Wertfindung kann in manchen Fällen eine sehr subjektive Angelegenheit sein, wie dieses Beispiel aus „Bares für Rares“ deutlich macht. Zum Glück hatte Horst Lichter den richtigen Riecher.
Inge und Bruno Kerz brachten ein Stück Zeitgeschichte zu „Bares für Rares“ und hofften, damit ihre Urlaubskasse aufbessern zu können. Doch bevor es in Richtung Norwegen gehen konnte, musste zunächst das fachmännische Auge von Expertin Dr. Heide Rezepa-Zabel einen Blick auf die beiden Steinchen werfen. Die waren übrigens weder aus Gold, noch aus Silber, dafür allerdings mit zwei Unterschriften versehen.
1989 betätigte sich Inge Kerz als Mauerspecht und klopfte im Zuge der samtenen Revolution zwei Stücke aus der Berliner Mauer und ließ sie vom damaligen Regierenden Bürgermeister Walter Momper (der mit dem roten Schal) sowie Altkanzler Willy Brandt signieren. Doch was war das Geröll heutzutage noch wert? So gut wie nichts, lautete die ernüchternde Expertise der Sachverständigen. Da Stücke aus der Berliner Mauer immer noch überall zu kaufen sind und die Unterschrift von Walter Momper schlichtweg nichts wert sei, da der gute Mann noch am Leben ist, kam für sie nur das Autogramm von Willy Brandt als Schätzobjekt infrage, welches sie mit 80 Euro bewertete. Damit war das Ehepaar Kerz natürlich überhaupt nicht einverstanden.
Eigentlich wäre ihre Reise nun zu Ende gewesen, doch Horst Lichter hatte eine Intuition. Da Fabian Kahl in seiner Galerie ein großes Stück der ehemaligen innerdeutschen Grenze ausstellte, wäre er sicher bereit, mehr zu bezahlen. Daher zückte er dennoch die Händlerkarte und bewies im Gegensatz zur Expertin ein goldenes Händchen.
700 statt 80 Euro: Expertise wird deutlich übertroffen
Im Händlerraum sollte sich die Expertise von Dr. Heide Rezepa-Zabel als komplette Fehleinschätzung erweisen, schließlich war die Kombination der Unterschriften einmalig. Willy Brandt war Regierender Bürgermeister von Berlin, als die Mauer gebaut wurde, Walter Momper hingegen, als sie ihr Ende fand. Beide Unterschriften gleichzeitig auf einen Stück waren Fabian Kahl am Ende stolze 700 Euro wert, doch auch die anderen hielten sich zuvor nicht mit Geboten zurück, bereits das Startgebot von Walter Lehnertz von 150 Euro war schon fast doppelt so hoch wie die Expertise. Zum Glück haben Inge und Bruno Kerz ihren Weg in den Händlerraum gefunden.
In diesen Fällen floss hingegen kein Geld. Im Video findet ihr die größten Enttäuschungen aus „Bares für Rares“ .
„Bares für Rares“ läuft werktags um 15:05 Uhr im ZDF. Wiederholungen strahlt der Ableger ZDFneo um 10:55 Uhr und um 19:20 Uhr aus. Das Konzept der Sendung hat sich in über 1.000 Folgen nicht verändert: Menschen wie Inge und Bruno Kerz lassen ihre Ware von Sachverständigen bewerten und feilschen dann im Händlerraum um den Verkaufspreis.
Wie gut würdet ihr euch bei „Bares für Rares“ anstellen? Testet euch im Quiz: