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„Bares für Rares“-Moderator verliert die Fassung – und erlebt unerwartete Überraschung

„Bares für Rares“-Moderator verliert die Fassung – und erlebt unerwartete Überraschung
© ZDF / Frank W. Hempel

Horst Lichter konnte kaum glauben, was der potenzielle Verkäufer für ein einzelnes Foto haben wollte. Da hatte der Moderator aber die Rechnung ohne den Experten gemacht…

Während sich andere Verkäufer*innen bei ihrem Gang zu „Bares für Rares“ mit schweren Raritäten abschleppen mussten, hatte Frank Ewerhardy nur leichtes Gepäck dabei. Der LKW-Fahrer aus Bad Breisig, Rheinland-Pfalz, brachte schließlich ein einzelnes Foto mit, bei dem Horst Lichter aber direkt große Augen machte: „Kunst ist angesagt!“ Auf Einladung von Experte Colmar Schulte-Goltz konnte der Moderator auch bei dem Schwarz-Weiß-Bild direkt mit seinem Auto-Wissen glänzen und erklärte richtig, dass hier ein BMW-Modell zu sehen sei, das man gemeinhin „Barock-Engel“ nannte. „Sehr schönes Bild“, fügte Lichter da anerkennenden hinzu.

Frank Ewerhardy hatte das Foto bei einer Haushaltsauflösung in einer Tüte entdeckt und brachte es aufgrund einer Internetrecherche zur Trödelshow. Lichter wurde da offenbar neugierig und fragte Schulte-Goltz, warum er denn Handschuhe trage: „Ist das ein Kunstwerk von einem bedeutenden Künstler?“ Das bejahte der Experte tatsächlich, denn hierbei handelt es sich um eine Fotografie von Peter Keetman, der sich in den 50er-Jahren mit Fotografie-Serien der deutschen Industrie in Zeiten des Wirtschaftswunders einen Namen gemacht hatte. Das Bild, das Ewerhardy mitgebracht hatte, war wiederum Teil eines Portfolios und wurde ursprünglich im Jahr 1956 angefertigt. Zu „Bares für Rares“ hatte es jetzt wiederum ein aufwendig hergestellter Neuabzug aus dem Jahr 1987 geschafft, von dem es lediglich 100 Exemplare gab.

Der Zustand des Fotos war allerdings leider nicht perfekt, wie Schulte-Goltz feststellen musste. Die Ecken abgestoßen, ein sichtbarer Knick, Fingerspuren und leichte Verunreinigung. Das hielt Frank Ewerhardy trotzdem nicht davon ab, mit seinem Wunschpreis ordentlich voranzupreschen: Satte 4.500 Euro wollte er für das Bild haben. Es folgten einige Sekunden Stille, in denen Horst Lichter ihn nur eindringlich mit gerunzelter Stirn anstarrte, bevor er schließlich ungläubig nachhakte: „Für ’n Foto?“

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Zu Lichters endgültiger Überraschung trug dann aber der „Bares für Rares“-Experte bei: Da Peter Keetman 2005 verstorben sei, also keine neuen Aufnahmen hinzukommen, werde selbst dieser Abzug hoch gehandelt. Trotz des nicht optimalen Zustands belief sich seine Schätzung deshalb auf 2.700 bis 3.000 Euro. „Mein Gott, Kinder“, entfuhr es da Lichter. „Ihr werft hier mit Zahlen durch die Gegend. Das ist ein Kotflügel vom Auto, der fotografiert wurde.“ Obwohl die Schätzung nur zwei Drittel seines Wunschpreises betrug, akzeptierte Ewerhardy die Schätzung und begab sich in den Händlerraum. Für eine wahre Überraschung sorgte übrigens auch die Trödelshow selbst, wie Horst Lichter verriet:

Rasantes Wettbieten übertrifft sogar die Expertise

Dort enthüllte Wolfang Pauritsch dem Verkäufer, dass man recherchiert habe und es tatsächlich Auktionsexemplare gab, die mehrere tausend Euro gebracht haben. Entsprechend legte Pauritsch selbst mit 1.000 Euro als Startgebot vor. In Sekundenschnelle und Hunderterschritten schaukelten er und Julian Schmitz-Avila derart rasant hoch, dass Ewerhardy beim Zusehen der Mund offenstehen blieb. Kurz vor der 2.000er-Grenze gab sich Schmitz-Avila als leidenschaftlicher Sammler von Fotografien zu erkennen und machte entsprechend nach einem kurzen Innehalten mit seinem Privatduell mit Pauritsch weiter. Obwohl es teils nur noch in 50er-Schritten voranging, wollte keiner der beiden lockerlassen, weswegen Pauritsch bei gebotenen 3.150 Euro seinen Konkurrenten fragte: „Sollen wir uns jetzt zerfleischen oder was machen wir jetzt hier?“

Nachdem Ewerhardy seine Frage, ob er dafür schon verkaufen würde, bejahte, stieg Paurtisch dann aber lieber doch aus. Für 3.150 Euro und damit mehr als den Schätzpreis ging das Bild also an den erklärten Fotografie-Freund Julian Schmitz-Avila. Am Ende zeigte sich der Verkäufer damit äußerst zufrieden und durfte entsprechend froh sein, dass er bei der Haushaltsauflösung in die Tüte mit der wertvollen Rarität geblickt hatte.

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„Bares für Rares“ läuft werktags um 15:05 Uhr im ZDF, Wiederholungen strahlt der Ableger ZDF Neo um 10:55 Uhr und um 19:20 Uhr aus. Das Konzept hat sich bis heute nicht verändert. Menschen wie Wilhelm Steiger lassen ihre Exponate von Sachverständigen bewerten und feilschen dann im Händlerraum um den Preis.

Das Programm des ZDF könnt ihr bei Waipu.tv streamen. Im kostenlosen Probemonat könnt ihr das Angebot aus über 180 verschiedenen Sendern testen.

„Bares für Rares“-Test: Wärst du ein Schrottsammler oder Antiquitäten-Händler?

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