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Baarìa - La porta del vento: Der arme Schafhirte Ciccio lebt zusammen mit seinem Sohn Peppino und dem Enkel Pietro in Baaria, einer kleinen sizilianischen Stadt zu Beginn der 1930er. Als ständiger Zeuge von Faschismus und sozialer Ungerechtigkeit wächst in dem jungen Peppino bald schon ein großes Interesse an Politik. Als er sich den Kommunisten anschließt und für mehr Gerechtigkeit kämpft, beginnt er, seine Familie immer mehr zu vernachlässigen...

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Handlung und Hintergrund

Peppino ist als Sohn eines einfachen Schafhirten, der sich für Bücher interessierte, aufgewachsen. Er erinnert sich an seine Kindheit im sizilianischen Dorf Baaria, in dem jeder jeden kennt, während die Faschisten durch die Straßen marschieren. Nach dem Ende Mussolinis schließt sich der junge Mann mit dem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn den Kommunisten an. Die Eltern seiner Auserwählten Mannina sehen das nicht gern. Peppino muss eine Entscheidung treffen.

Peppino ist als Sohn eines einfachen Schafhirten, der sich für Bücher interessierte, aufgewachsen. Er erinnert sich an seine Kindheit im sizilianischen Dorf Baaria, in dem jeder jeden kennt, während die Faschisten durch die Straßen marschieren. Nach dem Ende Mussolinis schließt sich der junge Mann mit dem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn aus Überzeugung den Kommunisten an. Die Eltern seiner Auserwählten Mannina sehen das nicht gern. Peppino muss eine Entscheidung treffen.

Der Sohn eines Schafhirten erinnert sich an seine Jugend im sizilianischen Dorf, an Faschismus und später Kommunismus. Giuseppe Tornatores („Cinema Paradiso“) Familiengeschichte ist anrührend, aber nicht leicht goutierbar.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Giuseppe Tornatore
Produzent
  • Mario Cotone,
  • Tarak Ben Ammar,
  • Marina Berlusconi
Darsteller
  • Francesco Scianna,
  • Margareth Madè,
  • Nicole Grimaudo,
  • Ángela Molina,
  • Lina Sastri,
  • Salvatore Ficarra,
  • Valentino Picone,
  • Alfio Sorbello,
  • Luigi Lo Cascio,
  • Enrico Lo Verso,
  • Nino Frassica,
  • Laura Chiatti,
  • Michele Placido,
  • Vincenzo Salemme,
  • Giorgio Faletti,
  • Corrado Fortuna,
  • Paolo Briguglia,
  • Leo Gullotta,
  • Beppe Fiorello,
  • Luigi Maria Burruano,
  • Franco Scaldati,
  • Aldo Baglio,
  • Donatella Finocchiaro,
  • Marcello Mazzarella,
  • Raoul Bova,
  • Monica Bellucci,
  • Giovanni Gambino
Drehbuch
  • Giuseppe Tornatore
Musik
  • Ennio Morricone
Kamera
  • Enrico Lucidi
Schnitt
  • Massimo Quaglia

Kritikerrezensionen

    1. Der Filmemacher Giuseppe Tornatore setzt seiner sizilianischen Heimatstadt Bagheria ein Denkmal mit diesem drei Generationen umspannenden Epos. Peppino, sein Vater Cicco und schließlich sein Sohn Pietro sind die Protagonisten, in deren Leben sich das vergangene Jahrhundert in regionaler Färbung spiegelt, mit den Themen Armut, soziale Ungleichheit, politischer Idealismus und Prägung im Elternhaus. In kurzen Szenen blättert Tornatore mit eleganter Kameraführung ein Bilderbuch auf im Wechsel der Jahrzehnte. Das 150 Minuten lange Werk ist optisch ein Genuss, inhaltlich jedoch verpasst es die Gelegenheit, rechtzeitig zum Schluss zu kommen.

