Viele Schauspieler hoffen auf die eine große Rolle, die ihnen von heute auf morgen den Durchbruch beschert. Es geht allerdings ab und zu auch in die andere Richtung. Bei einigen Stars hat häufig ein schlechter Film gereicht, um sie zumindest für einige Jahre zurückzuwerfen, andere haben sich von solch einem Rückschlag nie wieder erholt. Dieser traurigen Fehlschläge wollen wir in der folgenden Liste gedenken.
Taylor Lautner in „Atemlos – Gefährliche Wahrheit“
Auch wenn die „Twilight“-Saga von vielen belächelt wird, etablierten sich die Hauptdarsteller Robert Pattinson und Kristen Stewart im Anschluss in Hollywood. Taylor Lautner spielte auch in dieser Beziehung allerdings nur das dritte Rad am Fahrrad. Er versuchte sich 2011 im Action-Thriller „Atemlos – Gefährliche Wahrheit“, der sowohl kritisch als auch finanziell floppte. Entsprechend wurde es ruhig um Lautner, der beispielsweise noch in Adam-Sandler-Filmen sowie der inzwischen abgesetzten Comedy-Horror-Serie „Scream Queens“ zu sehen war.
John Travolta in „Battlefield Earth“
Die Karriere von John Travolta ist eine rasante Achterbahnfahrt. In den 90er-Jahren war er eigentlich wieder im Niemandsland Hollywoods verschwunden, da bescherte ihm Quentin Tarantino mit „Pulp Fiction“ einen erneuten Aufstieg. Der Fall danach kam schnell und hart: Mit seinem Scientology-Film „Battlefield Earth“ landete Travolta eine teuere Bruchlandung, der Film wird als eines der schlechtesten Werke der Kinogeschichte angesehen. Wirklich ins Rampenlicht kehrte er anschließend nicht zurück, wobei der Darsteller für seine Rolle in „American Crime Story“ viel Lob erhielt. Eventuell geht da ja noch was…
Johnny Depp in „Lone Ranger“
Dank der „Fluch der Karibik“-Reihe und seiner Rolle als Captain Jack Sparrow hat Johnny Depp die Rolle des verrückten Witzelieferanten für sich entdeckt. Dass die Zuschauer davon langsam aber sicher genug hatten, zeigte sich spätesten erstmals erschreckend deutlich mit „Lone Ranger“. Depp spielt darin den verschrobenen Indianer Tonto, an den Kinokassen wurde der Western aber zu einem Desaster. Auch seine nachfolgenden Filme waren nicht von dem bahnbrechenden Erfolg der vorherigen Jahre gekennzeichnet, siehe das verhaltene Ergebnis von „Pirates of the Caribbean 5: Salazars Rache“. Vielleicht kann sich Johnny Depp mit der „Fantastische Tierwesen“-Reihe wieder komplett nach oben spielen, wobei seine Besetzung selbst schon äußerst kritisch gesehen wurde.
Freddie Prinze Jr. in „Scooby-Doo“
In den 90er-Jahren war Freddie Prinze Jr. ein angesehener Schauspieler in Hollywood, doch mit der Jahrtausendwende folgte sein Abstieg. Nach einigen Flops in Folge entschied sich Freddie Prinze Jr. für ein Experiment und spielte im „Scooby-Doo“-Film den Wasserstoff gebleichten Fred. Dies sollte sich als der Beginn vom Ende seiner Karriere entpuppen: Prinze Jr. verspielte nahezu sämtliche Glaubwürdigkeit mit „Scooby-Doo“, vor allem weil er trotz der harschen Kritik nach dem ersten Teil in der Fortsetzung weitermachte. In der Folge kehrte er Hollywood mehr oder weniger den Rücken zu, übernahm zunehmend Sprechrollen und begann, für die WWE zu schreiben.
Orlando Bloom in „Elizabethtown“
Als Legolas in „Der Herr der Ringe“-Reihe und Will Turner in den „Fluch der Karibik“-Filmen startete Orlando Bloom Anfang der 2000er aus dem Nichts in Hollywood durch. 2005 folgte allerdings dank „Elizabethtown“ die harte Bruchlandung. Die romantische Tragikomödie kam bei Zuschauern und Kritikern gleichermaßen nicht gut an und anschließend machte sich ein Bruch in Blooms Karriere bemerkbar. Lediglich seine bereits zuvor etablierten Rollen funktionieren noch, sowohl in den „Fluch der Karibik“-Fortsetzungen als auch als Legolas in der „Der Hobbit“-Trilogie. Andere Ausflüge auf die große Leinwand wie „Die drei Musketiere“ scheiterten jedoch grandios und so ist Orlando Bloom aus der breiten Wahrnehmung heute verschwunden.
