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Bitte kein „Barbie“-Sequel: Darum ist ein weiterer Barbie-Film eine schreckliche Idee

Bitte kein „Barbie“-Sequel: Darum ist ein weiterer Barbie-Film eine schreckliche Idee
© IMAGO / Picturelux

Greta Gerwigs „Barbie“ ist für mich der beste Barbie-Film und verdient jeden Hype und Erfolg. Gerade deshalb sollte es allerdings niemals ein Sequel geben.

– Dieser Artikel spiegelt die Meinung der Autorin wider und nicht notwendigerweise die aller kino.de-Redakteur*innen. –

In Greta Gerwigs neuem Kinofilm „Barbie“ verlassen Barbie und Ken die kunterbunte Idylle von Barbieland und lernen in der echten Welt die harte Lebensrealität kennen, wobei zum ersten Mal auch die Existenz von Barbie selbst infrage gestellt wird. Damit gelingt der Regisseurin, die sich mit Filmen wie „Lady Bird“ und „Little Women“ einen Namen machte, ein echtes Kunststück: Denn „Barbie“ erzeugt nicht nur einen echten Hype und bricht jetzt schon zahlreiche Kino-Rekorde, sondern spricht trotz großem Blockbuster-Budget und einem wahren Starensemble im Cast neben dem Mainstream-Publikum auch Arthouse-Fans an. Ein Kinobesuch lohnt sich definitiv, wie unsere spoilerfreie Kritik verrät.

Angesichts der sensationellen Beliebtheit von „Barbie“ scheint eine Fortsetzung fast garantiert zu sein, es sollen sogar bereits Gespräche über „Barbie 2“ geführt werden. Meiner Meinung nach wäre ein Sequel jedoch keine gute Idee und könnte genau das ruinieren, was „Barbie“ so besonders macht. Warum ich Greta Gerwigs „Barbie“ liebe, aber ein Sequel hassen würde, erkläre ich euch hier – ganz ohne inhaltliche Spoiler, damit ihr die neue Barbie-Verfilmung in ihrer vollen (pinken) Pracht genießen könnt.

„Barbie“ ist einmalig – und das soll bitte auch so bleiben

Als absoluter Barbie-Fan – sowohl von der Spielzeugpuppe als auch den Animationsfilmen – hatte ich hohe Erwartungen an die erste Realverfilmung zur berühmten Puppe. Greta Gerwig hat sie nicht nur erfüllt, sondern übertroffen. Für mich ist der Hype um „Barbie“ absolut berechtigt, denn der Film bietet neben einem kultigen Look, der perfekten Besetzung (Ryan Gosling und Margot Robbie sehen nicht nur aus wie typische Barbies und Kens, sie spielen sie auch verdammt gut), einem coolen Soundtrack und einer cleveren Inszenierung auch viel Liebe zum Detail sowie einige Überraschungen und Twists. „Barbie“ ist nicht das typische Barbie-Märchenabenteuer, das wir aus den anderen Animationsfilmen zur Spielzeugpuppe kennen, sondern richtet sich als einfallsreiche Meta-Komödie eher an Erwachsene als Kinder, die selbst noch mit den Puppen spielen.

Ich finde, der Slogan im Trailer trifft zu: „Wenn du Barbie liebst, ist dieser Film für dich. Wenn du Barbie hasst, ist dieser Film für dich“. Neben den vielen Anspielungen auf die Barbie-Welt und kultige Puppen und etwaiges Zubehör aus den verschiedenen Jahrzehnten, durch die inzwischen erwachsene Barbie-Fans der verschiedensten Generationen angesprochen werden, beweist Greta Gerwigs Satire in Pink auch viel Humor auf Meta-Ebene und Selbstironie. Denn „Barbie“ spielt gekonnt mit Klischees und nimmt nicht nur Mattel, die Spielzeugindustrie, Kommerz und Konsum, sondern auch das Patriachat aufs Korn und verknüpft all das mit einer wichtigen Message. Mit dieser besonderen Mischung aus Barbie-Werbung und Barbie-Kritik kann der Film auch für die Anti-Barbie-Fraktion tolle Unterhaltung oder zumindest Gesprächsstoff bieten.

