„Avengers: Infinity War“ bietet einige Überraschungen, die man am Besten im Kino erlebt. Mittlerweile macht das Netz kein Geheimnis mehr daraus, dass ein alter Bekannter von Captain America einen unvermittelten Auftritt in Marvels Kino-Event hat. Seid dennoch gewarnt vor gewichtigeren Spoilern zu „Avengers: Infinity War“.
Die Rückkehr des Johann Schmidt: Red Skulls Weltraum-Exil
„Das Gute wird großartig – das Böse wird noch schlimmer.“ Der größenwahnsinnige Nazi-Wissenschaftler Johann Schmidt injizierte sich das noch unfertige Supersoldatenserum, das wenig später Captain America zu seinen Kräften verhelfen sollte, und wurde zu Red Skull. Sein Plan, die Welt mit Hilfe der Macht des Raumsteins zu unterjochen, scheiterte, denn der Infinity-Stein hatte andere Pläne mit ihm.
Als Red Skull im finalen Kampf in „Captain America: The First Avenger“ den Tesseract, das Behältnis des Raumsteins, in die Hand nimmt, wird der Bösewicht unter Schmerzen in den Weltraum teleportiert. Seit „Avengers: Infinity War“ wissen wir auch, wohin.
Red Skull bewacht den Seelenstein auf Vormir – doch wie lange schon und warum?
Die ganzen schönen Theorien, die wir in den letzten Monaten geschmiedet haben, um den Aufenthaltsort des Seelensteins vorherzusagen, waren für die Katz: Er befand sich auf dem bislang in den Marvel-Filmen unerwähnten Planeten Vormir in einer von den mächtigen Kree dominierten Galaxie.
Dorthin verschlug es Red Skull, nun führt er jene zu dem Infinity-Stein, die nach ihm suchen und willens sind, ihr Liebstes für ihn zu opfern. Für Thanos ist das Gamora, und auch wenn es ihm alles abverlangt, sie zu opfern, gelangt er durch den Mord an ihr in den Besitz des Seelensteins. Red Skull hat seine Aufgabe also erfüllt. Dennoch tun sich weitere Fragen auf.
Red Skull war in Captain Americas erstem Abenteuer nicht eben für Demut und Bescheidenheit bekannt, doch genau diese Qualitäten scheint ihm das Exil auf Vormir eingebracht zu haben. Sein melancholischer Auftritt zeugt von einem gebrochenen Willen, der schlicht von 70 Jahren Isolation zeugen könnte oder dem irritierenden Fakt, einen für ihn unerreichbaren Infinity-Stein direkt vor der, ähm, Nase zu haben.
Sollte sich Red Skull wirklich demütig diesem wahnsinnig machenden Schicksal gefügt haben? Wahrscheinlich ist, dass ihn der Seelenstein zu dieser Aufgabe gezwungen hat – in den Comics dürstet es den Stein nach Seelen und er hat tiefgehende manipulative Fähigkeiten. Das erklärt aber nicht, warum die Russo-Brüder ausgerechnet Red Skull und ausgerechnet jetzt zu einer so speziellen Rückkehr ins MCU verhelfen. Wir haben eine Idee, warum das so sein könnte.
Wird die Geschichte von Red Skull & dem Seelenstein in „Captain Marvel“ enthüllt?
In „Captain Marvel“, der zumindest teilweise in den 90ern spielt und der am 7.3.19 in deutschen Kinos startet, wird es ein Wiedersehen mit einigen alten Bekannten geben: S.H.I.E.L.D.-Agent Phil Coulson, Nick Fury und der Kree-Warlord Ronan sind mit von der Partie, wenn Carol Danvers zur mächtigsten Marvel-Heldin von allen reift.
In der Post-Credit-Szene von „Avengers: Infinity War“ wird Captain Marvels Hilfe in der Stunde der größten Not bereits angefragt, womit klar sein dürfte, dass sie in „Avengers 4“ eine wichtige Rolle spielen wird.
Da es in „Captain Marvel“ hauptsächlich um den Krieg zwischen den Kree und den Skrulls gehen soll, könnte darin auch das Schicksal des trostlosen Planeten Vormir enthüllt werden – und damit auch das von Red Skull und seinem von Seelenstein-Sehnsucht gepeinigten Exil. Wurde Vormir während des Krieges verlassen, und sowohl Red Skull als auch der Seelenstein hatten ihren Anteil daran?
Einige Fans waren von der Enthüllung des von Red Skulls bewachten Seelensteins, der als der gefährlichste der Infinity-Steine gelten soll, enttäuscht, und tatsächlich wurde im Infinity War weder Aufhebens um seine tatsächlichen Kräfte gemacht noch erklärt, warum der Stein sich dort befand. Vielleicht wollten die Verantwortlichen bei Marvel mit Red Skull einfach nur einen schillernden MCU-Bösewicht zurück ins Boot holen – auch wenn er nicht mehr von Hugo Weaving, sondern von Ross Marquand aus dargestellt wird – auf dass er uns in Zukunft mit intergalaktischen Fiesheiten erfreue. Doch ein bisschen mehr Vorgeschichte hätte Red Skulls Rückkehr nicht geschadet.