Nicht nur der neue „Barbie“-Film zieht zurzeit einigen Hype auf sich, sondern auch die Puppen des selben Namens. Allerdings gäbe es diese nicht, wenn da nicht ihre deutsche Vorlage gewesen wäre.
Endlich könnt ihr Greta Gerwigs neuesten Film „Barbie“ in den Kinos sehen. Wie bereits in den Trailern angedeutet wurde, ist die Handlung nicht lediglich ein weiteres Barbie-Märchen-Abenteuer, wie etwa in den früheren Animationsfilmen. Im Gegenteil, der Film verspricht eine kritische Auseinandersetzung mit der Puppe. Aus diesem Anlass ist es interessant, sich mit der Geschichte des Produktes auseinanderzusetzen, da die ursprüngliche Vorlage der ersten Barbie nämlich aus Deutschland kommt: Die „Bild-Lilli“.
Zum ersten Mal tauchte die Figur als Comicstrip von Karikaturist Reinhard Beuthien 1952 in der BILD-Zeitung auf. Die Popularität der Comics kommt einem nachkriegszeitlichem Wirtschaftswunder gleich, weswegen „Lilli“ ein Jahr nach ihrem ersten medialen Auftritt einen dreidimensionalen Plastikkörper bekam, der die Schönheitsideale der 1950er-Jahre imitierte:
Die „Lilli“-Puppen waren etwas ganz Neuartiges, da Kinderpuppen bisher überwiegend Baby-Figuren waren. Dies weckte ebenfalls das Interesse der Mattel-Mitbegründerin und Barbie-Mutter Ruth Handler. Die erste Barbie von Handler wird in diesem Teaser zu „Barbie“ im Kubrick-Stil rekreiert:
Barbie-Puppen: Nur Nachahmung?
Am 9. März 1959 stellte Handler die erste Barbie auf einer amerikanischen Spielzeugmesse vor. Wer die „Bild-Lilli“ kannte, konnte die Ähnlichkeiten zwischen den beiden Puppen direkt identifizieren. Was zuvor neuartig an „Lilli“ war, wurde auf Barbie übertragen: Beide verkörperten eine erwachsene Frau, die man nach Belieben mit zugeschnittenen Kleidungsstücken umziehen konnte – von eleganten Cocktailkleidern bis hin zu freizügigen Bikinis war alles dabei. Schließlich kaufte Mattel 1964 die Rechte der „Bild-Lilli“, weswegen die offensichtlichen Ähnlichkeiten kein Thema mehr waren. Die „Lilli“-Produktion wurde kurz darauf eingestellt. Heute gelten sie als Sammlerstücke, die einen durchschnittlichen Wert von circa 1.000 Euro haben.
Seitdem wurden unzählige neue Barbies und Puppen ihrer Freund*innen, wie beispielsweise Ken und Midge, produziert. Auch zum Filmstart wurde eine Reihe von Fanartikeln auf den Markt gebracht, unter anderem neue Puppen mit Outfits aus dem Film, wie etwa diese hier auf Amazon. Verschiedene Barbies und Kens lernen wir ab dem 20. Juli in den Kinos kennen.
„Barbie“ ist nur eines der diesjährigen Filmhighlights. Wie gut kennt ihr die anderen? Findet es mit diesem Quiz heraus: