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Badland: Schonungsloses und bewegendes Drama um die Schwierikeiten eines Irak-Krieg-Heimkehrers.

Handlung und Hintergrund

Seit Jerry (Jamie Draven) unehrenhaft aus dem Irakkrieg entlassen wurde und als traumatisiertes Wrack zurückgekehrt ist, macht ihm seine mit dem vierten Kind schwangere Frau Nora (Vinessa Shaw) schwere Vorwürfe - reicht das mickrige Einkommen doch gerade für einen Wohnwagen mit Sicht auf die Rocky Mountains. An einem rabenschwarzen Tag, an dem Nora ihn auch noch betrügt, beschließt Jerry Amok zu laufen. Dann flieht er mit Tochter Celina (Grace Fulton).

Ein Mörder flüchtet mit seinem Kind vor Polizei und Medien - das ist das emotionale Zentrum eines schonungslosen wie aufwühlenden Dramas um die amerikanischen Opfer des Krieges. Die traurigen Klänge von Bruce Springsteen begleiten das epische Plädoyer für Menschlichkeit.

Jerry kehrt aus dem Irakkrieg zurück. Doch statt dem erhofften trauten Heim erwarten ihn eine Unterkunft im Trailerpark und eine Ehefrau, die ihm nicht wirklich viel Verständnis entgegen bringt. Als Jerry einmal am gleichen Tag nacheinander den Job verliert, den Kumpel als Betrüger enttarnt, von der Frau vor den Kindern zur Sau gemacht wird, läuft er Amok und befindet sich fortan mit seiner kleinen Tochter auf der Flucht.

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Jerry kehrt aus dem Irakkrieg zurück. Doch statt dem erhofften trauten Heim erwarten ihn eine Unterkunft im Trailerpark und eine Ehefrau, die ihm nicht wirklich viel Verständnis entgegen bringt. Als Jerry einmal am gleichen Tag nacheinander den Job verliert, den Kumpel als Betrüger enttarnt und von der Frau vor den Kindern zur Sau gemacht wird, läuft er Amok. Fortan befinden sie sich auf der Flucht, der Mörder und sein Kind, gejagt von der Polizei und den Medien. Erst ziellos ins Land, um dann zaghaft den neuen Anfang zu versuchen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Francesco Lucente
Produzent
  • Claudia Dummer-Manasse,
  • Joseph Bitonti,
  • Gordon Guiry,
  • Michel Shane,
  • Anthony Romano,
  • Jörg Neumann,
  • Olimpia Lucente
Darsteller
  • Vinessa Shaw,
  • Jamie Draven,
  • Grace Fulton,
  • Joe Morton,
  • Chandra West,
  • Daniel Libman,
  • Tom Carey,
  • Patrick Richards,
  • Jake Church,
  • Pete Seadon
Drehbuch
  • Francesco Lucente
Musik
  • Ludek Drizhal
Kamera
  • Carlo Varini
Schnitt
  • Francesco Lucente
Casting
  • Craig Campobasso,
  • Joy Todd

Kritikerrezensionen

    1. Wie in Paul Haggis’ „Im Tal von Elah“ geht es auch in „Badland“ von Francesco Lucente um traumatisierte Soldaten aus dem Irakkrieg, die sich zu Hause nicht mehr zurechtfinden. Das Inferno eines sinnlosen Einsatzes mit der Waffe, oft gegen Zivilisten, tickt als Zeitbombe im Gedächtnis der Heimkehrer. Ähnlich deprimierend wie „Im Tal von Elah“, jedoch ohne eine Integrationsfigur wie Tommy Lee Jones, entfaltet sich in dem kompromisslosen „Badland“ die Apokalypse aus der inneren Verzweiflung.

      Auch hier ist die amerikanische Heimat, die die Soldaten wieder empfängt, eine grenzenlose, offene Landschaft, die sich leicht als verlassenes Durchzugsgebiet für den Wind und die Überlandtrucks empfinden lässt – eine Gegend, die keinen Halt bietet. Die stärksten Szenen hat der sage und schreibe 160 Minuten lange Streifen gleich zu Anfang, in der Beziehungshölle im Wohnwagen. Zwischen Jerry und seiner Frau Nora muss es mal Liebe gegeben haben, doch in der Brutalität der Wortwechsel hallt sie nur noch als höhnische Fratze nach.

      In dieser explosiven Stimmung, in der die drei Kinder wie die geladenen Gäste einer Katastrophe zu Tisch sitzen, genügt ein nichtiger Anlass, um dem auch bei der Arbeit schikanierten Jerry den Rest zu geben. Er glaubt sich von Frau und Söhnen hintergangen, und knallt sie ab. Hautnah zeigt der Film das Unfassbare, vom dem „Im Tal von Elah“ nur indirekt und im Nachhinein berichtet wird. Ansonsten spielt Jamie Draven den ausgeflippten Jerry mit seinen senkrechten Stirnfalten und den in die Ferne irrenden Augen wie einen Vulkan, der nichts so sehr verabscheut, als Dampf abzulassen. Jerry ist viel lieber jemand, der alte Autos repariert, der morgens zur Arbeit geht und sich von seiner Tochter liebevoll mit der Hand an der Fensterscheibe verabschiedet.

