Es ist voraussichtlich das Kino-Event des Jahres: „Barbenheimer“. Was als Internet-Meme begann, weil sich die so unterschiedlichen Titel „Barbie“ und „Oppenheimer“ den Kinostart teilten, wurde tatsächlich zu einem für die Kinos und Studios enorm erfolgreichen Ereignis. Wie erfolgreich die beiden Titel wirklich sind, verrät euch die folgende Auswahl ihrer aufgestellten Rekorde.
„Harry Potter“-Rekord gebrochen
Die neue Bestmarke von „Barbie“ geht zulasten der „Harry Potter“-Filmreihe. Bislang hielt „Die Heiligtümer des Todes 2“ den Rekord für den Warner-Bros.-Film, der am schnellsten die magische Hürde von einer Milliarde US-Dollar an weltweitem Einspielergebnis überschritt. Dafür brauchte das magische Finale 19 Tage – „Barbie“ schaffte dies jetzt in nur 17 Tagen (via ComicBook.com).
Bestes deutsches Kino-Wochenende des Jahrzehnts
Erstaunlicherweise sorgten „Barbie“ und „Oppenheimer“ für das beste Kino-Wochenende in Deutschland seit 2020 nicht bei ihrem Debüt. Am zweiten Wochenende konnten sich beide Filme tatsächlich noch mal steigern, vermutlich bedingt durch das vergleichsweise schlechtere Wetter und die positiven Reaktionen. Insgesamt wurden über zwei Millionen Kinobesuche verzeichnet, wobei „Barbie“ (820.000 verkaufte Karten) und „Oppenheimer“ (600.000 verkaufte Tickets) für den Großteil verantwortlich waren (via Blickpunkt:Film).
Erfolgreichster Filmstart für eine Regisseurin
Sowohl in den USA als auch in Deutschland sicherte sich Greta Gerwig diese Bestmarke. Hierzulande startete ihr Werk mit 730.000 verkaufen Tickets und sieben Millionen Euro Umsatz (via Blickpunkt:Film). In den USA überflügelte „Barbie“ mit 162 Millionen US-Dollar Einspielergebnis zum Startwochenende „Captain Marvel“ (153 Millionen US-Dollar) (via Box Office Mojo). Zudem ist es inzwischen der erste Film, der nur von einer Frau gedreht wurde und über eine Milliarde US-Dollar einspielen konnte. „Die Eiskönigin 2“, der von Jennifer Lee und Chris Buck inszeniert wurde, steht derzeit bei 1,453 Milliarden US-Dollar. Wenn „Barbie“ also mehr einspielt, ist es auch der erfolgreichste Film einer Regisseurin überhaupt.
Erfolgreichster US-Starttag des Jahres
In Deutschland musste sich „Barbie“ beim Debüt „Der Super Mario Bros. Film“ (hier bei Amazon Prime Video im Stream erhältlich) geschlagen geben, der am ersten Tag sagenhafte 260.000 Zuschauer*innen anlocken konnte (via Blickpunkt: Film). In den USA gelang dem aktuellen Titel von Greta Gerwig jedoch der ganz große Wurf: Mit Einnahmen von 70,5 Millionen US-Dollar am ersten Tag konnte man tatsächlich „Spider-Man: Across the Spider-Verse“ (51,8 Millionen US-Dollar) übertrumpfen (via IGN).
Erfolgreichstes US-Kinowochenende des Jahrzehnts
Wenig verwunderlich war „Barbenheimer“ auch im weiterhin wichtigsten Markt für Hollywood-Filme ein voller Erfolg. In den heimischen USA spielten beide Werke zusammen am ersten Wochenende 244 Millionen US-Dollar ein, das gesamte Kino-Wochenende war mit 311 Millionen US-Dollar das erfolgreichste in den USA seit 2019.
Es war sogar das vierterfolgreichste der US-Geschichte. Lediglich zu den Starts von „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ (313 Millionen US-Dollar), „Avengers: Infinity War“ (314 Millionen US-Dollar) und natürlich „Avengers: Endgame“ (402 Millionen US-Dollar) hatten Kinobetreiber*innen und Studios noch mehr Grund zu jubeln (via New York Times).
