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Aschenbrödel und der gestiefelte Kater: Der kleine Paul liebt sein Leben auf dem Land - und er liebt die Märchen. Eines Tages muss er mit seinem Vater und seiner Mutter in die Großstadt ziehen. Aber er bleibt nicht lange einsam! Paul entdeckt die Märchenhütte, in der die schönen alten Grimmschen Geschichten gespielt werden. Und Aschenbrödel, der Gestiefelte Kater und die anderen Märchenwesen brauchen Pauls Hilfe: Sie wollen, dass die Märchen auch in...

Handlung und Hintergrund

Paul lebt auf dem Land und ist ganz vernarrt in Märchen. Als er eines Tages plötzlich mit seinen Eltern in die Stadt ziehen muss, fürchtet er um seine geliebten Märchengeschichten, die in der Großstadt so selten erzählt werden. Doch da entdeckt er die Märchenhütte, wo die Grimmschen Märchen noch ihren festen Platz haben. Zwar freut er sich, dass er seine Märchenfiguren nun wieder um sich hat, doch er erfährt schmerzlich, wie wenig Beachtung sie in der Stadt finden. Also tut er alles, um das zu ändern, und erlebt abenteuerliche Dinge.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Torsten Künstler
Produzent
  • Jörg Winners,
  • Martin Molgedey
Darsteller
  • Ezra Finzi,
  • Samuel Finzi,
  • Marie-Lou Sellem,
  • Maxim Mehmet,
  • Claudia Graue,
  • Carsta Zimmermann
Drehbuch
  • Sarah Altmann
Musik
  • Dirk Reichardt
Kamera
  • Christian Paschmann
Schnitt
  • Toni Froschhammer

Kritikerrezensionen

    1. Als neuartiges "Mitmachkino" präsentiert sich der Märchenfilm "Aschenbrödel und der gestiefelte Kater". Die nur 60 Minuten lange Regiearbeit von Torsten Künstler (Ko-Regie bei "Kokowääh 1 und 2") richtet sich an Zuschauer ab vier Jahren. Die Konstruktion als Theater-im-Film und vor allem die darstellerische Verfremdung der Märchen auf der Bühne lassen diesen nett gemeinten Kinospaß kompliziert erscheinen.

      Zuerst ruft der Teddy wie im Kasperletheater: "Kinder, seid ihr alle da?" Im Verlauf des Films zeigt er dem Publikum, wann es klatschen oder mitsingen soll. Da die Kinder aber keine echten Gegenüber vor sich haben wie im Theater, darf der pädagogische Wert dieser Aktion bezweifelt werden. Die Handlung selbst beginnt mit der filmischen Rahmengeschichte vom Umzug Pauls und seinem Besuch der urigen Märchenhütte. Dort übernehmen dann die Theaterstücke das Geschehen, in das Paul als Zuschauer nur mit ein paar Zurufen eingreift.

      Die beiden Märchen werden so abgefilmt, wie sie das Ensemble der tatsächlich existierenden Berliner "Märchenhütte" aufführt. Die Kulisse ist ein Wohnraum mit antiquiertem Inventar, in welchem pro Märchen nur zwei Darsteller, aber in munter wechselnden Rollen auftreten. Aus der bösen Stiefmutter in "Aschenbrödel" wird, immer im gleichen Gewand, plötzlich der gute Prinz, was witzig und fantasieanregend ist, aber auch Distanz zur Geschichte erzeugt. Die Darsteller interpretieren ihre Figuren oft sehr schräg. Zum Beispiel stampft das Aschenbrödel trotzig mit dem Fuß auf, und der Müllerssohn im "Gestiefelten Kater" baggert die unsichtbare Prinzessin mit einem spöttisch-übertriebenen Kussmund an. Sogar ein Raptanz wird aufgeführt, der "Rebhuhn-Rap". Das alles setzt bei den Zuschauern Fähigkeit und Bereitschaft voraus, zwischen verschiedenen Bezügen und Inhaltsebenen zu pendeln. Die eigenwillige Darbietung besitzt durchaus Charme, der vermutlich auf einer Live-Bühne noch stärker wirkt. In Verbindung mit der angestückelten Rahmenhandlung und dem Mitmachteddy ergibt sie aber einen trotz seiner vielen Ideen recht unbeholfenen Film.

