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Babardeala cu bucluc sau porno balamuc: Satire über eine rumänische Lehrerin, die sich nach einem viral gehenden Sexvideo mit ihrem Ehemann den Fragen der Eltern stellt

Handlung und Hintergrund

Für Emi (Katia Pascariu) ist es ein Akt der Lust und Ekstase. Durch einen dummen Zufall gelangt das daraus entstandene private Sexvideo mit ihrem Ehemann ins Netz und geht binnen kürzester Zeit viral. Eine Debatte an ihrer Schule beginnt, dem schnell ein Shitstorm der Elternschaft folgt. An der renommierten Schule hofft Emi auf Unterstützung ihrer Direktorin (Claudia Leremia), wird jedoch eines Besseren belehrt.

Die einzige Chance ihren Job zu behalten, ist es, sich den vielen unterschiedlichen Meinungen der Elternschaft zu stellen. Ein Shitstorm breitet sich über Emi aus, die Debatte über das Sextape wird zugleich zum Tribunal in der rumänischen Hauptstadt Bukarest. Die Themen des explosiven Elternabends reichen von konsensualem Sex, Pornografie, Wahrheit, die Psychologie der Kinder im Allgemeinen und der rumänischen Geschichte im 20. Jahrhundert. Ob man sich an diesem schrillen Abend inmitten der Coronapandemie auf einen gemeinsamen Konsens einigen wird, bleibt abzuwarten.

„Bad Luck Banging or Loony Porn“ – Kinostart, Besetzung, Hintergründe

Nach der Weltpremiere im Rahmen der Berlinale 2021 und der Verleihung des Goldenen Bären im März 2021 feiert die groteske Satire „Bad Luck Banging or Loony Porn“ von Regisseur und Drehbuchautor Radu Jude am 8. Juli 2021 den deutschen Kinostart. Bereits in der Vergangenheit sorgte Jude mit Filmen wie „Mir ist es egal, wenn wir als Barbaren in die Geschichte eingehen“ für Furore bei verschiedenen Filmfestivals.

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Inmitten der Coronapandemie 2020 entstand der hochaktuelle Film in Bukarest, Rumänien, bevor im Herbst der zweite Lockdown drohte. Die Idee zum Film entstand, nachdem Jude mit Freunden über Lehrer*innen diskutierte, die aufgrund ihres Privatlebens ihre Jobs verloren haben.

Die Besetzung rund um Katia Pascariu, Claudia Leremia, Olimpia Mălai und Nicodim Ungureanu musste während der Dreharbeiten stets auf das Hygienekonzept Acht geben und sich mehrfach auf das Coronavirus testen lassen.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Radu Jude
Produzent
  • Ada Solomon
Darsteller
  • Katia Pascariu,
  • Olimpia Malai,
  • Claudia Ieremia

Kritikerrezensionen

  • Bad Luck Banging or Loony Porn: Satire über eine rumänische Lehrerin, die sich nach einem viral gehenden Sexvideo mit ihrem Ehemann den Fragen der Eltern stellt

    Der neue mit dem Goldenen Bären prämierte Film des Rumänen Radu Jude ist vieles zugleich: Groteske, Satire, Essay und Wörterbuch. Es geht um das geleakte Pornovideo einer Lehrerin und den darauffolgenden Volkszorn.

    Der rumänische Regisseur Radu Jude läuft, was die Produktivität angeht, schon länger seinen noch berühmteren Kollegen der Neuen Welle seines Heimatlandes den Rang ab. In den Berlinale-Wettbewerb ist er nach „Aferim!“ zum zweiten Mal jetzt mit seiner essayistischen Groteske „Bad Luck Banging or Loony Porn“ eingeladen. Aber schon 2012 lief er auch in der Forum-Sektion mit seinem sehr tollen „Everbody in Our Family“. Gerade auch mit seiner Satire „Mir ist es egal, wenn wir als Barbaren in die Geschichte eingehen“, der in Karlovy Vary Weltpremiere feierte, hat sich Jude zuletzt unter den Highbrow-Kritikern einen gewissen Stand erarbeitet.

    Jetzt kommt also diese knallige Geschichte einer rumänischen Lehrerin (Katia Pascariu), deren privates Pornovideo unbeabsichtigt ins Internet gerät und ihre Existenz gefährdet. Radu Jude hat seinen Film klar in vier Akte aufgeteilt. Zuerst ist da das explizite Pornovideo selbst, das am Anfang gezeigt wird, worauf der Film die Lehrerin mehr oder minder orientierungslos durch das von Corona betroffene Bukarest wandern lässt. Der zweite Teil stellt eine Form von essayistischem Wörterbuch dar, der Begrifflichkeiten sarkastisch, ironisch und satirisch beißend in kritische Kontexte einbettet. So wird etwa der Begriff „Weihnachten“ mit einer Erschießung von Sinti und Roma im Zweiten Weltkrieg in Verbindung gesetzt, wo die Soldaten angehalten waren, schneller zu morden, damit sie das Fest nicht verpassten. Vor allem rechnet hier Jude mit der Scheinheiligkeit des eigenen Staates ab, der noch im Jahre 1944 alternative Glückwunschschreiben vorbereitete, in denen entweder Josef Stalin oder Adolf Hitler gedankt wurde.

    Im dritten Akt findet im Hof der Schule ein bunt ausgeleuchtetes Tribunal statt. Gesellschaftliche Vertreter von der Kirche, aus dem Militär, aber auch in Form eines Airbus-Mitarbeiters richten über die vorne sitzende Lehrerin mit größtenteils scheinheiligen, frauenfeindlichen, antisemitischen oder homophoben Äußerungen. Der Höhepunkt der Geschmacklosigkeit ist der katholische Geistliche, der auf seinem Mundschutz “ I Can’t Breath“ stehen hat. Es ist eine unangenehme Versammlung von Shitstorm-Beauftragten, die da richten will. Zum Schluss gibt Jude den Zuschauer*innen je nach Gusto drei Ausgänge der Geschichte an die Hand.

    „Bad Luck Banging or Loony Porn“ zeigt mit dem Finger auf eine geistig verrohte und entgrenzte Gesellschaft, deren Bigotterie er hauptsächlich an rumänischen Entwicklungen festmacht, die aber auch eine Form von Allgemeingültigkeit besitzen. Vor allem die essayistischen Assoziationen lassen Raum für eigene Reflektionen. Der Fall der eigentlich unschuldigen Lehrerin scheint dagegen so klar wie die Empörung der gezeigten Reaktionen zu sein. Die Wutbürger machen sich in ihrem Gebahren selbst lächerlich. Alle vier Elemente des Films kommentieren die aktuelle gesellschaftliche Situation. Insbesondere die anfänglichen Straßenszenen, die dokumentarisch gedreht sind, erhalten durch die aufgezeigten Diskurse durch einfaches Schwenken der Kamera auf sexistische Werbung oder außer Kontrolle geratene Alltagssituationen nochmal eine andere Qualität.

    Michael Müller.
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