Novum in den USA
Wie besonders dieser Erfolg von „Barbenheimer“ ist, belegt ein anderer Rekord: Noch nie schafften es zwei Filme bei ihren US-Debüts, jeweils mehr als 80 Millionen US-Dollar einzuspielen (via The Globe and Mail). Normalerweise rauben sich Kinowerke gegenseitig die Zuschauer*innen, „Barbie“ und „Oppenheimer“ gelang es aber offenbar durch Double-Features und den allgemeinen Hype, sich gegenseitig zu pushen.
Bester Start eines Biopics
Christopher Nolan ging mit seinem ersten Biopic, das noch dazu drei Stunden lang ist und in den USA eine erhöhte Altersfreigabe hat, durchaus ein Risiko ein. Das zahlte sich jedoch buchstäblich aus: Mit weltweiten Starteinnahmen von 180 Millionen US-Dollar überflügelte „Oppenheimer“ „Bohemian Rhapsody“ (142 Millionen US-Dollar) und beansprucht damit das beste Startwochenende für ein Biopic für sich (via Insider).
R-Rating-Rekord
Apropos erhöhte Altersfreigabe: In den USA kommt „Oppenheimer“ mit einem R-Rating daher, was bedeutet, dass Kinder unter 17 Jahren den Film nicht ohne eine erziehungsberechtigte Person sehen sollten, in manchen Kinos auch nicht sehen können. Diese Freigabe brachte Christopher Nolan einen weiteren Rekord ein: Laut Universal ist „Oppenheimer“ der erste Film mit einem R-Rating, der an zehn Tagen hintereinander über zehn Millionen US-Dollar in den USA einspielen konnte (via Variety). Das nennt man mal Konstanz!
Bester Start für einen Spielzeug-Film
„Barbie“ gelang tatsächlich das stärkste Debüt eines Kinofilms, der auf einem Spielzeug basiert. Eine womöglich etwas merkwürdig anmutende Kategorie, die allerdings mit namhafter Blockbuster-Konkurrenz aufwarten kann. Immerhin heißt der vorherige Rekordhalter „Transformers 3“ (115,9 Millionen US-Dollar) (via Euro News).
IMAX-Rekorde
Wie es sich für einen Film von Christopher Nolan gehört, warb „Oppenheimer“ damit, ihn auf der größtmöglichen Leinwand zu sehen. Bestenfalls bedeutet dies, dass man ein IMAX-Kino aufsucht und da stellte der Film einige Bestmarken mit einem weltweiten IMAX-Einstand von 35 Millionen US-Dollar auf (via IMAX):
- Bester IMAX-Start im Juli in den USA und weltweit
- Bester IMAX-Start in 2023 in den USA und weltweit
- Bester IMAX-Start eines Films von Christopher Nolan in den USA und weltweit
- Bester IMAX-Start aller Zeiten in unter anderem Mexiko, Indien, Argentinien, Neuseeland, Saudi-Arabien, Tschechien und vielen weiteren Ländern
„Barbie“ klaut Christopher Nolan einen Rekord
Das „Barbie“ nicht nur am ersten Wochenende abliefert, bewiesen die zwei Tage danach: Am 24. Juli spielte der Film 26,1 Millionen US-Dollar ein und überbot damit einen 15 Jahre alten Rekord. Es ist schließlich der erfolgreichste Montag in den USA für das zuständige Studio Warner Bros. überhaupt. Vorheriger Rekordhalter für satte 15 Jahre: niemand Geringeres als „The Dark Knight“ von Christopher Nolan mit 24,6 Millionen US-Dollar (via Variety).
Am Tag darauf legte „Barbie“ nach und sicherte sich auch den Warner-Bros.-Rekord für einen Dienstag: Mit erneut starken 26 Millionen US-Dollar übertrumpfte Greta Gerwigs Film „Aquaman“, der 2018 21,98 Millionen US-Dollar eingespielt hatte (via Deadline).