Barakah Meets Barakah

Handlung und Hintergrund

Barakah (Hisham Fageeh) stammt aus armen Verhältnissen und rettet sich mit Tagträumen aus seiner von Schwierigkeiten geprägten Welt. Mit seiner Laien-Theatergruppe will er „Hamlet“ aufführen. Er hat seine Probleme mit der saudischen Klassengesellschaft, aber muss als Ordnungshüter auch für das System einstehen. So verteilt er eifrig Strafzettel an Gemüsehändler oder Bauherren. Dabei trifft er auf die bezaubernde Bibi (Fatima AlBanawi), ein IT-Girl mit Tausenden von Followern auf Twitter, Instagram & Co. Er verguckt sich in sie, aber sie kommt aus einer komplett anderen Welt. Bibi ist Adoptivtochter aus reichem Hause, strotzt vor Selbstbewusstsein und kann es sich leisten, die gesellschaftlichen Konventionen links liegen zu lassen. Die Geschichte spielt in Dschidda, der zweitgrößten Stadt Saudi Arabiens. Mit Übertreibung und Verfremdung zeigt der Film die komplexen gesellschaftlichen Probleme im Nahen Osten.

Hintergrund

Mahmoud Sabbaghs Satire wurde schon 2016 auf der Berlinale vorgestellt und konnte sich die Gunst des Publikums und der Kritik sichern. Die Komödie skizziert ein satirisches Bild der saudischen Gesellschaft, die - ebenso wie der Iran - schon freiheitlichere Zeiten gesehen hat. In einem Land, in dem es kein Theater und kein Kino gibt, ist die (Low-Budget)-Produktion eines solchen Films eine herausragende Leistung. Mahmoud Sabbaghs und die beiden Hauptdarsteller gehören zur kritischen Kunst- und Kulturszene in Saudi Arabien. Fageeh arbeitet auch als Stand-Up-Comedian und machte 2013 mit seinem YouTube-Video „No Woman - No Drive“ von sich reden, in dem das Fahrverbot für Frauen auf die Schippe genommen wird. Im Film ist er sogar in Frauenkleidung zu sehen, als er die Ophelia aus „Hamlet“ spielt. Sabbaghs ist der Meinung, dass seine Generation eine Verantwortung hat, die repressiven Verhältnisse zu verbessern. Comedy ist für ein Mittel, um den Wandel zu einer freieren Gesellschaft zu befördern.