Alicia Silverstone in „Batman & Robin“
1995 war Alicia Silverstone dank „Clueless – Was sonst!“ ganz oben. Zwei Jahre später ging ihre Karriere in die andere Richtung. In „Batman & Robin“ hatte sich Alicia Silverstone die eigentlich prestigeträchtige Rolle von Batgirl gesichert. Doof nur, dass Joel Schmumachers Film als eines der schlechtesten Superheldenwerke aller Zeiten gilt. George Clooney konnte der Flop kaum etwas anhaben, die Karriere von Alicia Silverstone war dadurch aber schon wieder vorbei, bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte.
Nicolas Cage in „Bangkok Dangerous“
Man könnte sich vermutlich stundenlang darüber streiten, welcher Flop die Karriere von Nicolas Cage endgültig zerstörte. „Bangkok Dangerous“ dürfte bei dieser Diskussion einige Argumente auf seiner Seite haben. Zwar hatte Cage mit „The Wicker Man“ und „Next“ schon zuvor einige Flops auf seiner Habenseite. Anschließend folgte mit „Das Vermächtnis des geheimen Buches“ aber wieder ein finanziell erfolgreiches Luftholen. Das verspielte Nicolas Cage aber direkt im nächsten Anlauf: „Bangkok Dangerous“. Die Kritiken waren vernichtend, das Einspielergebnis unterirdisch und Nicolas Cage Ruf als B-Darsteller festigte sich damit bis heute.
Demi Moore in „Striptease“
Anfang der 90er-Jahre landete Demi Moore mit „Ghost – Nachricht von Sam“ einen Mega-Hit. Anschließend wurde sie folgerichtig zur bestbezahlten Schauspielerin Hollywoods. Die Erotikkomödie „Striptease“ geriet 1996 jedoch zu einem Desaster und Moore über Nacht zu Kassengift. Auch ihr folgender Film „Die Akte Jane“ scheiterte, womit Demi Moores Abstieg endgültig besiegelt war.
Halle Berry in „Catwoman“
2001 gewann Halle Berry für ihre Darbietung in „Monster’s Ball“ einen Oscar, womit ihr praktisch sämtliche Türen offen standen. Nach ihrem Ausflug als Bondgirl ging es mit „Gothika“ schon bergab, als Sargnagel entpuppte sich aber „Catwoman“. Hier haben wir es erneut mit einem der schlechtesten Superheldenfilme aller Zeiten zu tun und nur drei Jahre nach ihrem Oscar-Gewinn hatte Halle Berrys Karriere eine Delle, die sie bis heute nicht endgültig ausbügeln konnte.
Taylor Kitsch in „John Carter“
Im Jahre 2012 befand sich die Karriere von Taylor Kitsch auf ihrem Höhepunkt. Der damals 31-jährige Kanadier übernahm die Hauptrollen in den Blockbustern „John Carter: Zwischen zwei Welten“ und „Battleship“. Gerade der erstgenannte Film sollte dabei als Sprungbrett zu einer noch größeren Karriere dienen, immerhin dachte Disney bereits vor dem Kinostart über mögliche Fortsetzungen nach. Die hatten sich dann aber schnell erledigt. „John Carter: Zwischen zwei Welten“ wurde zu einem Millionengrab, was als Ende für Kitschs Karriere wohl schon gereicht hätte. Quasi zur Sicherheit ging aber auch „Battleship“ unter und versenkte Taylor Kitsch endgültig.
Mike Myers in „Der Love Guru“
Mike Myers (nicht zu verwechseln mit Michael) hatte zwar schon 2003 mit „Ein Kater macht Theater“ eine Katastrophe zu verkraften, doch im Anschluss machte er zunächst dank der „Shrek“-Fortsetzungen unbeirrt weiter. 2008 folgte dann allerdings der nächste GAU und der war dann endgültig. Die vermeintliche Komödie „Der Love Guru“ brachte die Zuschauer eher aus den falschen Gründen zum Lachen, weswegen Mike Myers abgesehen von einem Cameo in „Inglourious Basterds“ anschließend von der Bildfläche verschwand.