      Die kleine Tochter Celina, gespielt von Grace Fulton, hat eine für ihr Alter krasse Rolle zu bewältigen, doch sie tut das mit Bravour. Celina liebt ihren Vater und vertraut ihm vollkommen, wobei sie die Morde, die sie selbst gesehen hat, als reparabel zu begreifen versucht. Celina betet inbrünstig zu Gott und erklärt ihrem Vater, dass Mutter und Brüder bald zurückkehren.

      Eine gelbe Graslandschaft vor fernen Bergen, ein Städtchen, in dem die verbliebenen Bewohner wie Traumwandler zwischen Wunsch und Wirklichkeit pendeln, betörende Aufnahmen im Abendrot, Celina auf einer Schaukel auf dem Spielplatz: Das sind die atmosphärisch intensiven Bilder, vor denen sich Jerrys Versuche eines Neuanfangs lange, sehr lange, als machbar ausmalen lassen. Bewusst sentimental, nötigt der Film mit seinem üppigen Soundtrack trauriger Klänge nicht selten zu Mitgefühl. Es gibt keinen Gott, lautet Jerrys Bankrotterklärung an die Heimat.

      Fazit: Ein heimgekehrter Soldat aus dem Irakkrieg erliegt seinen Dämonen: schonungsloses Drama in Überlänge, brutal und sentimental zugleich.
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    2. Badland: Schonungsloses und bewegendes Drama um die Schwierikeiten eines Irak-Krieg-Heimkehrers.

      Der Irakkrieg fordert zivile Opfer auch in Amerika, und Francesco Lucente weiß ein traurig-schönes Lied davon zu singen.

      Amok laufen selten die Skrupellosen und Brutalen. Denn die kommen ja ganz gut zurecht in unserer Welt. Amok laufen die Sensiblen und Träumer, wenn sie keinen anderen Ausweg mehr sehen. Dieser Ansicht scheint auch Autorenfilmer Francesco Lucente zu sein, wenn er in diesem herrlich fotografierten und für ein Taschengeld produzierten Drama zu den getragenen Klängen von Bruce Springsteen die ewige traurige amerikanische Ballade vom traumatisierten, missbrauchten, als kaputt weggeworfenen Kriegsveteranen auf den neusten Stand der Nachrichten bringt.

      Jerry (intensiv: Jamie Draven) war im Irak. Wo er, wie seine früher sicher mal ganz schöne und nun zum viertenmal schwangere Gattin anmerkt, besser mal gefallen wäre, anstatt unehrenhaft entlassen zu werden. Dann hätten sie heute eine schöne Rente und würden im Haus statt im Wohnwagen wohnen. Immerhin ist die Aussicht schön: Direkt hinterm Schrottplatz, auf dem der Trailer steht, beginnt die Prärie. Am Horizont erheben sich majestätisch die Rocky Mountains. Jerry schaut gerne in die weite Landschaft, dann sind die Sorgen kurz mal fern.

      Als Jerry einmal am gleichen Tag nacheinander den Job verliert, den Kumpel als Betrüger enttarnt, von der Frau vor den Kindern zur Sau gemacht wird und hernach ihre schwarze Fluchtkasse entdeckt, kommt ganz kurz der Häuserkämpfer zum Vorschein, der schon in Bagdad mit problematisch anmutenden Zivilisten wenig Federlesen machte. Jerry zeigt, dass er doch etwas gelernt hat. Ein Massaker, das so schnell vorbei ist, wie es beginnt, und den Zuschauer, der bereits damit rechnet, trotzdem mit ganzer Wucht trifft.

      Allerdings verläuft es nicht so, wie Jerry sich das vorstellte. Die kleine Tochter zu erschießen, bringt er nicht fertig. Und weil die ohne ihn niemanden hätte, sich selbst auch nicht. Also ziehen sie los, der Mörder und sein Kind, gejagt von der Polizei und den Medien. Erst ziellos ins Land, um dann irgendwann zaghaft den neuen Anfang zu wagen. Wird Jerry die Kurve zum Leben kriegen, oder wird auch dieser Traum blutig enden? Regisseur Lucente verlangt dem Zuschauer eine Menge ab. Erst der Hieb in den Magen, und dann soll er mit dem sympathisieren, der gerade eine hochschwangere Frau und zwei kleine Knaben abknallte. Und seiner Tochter die Handinnenfläche zerschnitt, um ihren Tod zu stellen.

      Wir sind dabei, weil es nun ja weitergehen muss. Und langweilig wird es trotz epischer Spieldauer bei gemächlichstem Erzähltempo dem sonderbaren Paar zuzusehen, wie es eine Art Ersatzleben improvisiert, nie. Manchmal will Lucente aber ein bisschen viel. Die Religion sei auch so ein Problem, und alle Nebenfiguren haben Probleme, die breit erörtert werden wollen. Der Cop, mit dem Jerry sich anfreundet, hat sogar ganz ähnliche wie Jerry. Am Schluss sind alle tot, und ein trauriges Lied erklingt. Krieg essen Seele auf. Gott ist mindestens müde. Etwas kürzer und mit weniger Zeigefinger hätten wir die Botschaft auch verstanden. Aber gut, das sie ausgesprochen wird. ab.
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