„Avengers: Infinity War“ sorgte für eine besondere Witz-Möglichkeit im MCU. Doch wohl gerade weil die Fans damit rechneten, entschied man sich letztlich dagegen, sie zu nutzen.
Das Marvel Cinematic Universe (MCU) schreckt nicht davor zurück, popkulturelle Referenzen beispielsweise zu berühmten Filmen einzubauen. Das sorgt allerdings durchaus schon mal für kuriose Situationen. Man denke nur an „Avengers: Endgame“, als Scott Lang alias Ant-Man (Paul Rudd) im Gespräch über Zeitreisen „Hot Tub – Der Whirpool… ist ’ne verdammte Zeitmaschine!“ erwähnte… in dem Sebastian Stan mitgespielt hat. Der Film existiert also im MCU, doch niemandem war es offenbar eine Erwähnung wert, dass Bucky Barnes alias The Winter Soldier aussieht wie ein bekannter Hollywood-Schauspieler.
Für eine ähnliche Kuriosität hätten die Verantwortlichen im Vorgänger „Avengers: Infinity War“ fast selbst gesorgt. Der Film markierte das erste Aufeinandertreffen von Tony Stark alias Iron Man (Robert Downey Jr.) und Dr. Stephen Strange (Benedict Cumberbatch), die sich erwartungsgemäß mit ihren schnippischen Kommentaren gegenseitig die Klinke in die Hand drückten. Fans fieberten ihrer ersten Begegnung allerdings auch aus einem anderen Grund entgegen: Downey Jr. und Cumberbatch verkörperten jeweils den berühmten britischen Ermittler Sherlock Holmes. Im Internet machte deswegen die Hoffnung die Runde, dass das MCU einen entsprechenden Witz einbaut – und das war auch tatsächlich geplant, wie Benedict Cumberbatch jetzt verriet.
Im Gespräch mit Variety enthüllte der Doctor-Strange-Darsteller jüngst:
„Wir hatten eine Menge Spaß damit, die beiden Sherlocks am Set zu sein. Aber es gab eine Dialogzeile, in der jemand sich zu uns umdreht und sagt: ‚No shit, Sherlock.‘ Nun, wir haben all diese Meta-Sachen rausgenommen. Wir sagten nur: ‚Nein, nein, nein. Das überlassen wir besser der Fan-Fiction.‘“
Wie unsere illustre Version von „Avengers: Infinity War“ aussieht, verrät euch unser folgendes Synchro-Video:
So steht es um Sherlock-Holmes-Wiedersehen mit den beiden
Auch wenn damit der Wunsch der Fans nicht erfüllt wurde: Letztlich war es wohl die richtige Entscheidung. Zwar hätten sich die MCU-Verantwortlichen vermutlich einige Internetpunkte verdient, doch der Witz als solcher ist letztlich auch zu naheliegend und nicht originell genug, um ihn in einem Film zu verewigen.
Wer darauf hofft, mehr von beiden Sherlock-Inkarnationen zu sehen, muss mit gemischten Gefühlen leben. Auf der einen Seite soll Robert Downey Jr. an der Seite von Jude Law, der den Doctor Watson gibt, tatsächlich als Meisterdetektiv zurückkehren. „Sherlock Holmes 3“ ist in Arbeit, auch wenn diesmal Dexter Fletcher („Rocketman“) und nicht wie bei den beiden vorherigen Teilen Guy Ritchie die Regie übernehmen soll. Einen Kinostart gibt es für das Vorhaben allerdings offiziell noch nicht.
Auf Staffel 5 der BBC-Serie „Sherlock“ mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman als Watson sollten Fans derweil eher nicht mehr hoffen. Acht Jahre nach der letzten Folge stellte Cumberbatch im Variety-Interview hohe Forderungen. Auf die Frage, was nötig wäre, um ihn zu einer Rückkehr zu bewegen, scherzte er erst „Eine Menge Geld“, bevor er ernsthaft antwortete:
„Es müsste besser werden, als es jemals war. Man lässt [die Fans] oder sich selbst nach mehr verlangen. Dieses Verlangen ist immer da, aber ich denke, es müsste die überragende Version von dem sein, was wir bereits erreicht haben.“
Im MCU sehen wir ihn und Robert Downey Jr. zum Glück definitiv wieder: Der frühere Iron-Man-Darsteller kehrt in „Avengers: Doomsday“ als titelgebender Bösewicht Doctor Doom zurück. Doctor Strange sehen wir wiederum wohl erst in „Avengers: Secret Wars“ wieder, wie Cumberbatch ebenfalls in dem Interview verriet; mehr zu den Gründen dafür könnt ihr hier nachlesen. Wenn ihr so lange nicht warten wollt: Fast all MCU-Auftritte der beiden könnt ihr hier auf Disney+ streamen.
Die Kostüme der MCU-Figuren sind ikonisch. Doch erkennt ihr sie wirklich nur an ihren Outfits? Findet es heraus: