Die Oscar-Nominierungen stehen vor der Tür. Die Oscar-Jury gab nun eine Entscheidung bezüglich einer potenziellen „Barbie“-Nominierung bekannt – die allerdings als umstritten betrachtet wird.
Die Saison der großen Film- und Serienpreisverleihungen hat am 8. Januar mit den Golden Globes begonnen: Als erfolgreichster Film bestach „Oppenheimer“ durch fünf Auszeichnungen von acht Nominierungen, darunter in den Kategorien Bester Film – Drama sowie Beste Regie für Christopher Nolan. „Barbie“, der zweite Film des „Barbenheimer“-Phänomens neben „Oppenheimer“, konnte sich von sieben Nominierungen allerdings nur einen Preis in der neuen Kategorie Cinematic and Box Office Achievement sichern.
Kurz nachdem „Barbie“ im Kino startete, wurde bereits darüber spekuliert, ob „Barbie“ bei den Oscars als Bestes Originaldrehbuch oder als Bestes adaptiertes Drehbuch nominiert werden würde. Die Oscar-Nominierungen werden zwar erst am 23. Januar bekannt gegeben, allerdings gab die Academy of Motion Picture Arts and Sciences nun bekannt, dass das „Barbie“-Drehbuch als ein adaptiertes Drehbuch klassifiziert wird, da das Skript auf der Vorlage der Barbie-Puppe von Mattel basiert (via Deadline).
„Jungfrau (40), männlich, sucht …“-Regisseur Judd Apatow ist mit der Entscheidung der Akademie jedoch nicht einverstanden:
„Das ist eine Beleidigung für die Autor*innen, wenn behauptet wird, sie hätten sich auf bereits vorhandenes Material gestützt. Es gab kein vorhandenes Material und keine Geschichte. Es gab eine leere Box.“
Die Titelkarte zu Beginn des Filmes „Basierend auf ‚Barbie‘ von Mattel“ spricht zwar für eine Klassifizierung in der Adaptiertes-Drehbuch-Kategorie, jedoch erzählt Greta Gerwig in „Barbie“ eine komplett neue Geschichte, die beispielsweise auch nicht auf ehemalige Barbie-Inszenierungen zurückgreift, weswegen Apatows Meinung durchaus berechtigt ist.
„Barbie“ war eines der größten Kino-Highlights des vergangenen Jahres. Welche Filme uns dieses Jahr auf der großen Leinwand erwarten, verrät euch dieses Video:
Original oder adaptiert, das ist hier die Frage
Die Entscheidung der Academy ist durchaus diskutabel. Beispielsweise erzielte „Toy Story“, 1996 eine Oscar-Nominierung als Bestes Originaldrehbuch, obwohl einige Charaktere auf echten Spielzeugen basieren, wie zum Beispiel Mr. Potato Head von Hasbro. Außerdem nominierten die WGA Awards das „Barbie“-Drehbuch in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch – verschiedene Ansichten sind also selbst bei unterschiedlichen renommierten Filmpreisen durchaus möglich.
Sollte „Barbie“ tatsächlich eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch erhalten, muss das Werk gegen starke Konkurrenz antreten: Die Drehbücher von beispielsweise „Oppenheimer“, „Killers of the Flower Moon“ und „Poor Things“ werden wahrscheinlich ebenfalls in der Kategorie nominiert.
„Barbie“ ist ab dem 14. Februar als Stream auf WOW verfügbar. Wer bis dahin nicht warten kann, kann sich das Werk hier bei Amazon für die Heimkino-Sammlung kaufen. Falls ihr „Barbie“ mittlerweile rauf- und runtergeschaut habt, sollte dieses Quiz ein Klacks für euch sein.