In „Avengers: Endgame“ bekommen fast alle Heldinnen und Helden des MCU ihren großen Moment, doch die Idee zum größten Moment des Films wurde erstaunlicherweise erst am Schneidetisch geboren ─ und RDJ wollte ihn erst nicht spielen.
– Achtung: Es folgen Spoiler für das Ende von „Avengers: Endgame“! –
Marvel hat mit „Avengers: Endgame“ nichts dem Zufall überlassen. Kaum ein Handlungsstrang endet nicht in einem epischen Schlusspunkt, kaum eine Figur ─ gut oder böse ─ bekommt nicht die Szene, die ihr zusteht: Das monumentale Finale der Infinity-Saga ist zu einer meisterhaft runden Sache geraten. Umso erstaunlicher, dass Tony Starks letzten Worte erst per Geistesblitz im Schneideraum ersonnen wurden.
Tony Starks letzte Worte standen nicht im Drehbuch ─ und Robert Downey Jr. wollte sie nicht sagen
In einer Fragerunde (via Slashfilm) mit den Endgame-Regisseuren Joe und Anthony Russo hatten die Brüder verraten, dass Iron Mans epochale Tat zum Abschluss der Infinity-Saga im Drehbuch ursprünglich gar nicht von einem markanten Spruch begleitet war:
„Tony sagte in diesem Moment ursprünglich gar nichts. Und wir saßen im Schneideraum und meinten ‚Er muss etwas sagen. Das ist ein Charakter, der für witzige Sprüche lebte und starb.‘ Und wir haben es nicht hinbekommen, wir haben eine Million letzter Worte ausprobiert. Thanos sagte ‚Ich bin unausweichlich.‘ Und unser Cutter Jeff Ford, der in allen vier Filmen dabei war und ein unglaublicher Geschichtenerzähler ist, sagte ‚Warum schließen wir nicht den Kreis und sagen ‚Ich bin Iron Man.‘ und wir meinten nur ‚Holt die Kameras! Wir müssen das morgen drehen.’“
Schwer vorstellbar, dass der perfekte Heldentod des Tony Stark nicht genauso im Drehbuch stand. Und noch schwerer vorstellbar, dass Robert Downey Jr. zunächst zögerte, mit seinen finalen Worten zurück zu seinen Anfängen zu kehren. Im Reelblend-Podcast der US-Seite Cinemablend erinnerte sich Joe Russo an RDJs Zweifel an seiner letzten großen Szene:
„Es ist eine interessante Geschichte. Ich hatte Abendessen mit (Robert Downey Jr.) ungefähr zwei Wochen bevor wir sie drehen sollten. Und er meinte ‚Ich weiß nicht. Ich will nicht wirklich zurückgehen und in diesen emotionalen Zustand geraten. Es wird … es ist schwer.‘ Und verrückterweise war Joel Silver, der Produzent, bei dem Abendessen. Er ist ein alter Kumpel von Robert. Und Joel springt ein und meint ‚Robert, was redest Du da? Das ist die großartigste Zeile, die ich je gehört habe! Du musst diese Zeile sagen!‘ Also Gott sei Dank war Joel Silver bei dem Abendessen, denn er hat uns geholfen, Robert zu überreden, die Zeile zu machen. “
Wir ziehen den Hut sowohl vor Jeff Fords dramaturgischer Virtuosität als auch vor Joel Silvers Überzeugungskraft ─ besser hätte man es nicht machen können.