Die Laufzeit von „Avatar: The Way of Water“ wurde angeblich enthüllt und sie dürfte einige an ihre Grenzen bringen. James Cameron verrät, warum es aber nicht anders geht.
Es ist irgendwie immer noch kaum zu glauben: Bald startet „Avatar: The Way of Water“ in den Kinos dieser Welt. 13 Jahre lang mussten wir auf eine Fortsetzung des weiterhin erfolgreichsten Films aller Zeiten, „Avatar – Aufbruch nach Pandora“, warten. Regisseur und Drehbuchautor James Cameron ließ sich Zeit und verschob etliche verkündete Starttermine, um seine Vision von der Rückkehr in die Sci-Fi-Welt wie gewünscht zu realisieren – und die fällt wohl auch hinsichtlich der Laufzeit episch aus.
Laut The Hollywood Reporter (THR) wissen wir jetzt, wie viel Zeit Kinogänger*innen einplanen müssen: „Avatar: The Way of Water“ soll gigantische drei Stunden und zehn Minuten umfassen! Da THR eine verlässliche Quelle ist, können wir davon ausgehen, dass der Film mit einer Länge von 190 Minuten tatsächlich sogar „Avengers: Endgame“, das mal eben drei Phasen des Marvel Cinematic Universe (MCU) abschloss, um neun Minuten übertreffen wird. Der erste „Avatar“-Film kam auf vergleichsweise überschaubare 162 Minuten. Ein paar Augenblicke der Fortsetzung liefert euch bereits der folgende Trailer:
James Cameron erklärt epische Laufzeit
Im Gespräch mit Total Film (via Games Radar) verriet Regisseur James Cameron jetzt, warum die Fortsetzung den ersten Teil hinsichtlich der Länge locker überflügeln wird – und das hat mit einem wichtigen Unterschied zum ersten Teil zu tun:
„Das Ziel ist es, eine völlig überzeugende Geschichte hinsichtlich der Emotionalität zu erzählen. Ich würde sagen, der Schwerpunkt des neuen Films liegt mehr auf den Charakteren, mehr auf der Geschichte, mehr auf Beziehungen, mehr auf Emotionen. Wir haben nicht so viel Zeit mit Beziehungen und Emotionen im ersten Film verbracht, wie wir es im zweiten Film tun und es ist ein längerer Film, weil wir mehr Charakteren gerecht werden müssen. Es gibt mehr Geschichte, der wir gerecht werden müssen.“
Der neue Schwerpunkt und die damit verbundene Länge haben vor allem damit zu tun, dass „Avatar: The Way of Water“ die Familie von Jake (Sam Worthington) und Neytiri (Zoe Saldaña) vorstellt. Mögliche Kritik an dieser Richtung greift Cameron aber im selben Interview direkt vorweg:
„Leute sagen: ‚Oh mein Gott, eine Familiengeschichte von Disney? Genau das, was wir wollten…‘ Das ist nicht diese Art von Familiengeschichte. Das ist eine Familiengeschichte, genau wie ‚The Sopranos‘ eine Familiengeschichte ist.“
Keine Kritik geduldet: James Cameron warnte bereits vor langer Laufzeit
Dass „Avatar 2“ tatsächlich die drei Stunden überschreitet, dürfte niemanden wundern. Nicht nur, dass Blockbuster mit epischer Länge auch dank des MCU inzwischen gefühlt eher die Regel als die Ausnahme sind, James Cameron nahm Kritik an der Laufzeit seines neuen Films nicht ohne Grund vorweg. Im Interview mit Empire kündigte er bereits im Juli 2022 an, dass der Film gut 180 Minuten umfassen dürfte und meinte dazu deutlich:
„Ich will nicht, dass irgendjemand wegen der Länge rumheult, wenn sie dasitzen und für acht Stunden [Fernsehen] schauen. Ich kann diesen Teil der Kritik fast selbst schreiben. ‚Der qualvoll lange Drei-Stunden-Film…‘ Also bitte, macht verdammt noch mal halblang. Ich habe gesehen, dass meine Kinder dahocken und fünf einstündige Folgen hintereinanderweg sehen. Dieser soziale Paradigmenwechsel muss geschehen: Es ist okay, aufzustehen und pinkeln zu gehen.“
Da habt ihr es also: eure Pinkelerlaubnis von James Cameron persönlich. Der Meister des Blockbusters findet es laut eigener Aussage völlig in Ordnung, dass ihr während seiner Filme aufsteht, um die Toilette aufzusuchen, auch wenn ihr dadurch ein paar Minuten seines Werkes verpasst; schließlich hat das ja auch genug Minuten…
Frischt euer Gedächtnis vor dem Kinobesuch auf: „Avatar“ gibt es bei Disney+ im Stream
Und falls ihr doch etwas Wichtiges dadurch verpassen solltet, wäre es Cameron sicherlich nur Recht, wenn ihr eine weitere Vorführung von „Avatar: The Way of Water“ besucht, um die Lücke zu schließen. Immerhin ist die Produktion der geplanten abschließenden Fortsetzungen Nummer 4 und Nummer 5 davon abhängig, wie sich der nächste Teil und „Avatar 3“ an den Kinokassen schlagen. Wiederholte Ticketkäufe sind da gerne gesehen. Wobei das heutzutage gar nicht mehr zwingend nötig wäre. Immerhin darf man darauf hoffen, dass „Avatar 2“ zeitnah auch im Stream zur Verfügung stehen wird, wie es ja inzwischen Usus ist. Und da sind (wiederholte) Toilettenpausen nun wirklich gar kein Problem mehr. In diesem Sinne könnt ihr relativ entspannt auf den deutschen Kinostart von „Avatar: The Way of Water“ am 14. Dezember 2022 blicken.