      Fazit: Der als neuartiges Mitmachkino konzipierte Märchenfilm "Aschenbrödel und der gestiefelte Kater" entpuppt sich als reichlich kompliziertes, abgefilmtes Theater zum Mitklatschen mit angestückelter Rahmenhandlung.
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      1. Paul ist traurig, als seine Familie mit ihm vom Land in die große Stadt Berlin zieht. Dort ist alles so grau und kalt und keiner erzählt sich mehr Märchen. Doch der Teddy Miki, Pauls treuester Freund, hat eine Idee. Er führt Paul und seinen großen Bruder in die Märchenhütte. Dort glaubt man noch an Märchen. Ganz viele Kinder sind schon da. Und die Reise in die Welt von Aschenbrödel und dem gestiefelten Kater kann beginnen. Regisseur Torsten Künstler hat sich mit der Theatergruppe „Hexenkessel“ zusammengetan und ein ganz neues Projekt auf die Beine gestellt: den „Mitmachfilm“ für Kinder. Immer dann, wenn sich die Gelegenheit bietet, mitzutanzen, mitzuklatschen und mitzusingen, gibt der Teddy Miki den kleinen Zuschauern ein Zeichen. Doch auch so funktioniert der Märchenfilm ganz wunderbar für kleine und große Zuschauer. Der Hauptteil der Geschichte wird von den Mitgliedern des Ensembles „Hexenkessel“ bestritten. Sie spielen die bekannten Grimm’schen Erzählungen voller Lust und Laune, Torsten Künstler bereitet das Vergnügen filmisch sehr gelungen und abwechslungsreich auf. Immer wieder gibt es Bilder aus dem Publikum, das jubelt, singt und klatscht. Und mittendrin Paul, in dessen großen Kinderaugen sich ein wunderbarer Zauber spiegelt. Wenn er dann am Schluss zurück nach Hause kommt, weiß er, dass es Märchen immer und überall geben wird. Ein wundervolles und liebevoll aufbereitetes Märchenfilmvergnügen, beim dem selbst Erwachsene gerne mitmachen. Weil man für schön erzählte Märchen nie zu alt ist.

        Jurybegründung:

        Der kleine Paul muss nach Berlin umziehen, weg von seinem geliebten Märchenhaus in eine ihm fremde Stadt. Aber er bleibt nicht lange allein, denn der Märchenbär fordert ihn auf, zum Märchenhaus zu kommen und zusammen mit anderen Kindern und Märchenfiguren zwei Märchen anzuschauen: „Aschenbrödel“, das sich eng am Text der Gebrüder Grimm orientiert, und eine freie modernisierte Fassung des „Gestiefelten Katers“.
        So ganz kann man sich zu Beginn nicht vorstellen, wie das Konzept dieses „Mitmachfilms“ funktionieren soll. Um so erstaunlicher zeigt sich dann, wie simpel es ist, das junge und auch alte Kinopublikum genauso wie im Kindertheater zu animieren, die Handlung lautstark zu begleiten: Der Märchenbär fungiert dabei als kindgerechter Conférencier.
        Erfreulicherweise ist nicht nur das Mitmachkonzept stimmig, auch die Inszenierungen der beiden Märchen sind vorbildlich gelungen. Die Kinder im Märchenhaus wie im Kino werden zu recht von den Darstellern gefesselt und geben ihr bestes, dem Guten beizustehen. Das beinahe requisitenfreie Spiel in einer einfachen Bühnenumgebung regt die Fantasie der Zuschauer an, technische Elemente, in erster Linie Lichteffekte, werden sehr spärlich eingesetzt, da die Produktion sich voll und ganz auf die Anziehungs- und Überzeugungskraft der Darsteller verlassen kann.
        Eingebunden wird das Ganze in eine einfache Rahmenhandlung, deren Sozialromantik beinahe so märchenhaft erscheint wie die Geschichten im Märchenhaus. Diese Produktion wird auf Grund ihres klugen Konzeptes und der gelungenen Märchenverfilmungen Jung und Alt begeistern und in den Kinosälen für spannende Momente und ausgelassene Mitspielfreude sorgen.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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