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Austerlitz: Während der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten 1939-1945 wurden Millionen Menschen auf systematische Art und Weise unterdrückt, verschleppt, gefoltert und letztendlich ermordet. Bei ihren Grausamkeiten standen ihnen dabei die berüchtigten Konzentrationslager zur Verfügung, in denen sie insbesondere Juden hart arbeiten ließen, ehe man sich ihrer entledigte. Jahrzehnte später sind KZ-Gedenkstätten noch...

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Handlung und Hintergrund

Es gibt Phänomene, die wirken auf den ersten Blick sinnvoll und notwendig. Ein Beispiel sind ehemalige Konzentrationslager, die zu Holocaust-Gedenkstätten umgewandelt wurden. Sie erfüllen eine wichtige Funktion als Erinnerung und Warnung zugleich. Doch auf den zweiten Blick kann einem die Institution Gedenkstätte auch äußerst seltsam vorkommen. Was treibt Scharen von Touristen dazu an einem schönen Sommertag samt Kindern sich den deprimierenden Besuch eines KZs auszusetzen? Kann man mit vorgefertigten Touren und Schrifttafeln wirklich die Schrecken der Nazi-Zeit nachvollziehen? Der ukrainische Regisseur Sergei Loznitsa ist diesen Fragen nachgegangen. Anknüpfend an den gleichnamigen Roman von W.G. Sebald, in dem ein jüdischer Gelehrter nach seinen Wurzeln sucht, fängt der Regisseur den KZ-Tourismus im deutschen Sachsenhausen ein. Er bewegt sich dabei in festen Einstellungen durch die einzelnen Stationen des Museums und verfolgt ohne Kommentar die Reisegruppen. Schon bald fragt man sich als Zuschauer, was die Besucher da eigentlich machen? Inwiefern können sie die Geschichte verstehen und einordnen? Dabei macht er skurrile Entdeckungen. Menschen laufen verloren mit Selfie-Sticks durch die Gegend, andere lassen sich vor dem menschenverachtenden Schriftzug „Arbeit macht frei“ ablichten, während Touristinnen vor den Verbrennungsöfen mit ihrem besten Porträt-Lächeln posieren. Was passiert mit diesen KZ-Schnappschüssen? Werden sie wie alle anderen Fotos ins Album geklebt oder auf den sozialen Netzwerken geteilt? Oder haben sie doch eine ganz besondere Bedeutung? In solchen Momenten verschmelzen Vergangenheit und Gegenwart, Distanz und Nähe, Betroffenheit und Vergessen. Das Konzentrationslager wird zum zeitlosen Ort, der im Hier und Jetzt und gleichzeitig unfassbar weit weg ist. Vielleicht bewegt auch gerade das die Menschen dorthin. Sie suchen eine klare Antwort, eine feste Einordnung der unfassbaren Verbrechen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Sergei Loznitsa
Drehbuch
  • Sergei Loznitsa
Kamera
  • Sergei Loznitsa,
  • Jesse Mazuch

Kritikerrezensionen

  • Austerlitz: Während der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten 1939-1945 wurden Millionen Menschen auf systematische Art und Weise unterdrückt, verschleppt, gefoltert und letztendlich ermordet. Bei ihren Grausamkeiten standen ihnen dabei die berüchtigten Konzentrationslager zur Verfügung, in denen sie insbesondere Juden hart arbeiten ließen, ehe man sich ihrer entledigte. Jahrzehnte später sind KZ-Gedenkstätten noch immer regelrechte Besuchermagneten. Aber was bringt nur Menschen dazu, ihre Wochenenden im Sommer an den Orten zu verbringen, wo früher der Holocaust vollzogen wurde und sich Öfen und Krematorien anzuschauen? Für Regisseur Sergei Loznitsa stellt das eines der größten Mysterien dar, dem er mit seinem Dokumentarfilm „Austerlitz“ auf den Grund gehen will.

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