Neve Campbell in „Wild Things“
Die Serie „Party of Five“ ebnete ihr den Weg und „Scream – Schrei!“ sowie „Scream 2“ machten sie anschließend berühmt. Viel Kapital schlug Neve Campbell daraus allerdings nicht. 1998 ließ sie für den Erotikthriller „Wild Things“ die Hüllen fallen. Die Resonanz auf den Film hielt sich zurück und die großen Rollen für die Darstellerin blieben in der Folge aus. Erst gut zwanzig Jahre später spielte sie sich in der Netflix-Serie „House of Cards“ wieder ins Blickfeld und ist 2018 in „Skyscraper“ an der Seite von Dwayne Johnson zu sehen. Vielleicht ist ihr Erfolg ja diesmal von längerer Dauer.
Jennifer Lopez in „Liebe mit Risiko – Gigli“
Für Ben Affleck war die Krimi-Komödie „Liebe mit Risiko – Gigli“ schädigend, für Jennifer Lopez war sie hingegen ein Desaster. Während sich Affleck im Laufe der Jahre erholte, konnte seine Filmpartnerin trotz einiger anschließender Versuche wie „Parker“ nie wieder an ihre Vor-„Gigli“-Erfolge anknüpfen.
Topher Grace in „Spider-Man 3“
Die Sitcom „Die wilden Siebziger“ machte Topher Grace berühmt, den Schritt in die Filmbranche von Hollywood schaffte er im Anschluss aber wie so viele nicht. Dabei fing alles eigentlich ganz gut an: Für „Traffic – Die Macht des Kartells“ und andere Beiträge erhielt Grace noch Lob. Dann folgte allerdings „Spider-Man 3“. Der Film selbst krankte an einigem, viele erkoren Graces Darbietung als Bösewicht Venom jedoch zum schlimmsten Makel aus. Im Anschluss an den Blockbusterfehlschlag wurde es ruhiger um Topher Grace, bis heute leidet er unter dem Rückschlag des Venom-Parts.
Sean Connery in „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“
Die Geschichte von Sean Connerys letzter Rolle ist eine tragische und zugleich kuriose. In der „Der Herr der Ringe“-Trilogie sollte der ehemalige James-Bond-Darsteller eigentlich den Part von Zauberer Gandalf übernehmen. Connery sagte ab, weil er das Drehbuch nicht verstand. „Der Herr der Ringe“ wurde bekanntlich ohne ihn zum Erfolg. Die Legende besagt, dass Connery das nächste Drehbuch, das er ebenfalls nicht verstand, wegen der verpassten Chance dann annahm. Dabei handelte es sich um „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“. Nach dieser filmischen Katastrophe ging Sean Connery direkt in den Ruhestand, den er lediglich für den schottischen Animationsfilm „Sir Billi“ 2012 unterbrach. Dass euch dieser Film nichts sagt, dürfte schon genug über seine Qualität aussagen.
Kevin Costner in „Waterworld“
Wir sparen uns an dieser Stelle zur Abwechslung die Wasserwortspiele. Kevin Costner war vor „Waterworld“ einer der größten Filmstars der Welt, doch der angestrebte Blockbuster wurde zu einer Karriere-Katastrophe. Inzwischen hat sich Kevin Costner halbwegs rehabilitiert und ist in Nebenrollen auch in anspruchsvolleren oder bekannteren Filmen zu sehen. Auf den Status vor der „Waterworld“-Pleite kehrte er allerdings nie wieder zurück.
Hayden Christensen in „Jumper“
Auch wenn die Prequel-Trilogie der „Star Wars“-Reihe bei Kritikern und Fans gleichermaßen auf verhaltene Resonanz stieß, standen Hayden Christensen im Anschluss einige Möglichkeiten offen. Er war das Gesicht von zwei extrem erfolgreichen Blockbustern und hätte sich ähnlich wie Kristen Stewart und Robert Pattinson von „Twilight“ auch davon freispielen können. Er schlug aber eher den Taylor-Lautner-Weg ein. Nach drei kleineren Filmen probierte sich Christensen 2008 erneut in einer größeren Produktion. „Jumper“ war finanziell kein durchschlagender Erfolg, was aber noch entscheidender war: Christensen empfahl sich nicht für weitere tragende Rollen in teuren Filmen und verschwand letztlich wieder in günstigeren Produktionen.