„Barbie“ hat allemal bewiesen, dass er dem Hype gerecht wurde. In Hinblick auf mögliche Oscar-Nominierungen gibt es nach allerlei Spekulation nun auch einiges an Verwirrung.
Nicht nur konnte Greta Gerwigs Sommer-Blockbuster „Barbie“ an den internationalen Kinokassen glänzen, sondern erhielt ebenfalls überwiegend positive Kritiken. Da erscheint es nicht überraschend, dass der Film nun für einige Oscar-Nominierungen eingereicht wurde: Unter anderem wurde Ryan Gosling für seine Ken-Darstellung als Bester Nebendarsteller vorgeschlagen. Auch das Drehbuch von Gerwig, welches sie zusammen mit ihrem Partner Noah Baumbach geschrieben hat, wurde für eine Erwägung aufgestellt.
Sowohl Gerwig als auch Baumbach haben bereits Oscar-Nominierungen für ihre Drehbücher erhalten. Im selben Jahr, 2020, war sowohl Gerwig für „Little Women“ in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch als auch Baumbach für „Marriage Story“ als Bestes Originaldrehbuch nominiert. Darüber hinaus erhielt Gerwig 2018 ebenfalls eine Nominierung für ihr alleiniges Autorinnendebüt „Lady Bird“ als Bestes Originaldrehbuch. Jedoch sorgt die Oscar-Kampagne des „Barbie“-Drehbuches nun für allerlei Verwirrung.
Die Liebe zu Details ist in Gerwigs Werk nicht zu übersehen. In diesem Video könnt ihr einige der im Film vorkommenden Easter Eggs sehen:
Basierend auf der Mattel-Puppe und doch…
„Barbie“ wurde nun für die Kategorie Bestes Originaldrehbuch eingereicht. Zwar erzählt Gerwig in „Barbie“ eine komplett neue Geschichte, die beispielsweise auch nicht auf ehemalige Barbie-Inszenierungen zurückgreift, wie etwa die Barbie-Animationsfilme, dennoch ist die Verwirrung berechtigt, da die Titelkarte zu Beginn des Filmes „Basierend auf ‚Barbie‘ von Mattel“ anderes signalisiert.
Ein ähnliches Problem hatten bereits andere auf Spielzeug basierende Filme, wie etwa „Toy Story“ und „The Lego Movie“. Ersterer erzielte 1996 eine Oscar-Nominierung als Bestes Originaldrehbuch, obwohl einige Charaktere auf echten Spielzeugen basieren, wie zum Beispiel Mr. Potato Head von Hasbro. Letzterer Film erhielt zwar im Endeffekt keine Nominierung für das Drehbuch, dennoch wurde eine in derselben Kategorie eingereicht.
Wahrscheinlich ist dies eine taktische Entscheidung, da „Barbie“ in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch gegebenenfalls eine größere Chance hätte, den Oscar zu gewinnen. Das liegt einerseits daran, dass Comedy-Filme in dieser Kategorie eine bessere Erfolgsbilanz haben, wie unter anderem „Juno“ und „Little Miss Sunshine“ beweisen konnten. Zum anderen wäre die Konkurrenz in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch bei der nächsten Oscar-Verleihung höchstwahrscheinlich deutlich stärker, denn: Christopher Nolans „Oppenheimer“, Martin Scorseses „Killers of the Flower Moon“ und Yorgos Lanthimos‘ „Poor Things“ sind schon jetzt Top-Kandidaten für mögliche Nominierungen.
Ob „Barbie“ letztendlich als Bestes Originaldrehbuch oder doch als Bestes adaptiertes Drehbuch nominiert wird, bleibt bis frühestens Januar 2024 abzuwarten. Ein kleiner Film-Tipp für die unter euch, die von der Zusammenarbeit zwischen Greta Gerwig und Noah Baumbach nicht genug bekommen können: Mit einer kostenlosen Testmitgliedschaft beim MUBI-Channel bei Amazon Video könnt ihr Baumbachs „Frances Ha“ sehen, für welchen er ebenfalls mit Gerwig, die zudem die Hauptdarstellerin des Filmes ist, das Drehbuch geschrieben hat.
„Barbie“ läuft zwar noch in einigen Kinos, mittlerweile könnt ihr den Film aber auch bei Amazon Prime Video kaufen beziehungsweise leihen. Falls ihr bei dem Film gut aufgepasst habt, sollte das folgende Quiz kein Problem für euch sein: