Natürlich kann sich nicht jedes Objekt bei „Bares für Rares“ als kostbares Schätzchen entpuppen. Wenn Realität und Wunschpreis aber so weit auseinanderklaffen wie in diesem Beispiel, dann ist das selbst für die Trödel-Show etwas Besonderes.
So etwas hat selbst Urgestein Albert Maier noch nicht erlebt. Der Sachverständige von „Bares für Rares“ fiel aus allen Wolken, als er den Wunschpreis von Verkäuferin Claudia Galla aus Bergisch Gladbach hörte. Stolze 300.000 Euro wollte sie im Idealfall für eine alte Bibel erzielen, die ihrer Meinung nach von König Friedrich Wilhelm unterzeichnet wurde.
Man sah dem armen Albert den Schrecken an, den die gelinde gesagt optimistische Schätzung der Verkäuferin bei ihm verursachte, doch der Experte kehrte schnell zur Sachlichkeit zurück und schenkte seinem Gegenüber reinen Wein ein. So sei die ominöse Unterschrift keinesfalls von besagtem König und das zerfledderte Büchlein auch keine Rarität. Gedruckt wurde die Bibel laut Inschrift 1888, zu diesem Zeitpunkt war Friedrich Wilhelm bereits über 140 Jahre tot.
Außerdem wurden Bibeln massenhaft gedruckt, sodass es zahlreiche Exemplare auf dem Markt gebe, die in weitaus besserem Zustand zu finden seien. 50 Euro könnte Claudia Galla maximal für ihr Exponat erzielen. Damit haben wir wohl die größte Differenz zwischen Wunschpreis und Schätzung zu verzeichnen, die es in 1.000 Fällen „Bares für Rares“ je gegeben hat.
Keine Händlerkarte: Bibel bleibt in Familienbesitz
Für 50 Euro wollte die Verkäuferin ihre Bibel natürlich nicht verkaufen und entschied sich, die Sendung sofort zu verlassen. Verständlicherweise war ihr die Enttäuschung anzusehen, als sie die traurige Wahrheit über ihr vermeintliches Schätzchen erfahren musste. Vielleicht hätte ihr eine kurze Recherche vor dem Besuch bei „Bares für Rares“ das böse Erwachen ersparen können. Auch in den folgenden fünf Fällen war die Enttäuschung bei „Bares für Rares“ groß.
„Bares für Rares“ läuft werktags um 15:05 Uhr im ZDF, Wiederholungen strahlt der Ableger ZDF Neo um 10:55 Uhr und um 19:20 Uhr aus. Das Konzept hat sich bis heute nicht verändert. Menschen wie Claudia Galla lassen ihre Exponate von Sachverständigen bewerten und feilschen dann im Händlerraum um den Preis.
Wie gut würdet ihr euch bei „Bares für Rares“ anstellen? Testet euer Wissen im Quiz: