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Babel: Schicksalhaft verworrenes Drama von Oscar®-Preisträger Alejandro González Iñárritu. Ein Schuss in der Wüste von Marokko ist der auslösende Moment einer ganzen Kette von Ereignissen, die vier Schicksale von unterschiedlichen Menschen auf drei Kontinenten miteinander verbindet.

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Handlung und Hintergrund

Ein einziger Gewehrschuss verändert das Leben mehrerer Menschen auf drei Kontinenten, die sich fast nie begegnen. Bei fahrlässigen Schießübungen verletzen zwei marokkanische Jungen die amerikanische Bustouristin Susan (Cate Blanchett) lebensgefährlich. Ihr Mann Richard (Brad Pitt) bangt in einem Dorf bar medizinischer Hilfe um sie. Der Vorfall wird zum Politikum, und eine Jagd auf vermeintliche Terroristen nimmt ihren Lauf. Derweil schmuggelt die Haushälterin Amelia (Adriana Barraza) zwei Kinder mit auf eine Hochzeit in Mexiko. Und in Japan leidet die taubstumme Chieko (Rinko Kikuchi) unter Vereinsamung.

Weltumspannendes Ensembledrama mit vier raffiniert ineinander verwobenen Storys, in denen Alejandro González Iñárritu („21 Gramm„) eindringlich und packend über Schuld, Schmerz, Vergebung und die Unfähigkeit miteinander zu sprechen meditiert.

Zwei marokkanische Jungen spielen mit einem Gewehr, ein Schuss löst sich. Mit einem Schlag wird das Leben von vier voneinander unabhängigen Gruppen von Menschen aus drei verschiedenen Kontinenten auf den Kopf gestellt. Darunter befinden sich ein amerikanisches Paar, ein rebellischer japanischer Teenager und sein Vater sowie ein mexikanisches Kindermädchen, das zwei amerikanische Kinder über die Grenze schmuggelt. Keiner der Fremden wird sich jemals treffen, auch wenn sie sich in diesem einen Moment so nah sind, wie Menschen nur sein können.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Alejandro González Iñárritu
Produzent
  • Steve Golin,
  • Jon Kilik
Darsteller
  • Brad Pitt,
  • Cate Blanchett,
  • Gael García Bernal,
  • Adriana Barraza,
  • Elle Fanning,
  • Rinko Kikuchi,
  • Said Tarchani,
  • Nathan Gamble,
  • Robert Esquivel,
  • Kôji Yakusho
Drehbuch
  • Guillermo Arriaga Jordan
Musik
  • Gustavo Santaolalla
Kamera
  • Rodrigo Prieto
Schnitt
  • Stephen Mirrione
Casting
  • Francine Maisler

Kritikerrezensionen

    1. Drei Kontinente, drei Handlungsstränge (wie schon in González Iñárritus „Amores Perros“ und „21 Gramm“) und ein babylonisches Sprachgewirr: Darauf baut der Regisseur seine filmische Reflektion über Globalisierung, Grenzen und Kommunikationsunfähigkeit auf. „Babel“ erzählt davon, wie ein vermeintlich kleines Ereignis weltweite Auswirkungen nach sich zieht, und wie die Betroffenen gezwungen werden, ihren Standpunkt und ihre Weltsicht in Frage zu stellen.

      Zentrales Moment ist die Grenze, die sich als Motiv in verschiedenen Formen durch den Film zieht. Sei es ganz real als Staatsgrenze zwischen Mexiko und den USA, mit deren Polizisten Amelia bei der Reise in Konflikt gerät, sei es als sprachlich-kulturelle Grenze in Marokko. Nur über den Reiseleiter können die Touristen Susan (eher blass: Cate Blanchett) und Richard (Brad Pitt) mit den Einwohnern eines kleinen Dorfes in der marokkanischen Wüste kommunizieren, als sie verzweifelt auf medizinische Hilfe warten. Die Mitreisenden tun sich noch schwerer, als sie auf einmal aus dem Reisebus aussteigen müssen, einem goldenen Käfig, der sie von den Einheimischen fernhielt. Und in Tokio fühlt sich Chieko ausgegrenzt, da sie nicht mit ihrer Umwelt kommunizieren kann. Sie setzt auf Provokation. Doch auch untereinander gelingt es den Figuren nicht, eine gemeinsame Sprache zu finden. Susan und Richard streiten über die Zukunft ihrer Ehe, Amelia streitet mit ihrem betrunkenen Neffen (Gael García Bernal) über dessen Reaktion auf die Grenzbeamten und Cheiko giftet ihren Vater an, der genauso wie sie unter dem Tod der Mutter leidet.

      Kunstvoll kontrastiert Alexander González Iñárritu in seinem dritten Spielfilm die Handlungsorte, die Cyber-City Tokio, die tagsüber quietschbunt, nachts nur als unendliches Lichtermeer erscheint, erdig und karg die endlose Hügellandschaft der marokkanischen Wüste, bunt, bodenständig und handfest die Hochzeit in Mexiko. Dabei springt er a-chronologisch zwischen den Handlungssträngen hin und her und überträgt die Kommunikationsschwierigkeiten auch auf den narrativen Aufbau des Films. Dabei geraten jedoch vor allem die Episoden in Mexiko und Marokko (mit recht holzschnittartiger Figurenzeichnung) streckenweise etwas langatmig. Dabei legt der Regisseur wenig Wert auf Spannungsdramaturgie oder unvorhergesehen Wendungen. Vielmehr ist „Babel“ als Panorama der Gegenwart zu verstehen, in der als Folge der zunehmenden Globalisierung Kleines und Großes, Nah und Fern oft enger zusammenhängen, als man zunächst glauben mag. Ist das nun Chance oder Fluch? Iñárritu verwehrt sich jeglichen moralischen Urteils über seine Figuren. Doch was sich für sie als Fluch darstellt, ist die Kommunikationslosigkeit. Sie zu überwinden, würde es ermöglichen, die Globalisierung als Chance begreifen zu können.

      Fazit: Brilliant fotografiertes Drama über sichtbare und unsichtbare Grenzen zwischen den Menschen, das phasenweise etwas akademisch konzeptioniert wirkt, jedoch ganz ohne erhobenen Zeigefinger auskommt.
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    2. Babel: Schicksalhaft verworrenes Drama von Oscar®-Preisträger Alejandro González Iñárritu. Ein Schuss in der Wüste von Marokko ist der auslösende Moment einer ganzen Kette von Ereignissen, die vier Schicksale von unterschiedlichen Menschen auf drei Kontinenten miteinander verbindet.

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