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Wenn es nach mir geht, hätte man das wohl bekannteste Spielzeug der Welt kaum besser verfilmen können. Greta Gerwig gelingt mit „Barbie“ der Spagat zwischen Lächerlichkeit und Ernst und somit ein echtes Kunststück, das so leicht nicht zu wiederholen ist. Und genau hier liegt mein Problem: Denn „Barbie“ ist vor allem deshalb so besonders, weil der Film etwas Neues ist. Die erste Realverfilmung, Barbie und Ken zum ersten Mal in der realen Welt und die ikonische Puppe erstmals nicht (nur) als perfektes Püppchen in einer Geschichte, die endlich einmal ganz anders verläuft als das typische Barbie-Märchen. Mit einem Ende, das mit dem klassischen romantischen Happy End zwischen Barbie und ihrem „Prinzen“ bricht und trotzdem oder vielmehr gerade deshalb ganzheitlich und gelungen ist.

Natürlich ergeben sich hier theoretisch Anknüpfungspunkte, um weiterzumachen – aber wozu? Für mich ist „Barbie“ als Gesamtwerk so stimmig, dass es schlichtweg keine Fortsetzung braucht. Dem Sequel würde die Einzigartigkeit von „Barbie“ fehlen und ich bezweifle, dass eine Fortsetzung noch so innovativ wäre wie das Original. Entweder man erzählt eine Geschichte weiter, die schon ihren perfekten Abschluss gefunden hat, oder man verfolgt andere Handlungspfade und Figuren, die eigentlich aus gutem Grund Teil der Nebenhandlung waren. So sehr ich Ryan Gosling als Ken geliebt habe, ein eigenes Spin-off (über das ebenfalls bereits gemunkelt wird) braucht seine Figur nicht, genauso wenig wie all die anderen tollen Barbie-Puppen, die in „Barbie“ vorkommen.

Außerdem würden weder zu viel Barbieland noch zu viel Realität einer Filmfortsetzung guttun. Da ein Sequel jedoch zwangsläufig (jedenfalls halbwegs) neue Wege in Bezug auf die Handlung gehen müsste, würde ihm wohl kaum derselbe Balanceakt wie in „Barbie“ gelingen. Die Fallhöhe ist also immens. Letztendlich befürchte ich, dass ein „Barbie 2“ (oder wie auch immer ein Folgefilm heißen würde) genau das wäre, was Sequels leider viel zu oft sind: Geldmacherei.

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Angesichts der bislang phänomenalen Einspielergebnisse von „Barbie“ scheint ein zweiter Teil fast schon garantiert. Doch nur, weil man ein Sequel machen kann, das vermutlich allein aufgrund des Original-Hypes ebenfalls viel Geld einspielen kann, heißt das nicht, dass es eine Fortsetzung braucht. Ich denke beispielsweise an die „Fast & Furious“-Reihe, die wohl auch nach Teil 1 hätte enden können, ohne dass etwas gefehlt hätte, jedoch aufgrund starker Kinozahlen trotzdem immer weitergeführt wurde. Ich denke, „Barbie 2“ würde sich zwischen den Sequels einreihen, die nicht an das Original heranreichen können. Schließlich sind zweite Teile von richtig guten Filmen oft ziemlich mittelmäßig, wenn nicht sogar wirklich schlecht – viele werden von den Fans im Nachhinein auch verleugnet.

Auf „Barbie 2“ würde es vielleicht nicht zutreffen, aber im Video zeigen wir euch Filmfortsetzungen, die wirklich niemand mehr sehen wollte:

Mir wäre es also lieber, wenn wir „Barbie“, zumindest als Realverfilmung, Lebewohl sagen könnten. Über ein Wiedersehen mit Margot Robbie und Ryan Gosling als Barbie und Ken freue ich mich trotzdem – allerdings nur im Heimkino. Wie sagt man noch gleich? Man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist. Das stimmt vielleicht nicht immer, aber in Bezug auf „Barbie“ könnte das für mich kaum zutreffender sein.

Ob ich will oder nicht, „Barbie 2“ wird höchstwahrscheinlich kommen. Trotz aller Vorbehalte kann ich ohne Scheinheiligkeit auch nicht behaupten, dass ich mir das Sequel niemals ansehen würde – die Barbie-Masche hat mich eben eingewickelt und letztendlich wäre ich zu neugierig, wie der neue Stoff aussieht, um es zu lassen. Werde ich „Barbie 2“ blöd finden? Wahrscheinlich. Könnte ich ein Sequel trotzdem gut finden? Wer weiß? Ich hoffe einfach, dass ich mich irre und Greta Gerwig (oder wer auch immer dann Regie führen würde) es schafft, mich vom Gegenteil zu überzeugen.

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Habt ihr „Barbie“ bereits gesehen? Dann testet euer Wissen zum Film in diesem Quiz:

„Barbie“-Filmquiz: Wie gut kennt ihr Greta Gerwigs „Barbie“-Film?

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