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„Rücksichtslose Aktion: “„Barbie“-Verantwortliche entschuldigen sich für „Barbenheimer“-Tweet

„Rücksichtslose Aktion: “„Barbie“-Verantwortliche entschuldigen sich für „Barbenheimer“-Tweet
© Imago/Everett Collection

„Barbenheimer“ ist ein riesiger Hype im Internet – nur nicht in Japan. Dort sorgte ein „Barbie“-Tweet für Empörung in der Bevölkerung. Nun gab es eine Antwort.

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Wenn sich ein sogenannter Hype-Train einmal in Bewegung setzt und viral geht, dann lässt er sich nicht mehr aufhalten. Denn sein Momentum zieht er aus einer gesellschaftsübergreifenden Wirkung, der sich kaum jemand entziehen kann. Insofern handelt es sich dabei um den Traum einer jeden Marketingagentur. Über so einen gigantischen Hype durften sich jüngst auch Warner Bros. Discovery und Universal Pictures freuen: Die Tatsache, dass mit der Meta-Komödie „Barbie“ und dem Biopic „Oppenheimer“ von Christopher Nolan zwei Filme am gleichen Tag im Kino starten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, resultierte im Hashtag „Barbenheimer“, der sich zum Selbstläufer in den Sozialen Medien entwickelte.

Allerdings übertragen sich Botschaften, Memes und Hypes nicht immer länderübergreifend. Ist man als Social-Media-Team zudem wenig geschult in interkultureller Kompetenz, kommt es nicht selten zu Missverständnissen und nur allzu peinlichen Situationen – im schlimmsten Fall auch zum eklatanten Affront. So geschehen ausgerechnet in Verbindung mit #Barbenheimer und dem offiziellen US-X-Account (ehemals Twitter) von „Barbie“.

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Zunächst einmal sollte erwähnt werden, dass der Film „Oppenheimer“ ein an sich für das japanische Volk schwieriges Thema behandelt. Immerhin geht es in diesem Biopic um die Entwicklung der ersten Atombombe durch den theoretischen Physiker Julius Robert Oppenheimer. Wenn man so will, trägt er damit eine Mitschuld für den Abwurf der beiden Atombomben „Little Boy“ über Hiroshima in der Operation Silverplate und „Fat Man“ über Nagasaki in der Operation Centerboard im Jahr 1945. Wie sensibel das Ganze ist, zeigt sich darin, dass „Oppenheimer“ noch immer keinen Starttermin für Japan hat, während der Film weltweit bis dato über 400 Millionen US-Dollar einspielen konnte und damit als Kassenhit gilt.

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Auch wenn die japanische Gesellschaft den Film „Oppenheimer“ aus nachvollziehbaren Gründen meidet, lässt es sich aufgrund des „Barbenheimer“-Hashtags nicht gänzlich ausblenden. Und genau hier erlaubte sich der offizielle US-Account von „Barbie“ einen wirklich krassen Fehltritt: Auf ein „Barbenheimer“-Mashup-Poster antwortete das Social-Media-Team von „BarbieMovie“ mit: „Es wird ein unvergesslicher Sommer“, dazu ein Küsschen- und Herzchen-Smiley (der Tweet wurde inzwischen gelöscht). Unvergessen ist auch der Sommer 1945: Genau da fielen am 6. und 9. August die beiden Atombomben auf die japanische Städte und töteten 100.000 Menschen sofort, weitere 130.000 starben an den Folgeschäden. Die schockierten Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten:

 

„So wie wir Japaner*innen Pearl Harbour nicht vergessen dürfen, dürft ihr US-Amerikaner*innen Hiroshima und Nagasaki nicht vergessen. Japan und die Vereinigten Staaten von Amerika, einst Feinde, sind jetzt Verbündete im Pazifik. Ich finde dieses Film-Marketing sehr bedauerlich.“

„Ja, niemand sollten den Sommer vergessen, als Tausende von Kindern wie weggeworfene Puppen brutal verbrannt sind.“

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Offizieller japanischer „Barbie“-Account veröffentlicht Entschuldigung

Mit dieser Welle an negativen Reaktionen dürfte niemand auf der US-Seite gerechnet haben, was an sich bereits bedauerlich ist. Letzten Endes sah man sich über den offiziellen japanischen „Barbie“-Account gezwungen, eine Entschuldigung zu veröffentlichen:

„[…] #Barbenheimer gibt es zwar wirklich, aber diese Bewegung und Aktivität ist nicht offiziell. Andererseits sind wir der Meinung, dass dieses rücksichtslose Verhalten des offiziellen Accounts der US-Niederlassung des ‚Barbie‘-Films in Bezug auf diese Bewegung bedauerlich ist – und wir nehmen diese Situation ernst. Wir fordern die US-Niederlassung auf, angemessene Maßnahmen zu ergreifen. Wir entschuldigen uns bei denjenigen, die durch diese rücksichtslose Aktion beleidigt wurden.“

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Während es unklar ist, ob und wann „Oppenheimer“ in Japan veröffentlicht wird, soll „Barbie“ am 11. August 2023 in den dortigen Kinos starten. Bleibt nur abzuwarten, ob diese Kontroverse negative Auswirkungen auf das japanische Einspielergebnis haben wird.

In „Barbie“ gibt es zahlreiche Easter Eggs und Anspielungen. Wir zeigen euch im Video die besten:

Ihr liebt den „Barbie“-Film und habt ihn schon mindestens zweimal gesehen? Dann dürfte dieses Quiz ja wie geschaffen für euch sein:

„Barbie“-Filmquiz: Wie gut kennt ihr Greta Gerwigs „Barbie“-Film?

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