Rund vier Monate nach dem Oscar-Eklat wendet sich Will Smith direkt an seine Fans und spricht über die verhängnisvolle Nacht. Er bereue seine Tat zutiefst.
Live vor allen Anwesenden und einem weltweiten Publikum verpasste Superstar Will Smith Laudator Chris Rock bei der 94. Verleihung der Academy Awards eine schallende Ohrfeige nach einem geschmacklosen, aber für seine Verhältnisse harmlosen Scherz über dessen Ehefrau Jada Pinkett. Daraufhin beschimpfte er ihn noch aufs Übelste. Der Schock saß tief – bei allen Beteiligten und allen Zeug*innen der unfassbaren Tat. Ausgerechnet Publikumsliebling Smith, den Fans bislang immer nur als sympathischen und bodenständigen Schauspieler mit Vorbildcharakter kannten. Der Vorfall überschattete nicht nur die gesamte Veranstaltung, sondern auch Smiths ersten Oscar-Gewinn als Bester Hauptdarsteller für seine Darbietung in „King Richard“.
Über Monate zog sich der 53-Jährige aus dem Rampenlicht und aus den sozialen Netzwerken zurück, um zu reflektieren; wohl aber auch, um Gras über die Sache wachsen zu lassen. Nun hat er sich in einem just veröffentlichten Video direkt an seine Fans gewandt, um einige Fragen zu beantworten und deutlich zu machen, dass er seine Tat zutiefst bereut.
Die erste Frage, auf die er einging, war die, warum er sich nicht direkt bei Chris Rock entschuldigt habe. Er sei zu dem Zeitpunkt „wie benebelt“ gewesen, so Smith. Er habe sich persönlich entschuldigen wollen, aber der US-Comedian habe signalisiert, dass er noch nicht bereit sei, zu reden:
„Ich möchte dir sagen, Chris, dass ich mich bei dir entschuldige. Mein Verhalten war inakzeptabel, und ich bin für dich da, wenn du bereit bist, zu reden. Ich möchte mich bei der Mutter von Chris entschuldigen. Ich habe ein Interview gesehen, das sie gegeben hat. Und das war eines der Dinge, die ich einfach nicht realisiert habe. Ich habe nicht darüber nachgedacht, wie viele Menschen in diesem Moment verletzt wurden. Ich möchte mich bei der Mutter von Chris entschuldigen, ich möchte mich bei der Familie von Chris entschuldigen, insbesondere bei Tony Rock (Chris Rocks jüngerer Bruder, ebenfalls Schauspieler und Comedian, Anm. d. Red.). Wir hatten eine tolle Beziehung. Tony Rock war mein Mann. Das ist wahrscheinlich nicht wiedergutzumachen.“
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Kein Teil von ihm, versicherte Smith, sehe seinen Gewaltausbruch in der Oscar-Nacht als gerechtfertigt an. Und dann verteidigte der Schauspieler seine Ehefrau Jada Pinkett-Smith. Sie habe nichts mit seiner Entscheidung zu tun gehabt. Vor allem in sozialen Netzwerken wurde vermutet, Pinkett-Smith habe ihren Ehemann dazu angestiftet, Chris Rock zu ohrfeigen. Als Beweis wurde etwa der Moment angebracht, in dem Smith direkt nach dem Scherz noch lachend zu sehen war, während seine Ehefrau bereits mit den Augen rollte. Und falls ihr vergessen haben solltet, was genau in der berüchtigten Oscar-Nacht vorgefallen war, könnt ihr in diesem Video eure Erinnerung auffrischen:
Will Smith: „Wir werden wieder Freunde sein“
Will Smiths Oscar-Ausrutscher ist mit Sicherheit eine der teuersten Ohrfeigen, die es jemals gegeben hat. Im Zuge dessen haben Studios und Streamingdienste ihre geplanten Projekte mit dem Star entweder vorerst auf Eis gelegt oder direkt abgebrochen. Selbst bereits fertiggestellte Filme wie Antoine Fuquas „Emancipation“, der auf AppleTV+ veröffentlicht werden sollte, wurden auf unbestimmte Zeit verschoben – zu groß ist die Angst vor einem möglichen Flop aufgrund der Cancel-Kultur. Genau davor fürchtet sich Smith angeblich selbst am meisten. Auf die Frage, was er seinen Fans sagen wolle, die er sicher am meisten enttäuscht hat, versicherte Smith, dass er es zutiefst bereue:
„Ich bin ein Mensch und ich habe einen Fehler gemacht. Ich versuche, mich nicht für ein Stück Scheiße zu halten. […] Ich weiß, es war verwirrend, ich weiß, es war schockierend, aber ich verspreche euch, dass ich mich aus tiefstem Herzen dafür einsetzen werde, Licht, Liebe und Freude in die Welt zu tragen. Ich verspreche, wenn ihr durchhaltet, werden wir wieder Freunde sein können.“
Chris Rock hat im Übrigen indirekt auf Will Smiths Entschuldigung reagiert. Während eines Auftritts in Atlanta im Rahmen seiner „Chris Rock Ego Death World Tour“ (via CNN) sagte er:
„Jede*r versucht ein verdammtes Opfer zu sein. Wenn jede*r vorgibt, ein Opfer zu sein, werden die wahren Opfer von niemandem mehr gehört. Selbst als ich von Suge Smith geohrfeigt wurde, bin ich am nächsten Tag wieder zur Arbeit gegangen. Ich habe Kinder. Wer auch immer behauptet, Worte täten weh, wurde noch nie ins Gesicht geschlagen.“
Mit „Suge Smith“ ist ziemlich klar, wen Rock meint: Will Smith. Nur eben abgewandelt, wobei Suge eine Anspielung auf den als gewalttätig geltenden Hip-Hop-Musikproduzenten Suge Knight sein könnte, der aktuell eine Haftstrafe wegen Totschlags absitzt.
Jetzt wollen wir mal testen, wie gut ihr euch mit den Oscars auskennt, immerhin der wichtigste Preis der Filmwelt: