In den 1990er- und Anfang der 2000er-Jahre war Martin Lawrence ein angesagter Hollywood-Star, den Zuschauer auf der ganzen Welt kannten. Danach wurde es jedoch reichlich still um den Komiker, bevor er sich jetzt mit „Bad Boys for Life“ zurückmeldet. Woran das liegt und wie es Martin Lawrence in der Zwischenzeit erging, verraten wir euch nach einem kurzen Rückblick.
Martin Lawrence wurde in Deutschland geboren
1965 erblickte Martin Fitzgerald Lawrence in Frankfurt am Main das Licht der Welt. Sein Vater diente zu dieser Zeit im US-Militär und war in Westdeutschland stationiert. Lawrence, dessen Vornamen auf Martin Luther King Jr. und John F. Kennedy zurückgehen, wuchs anschließend in New York und Maryland auf.
Seine Anfänge und der Durchbruch
Früh machte Lawrence als Stand-Up-Comedian von sich reden und konnte dadurch erste Rollen in TV-Serien und Filmen ergattern. Seinen Durchbruch feierte er in der Sitcom „Martin“, die von 1992 bis 1997 lief.
„Bad Boys“
Außerhalb der USA wurde Martin Lawrence spätestens 1995 bekannt. An der Seite von Will Smith bildete er das Ermittler-Duo in Michael Bays „Bad Boys“. Die Rolle des Detective Marcus Burnett hob ihn in den Hollywood-Olymp, allerdings begann sein erster Fall kurz darauf.
Der erste schwere Fall
Den „Bad Boys“-Ruhm wollte Lawrence nutzen, um mit „Mr. Bombastic“ 1995 seinen eigenen Film auf die Beine zu stellen. Bei der düsteren Komödie war Lawrence der Hauptdarsteller, inszenierte sowie produzierte den Film und lieferte die Drehbuchvorlage. Am Ende war es zu viel für ihn. Ein Nervenzusammenbruch äußerte sich in einem Wutanfall und Lawrence musste in einem Krankenhaus behandelt werden.
Erneuter Zusammenbruch, Polizeieinsatz und zwei Festnahmen
Seine Lehre zog er aus dem Vorfall allerdings nicht. Nur ein Jahr später hatte er einen erneuten Zusammenbruch aufgrund von Erschöpfung und Dehydrierung, wie sein Management mitteilte. Lawrence schwang bei dieser Episode auf einer Kreuzung in Los Angeles eine Pistole und schrie: „Sie versuchen, mich zu töten!“ Die Polizei verhaftete ihn und der Schauspieler wurde erneut in ein Krankenhaus eingeliefert. Wiederum ein Jahr später wurde er erneut verhaftet, weil er einem Mann in einem Nachtklub in New York geschlagen hatte.
Martin Lawrence schwebte in Lebensgefahr
Seine Verhaftungen endeten damit zwar, allerdings nicht die gesundheitlichen Probleme. Zur Vorbereitungen von „Big Mamas Haus“ rannte er 1999 bei 38 Grad Celsius im Fat-Suit, um sich an die ungewöhnliche Kluft zu gewöhnen. Die Folge war ein dreitägiges Koma. Anfangs schwebte Martin Lawrence sogar in Lebensgefahr, weil sein Körper eine Temperatur von 41,7 Grad Celsius erreicht hatte.
Zwischenzeitliches Hoch
Trotz dieses lebensbedrohlichen Zwischenfalls war „Big Mama’s Haus“ insgesamt ein voller Erfolg für Martin Lawrence. Nach seinem Flop „Mr. Bombastic“ kämpfte er sich durch seine wohl bekannteste Komödie und „Der Diamanten-Cop“ wieder zurück. Beide Filme überzeugten an den Kinokassen und ließen auf ein Abwenden der zwischenzeitlichen Krise hoffen.
Das Glück war nicht von langer Dauer
Kurz nach „Big Mama’s Haus“ und „Der Diamanten-Cop“ zeigte Lawrences Karriere jedoch wieder in die andere Richtung. Mit seinen anschließenden Projekten hatte er Pech, sowohl „Ritter Jamal – Eine schwarze Komödie“ als auch „National Security“ waren nicht die erhofften Hits an den Kinokassen und ließen das kurze Aufbäumen von Martin Lawrence schnell wieder verpuffen.
Auf und ab
Mit den Fortsetzungen „Bad Boys 2“ und „Big Mama’s Haus 2“ konnte er solide an seine früheren Erfolge anknüpfen, doch in der Folge blieb ihm bei neuen Filmen das Pech treu. Werke wie „College Road Trip“ und „Welcome Home, Roscoe Jenkins“ reihten sich in den anschließenden Jahren in seine gescheiterten Komödien ein, lediglich „Born to Be Wild – Saumäßig unterwegs“ stach in dieser Zeit zumindest mit seinem Einspielergebnis positiv heraus.
Der Sprung ins Fernsehen glückt nicht
Lawrence versuchte es anschließend erneut im Fernsehen, doch lediglich die Sitcom „Partners“ ging 2014 nach vielen gescheiterten Anläufen in Serie – für magere zehn Episoden. Nach nur einer Staffel wurde der Sitcom mit Martin Lawrence und Kelsey Grammer bereits der Stecker gezogen, seither ging der einstige Hollywood-Star auch nicht mehr in Serie.
Zurück zu den Comedy-Anfängen
Nach dem gescheiterten Ausflug in die TV-Landschaft, wollte sich Martin Lawrence wieder seiner Wurzeln besinnen. Er schrieb deswegen ein eigenes Comedy-Programm, dass 2016 sein Comeback als Stand-up-Comedian einläuten sollte. Die Resonanz auf „Martin Lawrence: Doin‘ Time“, so der Name des Programms, blieb allerdings verhalten. Einmal mehr blieb Lawrence die große Rückkehr verwehrt, aber vielleicht gibt es doch noch eine Chance.
Gelingt der erneute Aufschwung dank „Bad Boys 3“?
Lange stand seine Rückkehr als Detective Marcus Burnett unter keinem guten Stern. „Bad Boys 3“ alias „Bad Boys For Life“ befand sich seit Jahren in der Produktion, musste allerdings seinen Regisseur ersetzen und verlor zwischendurch sogar seinen angedachten Kinostart. Ein neues Regie-Duo später steht der 16. Januar 2020 als neuer Kinostart in Deutschland fest. Will Smith kehrt für die langersehnte Fortsetzung ebenfalls zurück. Und wer weiß, vielleicht gelingt Martin Lawrence im Anschluss ja der erneute Aufstieg in die A-Liga Hollywoods?
Rückkehr ins Filmgeschäft
Schon vor „Bad Boys 3“ feierte Martin Lawrence 2019 immerhin nach sieben Jahren (sein letzter Kinofilm war „Big Mamas Haus: Die doppelte Portion“) seine Rückkehr ins Filmgeschäft. „The Beach Bum“ hieß das illustre Werk, das von Harmony Korine („Spring Breakers“) stammt. Darin spielt Lawrence an der Seite von Hollywood-Stars wie Matthew McConaughey, Zac Efron, Jonah Hill und Isla Fisher. Eigentlich nicht der schlechteste Rahmen, um schon ohne Will Smith am erneuten Comeback zu basteln. Leider kam „The Beach Bum“ weder beim Publikum, noch bei den Kritikern gut an und scheiterte mit einem Einspielergebnis von knapp über 4,5 Millionen US-Dollar weltweit zudem an den Kinokassen.