lehrer für ein wahres Genie einfach der Sinn. Arthouse-Regiestar Terry Zwigoff verfilmt erneut ein Comic von Daniel Clowes.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Terry Zwigoff
Produzent
  • Chase Bailey,
  • Barbara A. Hall,
  • John Malkovich,
  • Lianne Halfon,
  • Russell Smith,
  • Chase Bailey
Co-Produzent
  • Daniel Clowes
Darsteller
  • Max Minghella,
  • John Malkovich,
  • Anjelica Huston,
  • Sophia Myles,
  • Jim Broadbent,
  • Joel Moore,
  • Ethan Suplee,
  • Matt Keeslar,
  • Ezra Buzzington,
  • Jesse Flanagan,
  • Chris McKenna
Drehbuch
  • Daniel Clowes
Musik
  • David Kitay
Schnitt
  • Robert Hoffman
Casting
  • Ann Goulder,
  • Cassandra Kulukundis

Kritikerrezensionen

    1. Im Grunde ist dies eine Highschoolkomödie. All die Typen sind da: Der Streber, der Intellektuelle, der Schönling, der Versager, der Nerd. Die Nymphomanin, die Manisch-Depressive, die Kindliche. Und der Außenseiter und die Schöne. Mit diesen Figuren steht die Grundhandlung schon, eine Liebesgeschichte, Hindernisse, Witz, Lustigkeit, ein bisschen Depression.

      Doch Terry Zwigoff hat natürlich kein „American Pie“ gemacht, keine 08/15-Komödie. Sondern er reichert seinen Film mit einem ironischen Diskurs über Kunst an – der Schauplatz ist eine Kunsthochschule –, übersteigert die Skurrilitäten ins Absurde, und kombiniert seine Geschichte mit einem Kriminalfall um einen Würger, der auf dem Campus umgeht.

      Nach „Ghost World“ verfilmt Zwigoff wieder einen Comic von Daniel Clowes und steuert dabei noch weiter ins Bizarre: Nun sind nicht nur die Figuren eigenartig-absonderlich, das Eigenwillige überträgt sich auch auf den Plot, der verschiedene Aspekte des Kuriosen in sich vereinigt, ohne überbordend zu wirken. Dabei geht es auch um einen Rundumschlag im Milieu der Künstler und Möchtegernkünstler, derer, die sich gerne selbst verwirklichen wollen und dabei auch noch vor allem sich selbst gerne zuhören. In einer Kunstvorlesung entspinnt sich unversehens und aus dem Nichts eine Gender- und Ethniendiskussion; nicht l’art pour l’art, sondern labern pour labern. Diese Ebene des ironischen Blicks auf die Kunstwelt ermöglicht kleine Selbstironien, wenn von der obligatorischen popkulturellen Anspielung gesprochen wird und der Film selbst voll davon ist, oder wenn der Filmnerd in seinen Horrorfilm aus kommerziellen Gründen eine Liebesgeschichte einbaut, was Zwigoffs Film selbst ebenfalls tut.

      Diese Liebesgeschichte freilich verknüpft er mit der Angst vor und der Suche nach einem Mörder, und er lässt seinen Außenseiter-Hauptfigur-Antihelden als unschuldigen Toren in diese Verwicklung hineintapsen. Die Suche nach Anerkennung als Künstler, die Werbung um das Herz seiner Liebsten lassen ihn zum Gejagten werden, und richtig begreifen kann Jerome das alles gar nicht…

      Ohne wirklich etwas dafür zu können, gerät er immer wieder in die peinlichsten Situationen – und es sind dies nicht die allerschlechtesten Komödien, die ihren Antihelden in alle Missgeschicke stolpern lassen, ihn quälen und foltern, die dabei das Publikum am Weltschmerz der Figur sowohl teilnehmen als auch sich weiden lassen. Sofern diese Filme gut inszeniert sind, mit Gefühl fürs Timing, für Details, dafür, wie weit man gehen darf. Jerome ist Außenseiter, und er will der größte Künstler des 21. Jahrtausends werden. Er ist in Audrey verliebt, die ihm aber unerreichbar erscheint, und für die er sich in Situationen stürzt, die ungewollt in Peinlichkeit enden, die sein ganzes Elend vor dem Zuschauer, auch vor ihm selbst enthüllen. Das ist witzig, weil er sich selbst in seine Qual begibt; weil auch fast alle anderen Figuren irgendwann als kleiner entlarvt werden, als sie sich geben; weil die Probleme objektiv betrachtet nicht annähernd so groß sind, wie sie Jerome erscheinen; weil sich jeder schon einmal selbst in einer Situation hilfloser Peinlichkeit gefunden hat; vor allem aber, weil Jeromes Seelenlage die seltsamsten, witzigsten Wirkungen zeitigt.

      Denn – ohne es zu wissen –Jerome organisiert sich von dem Mörder, der umgeht, Gemälde, ein Betrugsversuch, der sein künstlerisches Ansehen steigern soll. Eine Aktion, die von Vornherein zum Scheitern verurteilt ist, ein Schuss, der nach hinten losgeht, eine Sünde, die Gott auch sofort straft. Und während Jerome sich von allen gejagt sieht, bringt der Film en passant eine ganz andere Sichtweise auf die Redewendung „sich für die Kunst opfern“ ins Spiel.

      Fazit: Vielschichtige Komödie über die Leiden der Jugend, die Suche nach dem richtigen künstlerischen Ausdruck und die Gefahren, die die Kunst birgt.
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