      Das Eigentümlichste an diesem nostalgischen Epos ist der Stil der Inszenierung. Die einzelnen Szenen sind anekdotenhafte, kurze Einblicke in den Alltag verschiedener Zeiten. Mal rennt der kleine Pietro durch die staubigen Straßen, dann verwandelt er sich plötzlich in den kleinen Peppino, also seinen Vater, als der noch mit einer Kuh durch die Stadt zog. Mal wird eine häusliche Szene eingefangen, in der eine hungernde Nachbarin Metzgerabfälle verbrennt, damit die anderen denken, sie habe genug zu essen. Mal kommt Peppinos Bruder zum Apotheker, weil er ein Mittel zum Sterben braucht. Die schiere Fülle dieser vielen Detailszenen ergibt dann das Erinnerungsalbum einer Heimatstadt, wie es nur der Geist eines liebenden Betrachters speichern kann.

      Wie sein Vater Cicco wird auch der muntere Peppino begeisterter Kommunist. Als Politiker trägt der von Francesco Scianna gespielte erwachsene Peppino Anzüge und wird oft im Profil gezeigt, wie er mit einer Zigarette im Mund als Denker die Lage beobachtet. Scianna stellt den begeisterungsfähigen jungen Mann, der auch als armer Bräutigam Würde und Rechtschaffenheit ausstrahlt, überzeugend dar. In der kleinen Stadt leben Arm und Reich wie selbstverständlich beieinander, begegnen sich Faschisten und Kommunisten öfter, als ihnen lieb ist. Manchmal hilft den Leuten ihr Witz, ihre fröhliche, beschwingte Ader, mit solchen Gegensätzen fertig zu werden. Tornatore liegt offensichtlich viel daran, die Protagonisten, mit denen er seiner eigenen Familie ein Denkmal setzt, als herzliche, leidenschaftliche und unbeschwerte Menschen darzustellen.

      Außer der Parteipolitik prägt auch der Aberglaube das Leben in Baarìa. Tornatore widmet etliche Szenen dem Umgang der Menschen mit Zeichen, Traumbildern und Wahrsagung. Die Bewohner werden allerdings oft verklärend porträtiert, als müssten ihr Humor und ihre Schläue auch noch im kleinsten Detail um die Gunst des Publikums buhlen. So was kann vorkommen, wenn der Erzähler zu verliebt in seine Geschichte ist, wenn er der Außenwelt nicht vorenthalten will, was beispielsweise Cicco auf seinem Sterbebett gesagt hat: Dass die Umstehenden, die ihn bitten, ihre verstorbenen Angehörigen zu grüßen, die Namen aufschreiben mögen, er könne sie sich sonst nicht merken. Irgendwann in der zweiten Hälfte des Films wird es dann langweilig, Peppino beim Verteilen von Flugblättern zuzuschauen und Tornatores Lokalpatriotismus noch weiter zu folgen.

      Zur elegischen Musik von Ennio Morricone vollführt der Schnitt kunstvolle Zeitsprünge von einem Gesicht zur nächsten Generation, verlässt die Kamera immer wieder den Boden, um in senkrechter Fahrt das Panorama zu umarmen. Die visuelle Gestaltung dieses Films ist am besten als elegant zu beschreiben, das Augenmerk des Regisseurs auf Ästhetik, nostalgischer Atmosphäre und stilvollem Lichteinfall sorgt für beeindruckende Bilder. Die Frauen sind vor allem schön, fruchtbar und jung, so die von Model Margareth Madè in ihrem Kinodebüt gespielte Mannina und ihre zeitweise von der gleichaltrig aussehenden Nicole Grimaudo dargestellte Mutter. Dass Mutter und Tochter wie Schwestern aussehen, ist zwar schick, geht aber auf Kosten der Glaubwürdigkeit. Was aber in diesem Porträt am meisten fehlt, ist die dunkle, dem Leid gehörende Authentizität, die in einer Stadt auf Sizilien auch existieren dürfte.

      Fazit: Elegant gefilmtes Epos von Giuseppe Tornatore über seine sizilianische Heimat, dessen bilderbuchartige Szenen aus verklärter Perspektive fast ein ganzes Jahrhundert umspannen.
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