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Bacalaureat: In seinem düsteren Drama über eine Familie wirft der rumänische Regisseur Cristian Mungiu ein weiteres Mal einen traurigen Blick auf die Verhältnisse in seinem Heimatland. Cristian Mungius „Bacalaureat“ ist ein sehenswerter Film, ihm fehlt aber die Strenge und Rigorosität und singuläre Vision der Vorgänger: Erstmals erkennt man in dieser Tragödie eines immer aufrechten Mannes, dessen mit Mühe aufgebautes Leben...

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Handlung und Hintergrund

Romeo ist Arzt in einer rumänischen Kleinstadt. Er hat alles getan, um seiner Tochter Eliza das Studium an einer englischen Universität zu ermöglichen. Nun gilt es für sie nur noch, das Abitur zu schaffen. Aber das sollte für die aufgeweckte Schülerin kein Problem sein. Da wird das Mädchen angegriffen und plötzlich ist nichts mehr so wie es einmal war. Plötzlich sieht Romeo sein ganzes Tun in Frage gestellt. So vergisst er alle Regeln, die er seiner Tochter über die Jahre zu vermitteln versucht hat.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Cristian Mungiu
Darsteller
  • Maria Dragus,
  • Vlad Ivanov,
  • Adrian Titieni,
  • Gheorghe Ifrim,
  • Emanuel Parvu,
  • Adrian Vancica,
  • Liliana Mocanu
Drehbuch
  • Cristian Mungiu
Kamera
  • Tudor Vladimir Panduru
Schnitt
  • Mircea Olteanu
Casting
  • Floriela Grapini,
  • Catalin Dordea

Kritikerrezensionen

  • In seinem düsteren Drama über eine Familie wirft der rumänische Regisseur Cristian Mungiu ein weiteres Mal einen traurigen Blick auf die Verhältnisse in seinem Heimatland.

    Cristian Mungius „Bacalaureat“ ist ein sehenswerter Film, ihm fehlt aber die Strenge und Rigorosität und singuläre Vision der Vorgänger: Erstmals erkennt man in dieser Tragödie eines immer aufrechten Mannes, dessen mit Mühe aufgebautes Leben innerhalb von wenigen Tagen aufgrund eines aus Verzweiflung sehenden Auges begangenen Fehlers aus dem Leim zu gehen droht, das Plotting, das die Geschichte am Laufen hält. Romeo Aldea hat in einem rumänischen Dorf in der Provinz seine gesamte Existenz darauf ausgerichtet, dass seine 18-jährige Tochter bei den drei Abschlusstests überzeugt und damit den Notenschnitt schafft, um in England studieren zu können. Obwohl er längst eine Geliebte hat, spielt er ihr mit seiner lange von ihm entfremdeten Frau noch traute Familie vor. Am Tag vor der ersten Prüfung wird die Tochter beinahe vergewaltigt; trotz gebrochenem Handgelenk muss sie Tags darauf dennoch antreten - und versagt. Panisch, seine Mühen und Opfer könnten umsonst gewesen sein, lässt sich Romeo auf ein gefährliches Spiel ein, das eigentlich all seinen Überzeugungen widerspricht: Aber warum soll nicht auch einmal er von seinen Beziehungen profitieren? Eigentlich ist die außer Kontrolle geratene Situation der Stoff für eine bitterböse Komödie der Sitten. Aber zum Lachen geht Mungiu auch in diesem Film in den Keller. Aber gerade weil sein Film so bemüht ist, bierernst ein Missgeschick auf das andere folgen zu lassen, um das Scheitern der Nach-Ceaucescu-Generation anhand des Schicksals eines ehemaligen Idealisten zu illustrieren und den nach wie vor unkontrolliert wuchernden Filz im Land anzuprangern, kann dieses bestenfalls funktional bebilderte Worst-Case-Szenario nicht seine volle Wucht entfalten. ts.
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