Einer der besten Thriller aus den 1990er-Jahren konnte sowohl das Publikum als auch die Fachpresse begeistern. Doch die Stars des Films waren zunächst überaus skeptisch hinsichtlich des Erfolgs.
„Apocalypse Now“, „Blade Runner“, „Frantic“, „Der einzige Zeuge“ und natürlich die beiden gigantischen Filmreihen „Indiana Jones“ und „Star Wars“: Harrison Ford blickt auf eine fast 60 Jahre lange Karriere als Schauspieler zurück und konnte über die Jahrzehnte einige der größten Highlights der Filmgeschichte in seiner Vita verbuchen. Bei einem seiner bestbewerteten Filme hegte der mittlerweile 81-jährige Star jedoch zunächst große Zweifel, wie Rolling Stone berichtet.
Denn in einem Interviewartikel zum 30. Jahrestag von „Auf der Flucht“ heißt es, dass sowohl Harrison Ford als auch Tommy Lee Jones an dem Werk gezweifelt haben. Über die Dreharbeiten sagte der letztgenannte Darsteller, der in dem Thriller den Gesetzeshüter Chief Deputy Marshal Samuel Gerard spielte:
„Ich weiß noch, wie ich in dem riesigen Keller des Hotels stand, umgeben von hängenden Wäschesäcken. Ich stand dort und sprach mit Harrisons Figur. Und da war nichts außer großen Säcken voller Wäsche. Und ich weiß noch, wie ich im Hinterkopf dachte: ‚Ich werde nie wieder arbeiten. Das wird nie wieder funktionieren. Und das Beste, was ich tun kann, ist, so klar, prägnant und kohärent wie möglich zu sein, diese Zeilen so sauber und pflichtbewusst wie möglich vorzutragen, und vielleicht bekomme ich eines Tages wieder einen Job, irgendwo in der Zukunft.‘“
Auch Harrison Ford hatte aus nachvollziehbaren Gründen seine Bedenken gegenüber dem 130-minütigen Streifen. Denn unter anderem gab es zum Drehstart im Herbst 1992 kein finalisiertes Drehbuch, das Ende der Geschichte fehlte noch komplett, dann fiel auch noch ein Star des Films aus gesundheitlichen Gründen aus und die Filmschaffenden in der Post-Produktion hatten schließlich nur acht Wochen, um den Film fertigzustellen. Schauspieler Daniel Roebuck, der Deputy Marshal Robert Biggs verkörperte, verriet, dass Harrison Ford angesichts der chaotischen Umstände folgende Worte zu ihm gesagt hat:
„Harrison Ford sagte es vor mir, als wir im Wasser waren, ich kann also bezeugen, dass er es gesagt hat. Er sagte: ‚Oh, Mann, das wird mein Hudson Hawk‘“.
Mit dieser Aussage bezog sich Harrison Ford auf den wohl größten Flop aus der frühen Karriere von Bruce Willis. Welche Stars ebenfalls mit manch einem Werk eine wahre Bruchlandung hingelegt haben, erfahrt ihr in unserem Video:
Der Erfolg von „Auf der Flucht“
Als „Auf der Flucht“ schließlich in die Kinos kam, wendete sich das Blatt und der Film wurde zu einem wahren Hit. An den Kinokassen konnte der Thriller ganze 368,8 Millionen US-Dollar einspielen, was ungefähr das Neunfache des 40 Millionen US-Dollar hohen Budgets darstellt. Im Rahmen der Oscarverleihung 1994 wurde der Film sogar für sieben Academy Awards nominiert und schließlich mit einer Trophäe ausgezeichnet, die Tommy Lee Jones als Bester Nebendarsteller mit nach Hause nehmen durfte.
Die Fachpresse bei Rotten Tomatoes vergab phänomenale 96 % und auch die Zuschauer*innen zeigten sich mit 89 % ziemlich begeistert von dem Werk. Ähnlich sieht es auch bei Metacritic aus, wo das Katz-und-Maus-Spiel mit Harrison Ford und Tommy Lee Jones auf einen Metascore von 87 von 100 Punkten kommt und das Publikum sich den 8,8 von 10 Punkten zufolge ebenfalls gut unterhalten gefühlt hat.
Mit dem Metascore von 87 Punkten belegt „Auf der Flucht“ gemeinsam mit dem ebenfalls grandiosen Thriller „Der Dialog“ den vierten Platz im Ranking der besten Harrison-Ford-Filme. Lediglich „Krieg der Sterne“, „Apocalypse Now“ sowie „American Graffiti“ schneiden noch besser ab.
Wenn ihr euch „Auf der Flucht“ ansehen möchtet, könnt ihr den Film mit einer Mitgliedschaft bei Prime Video ohne Zusatzgebühren streamen. Zudem findet ihr bei Amazon auch die Fortsetzung „Auf der Jagd“ zum Leihen und Kaufen.
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