Wenn die Expertise stimmt, sollte im Händlerraum von „Bares für Rares“ eigentlich nichts mehr schief gehen. Die Betonung liegt in diesem Fall allerdings auf dem Wörtchen „eigentlich“, denn hier überspannte der Verkäufer mit seiner Verhandlungstaktik eindeutig den Bogen.
Martin Künemund aus Olsberg sorgte bei „Bares für Rares“ zunächst für frischen Wind. Statt der üblichen Bronze brachte er eine alte Schulbank in die Trödelshow, auf der Moderator Horst Lichter sogleich erfreut Platz nahm. Viel Zeit für nostalgische Gefühle blieb allerdings nicht, denn schnell machte sich Expertin Dr. Heide Rezepa-Zabel ans Werk und begutachtete die seltene Pennälerbank.
Die war allerdings gar nicht für den schulischen Alltag gefertigt, sondern für den häuslichen Gebrauch gedacht. Einst diente das Sitzmöbel dazu, den Nachwuchs bei den Hausaufgaben zu malträtieren, nun soll es im Eigenheim von Martin Künemund Platz schaffen. 500 D-Mark zahlte der Projektleiter einst für das kuriose Stück, 250 Euro wollte er wieder einspielen. Das hielt Dr. Heide Rezepa-Zabel für realistisch, auch wenn sie einige Makel zu reklamieren hatte. Im Händlerraum wollte diese Einschätzung allerdings niemand teilen, was auch am Vortrag des Verkäufers selbst gelegen haben dürfte.
Kein Verkauf: Genervte Händler setzten Verhandlung ein schnelles Ende
Voller Optimismus schritt Martin Künemund in den Händlerraum, doch schon vor seiner Ankunft wurden in den heiligen Hallen der Trödelshow keine guten Noten verteilt. 50 Euro sei das Maximum, was er für den Prügel rausrücken würde, so die gewohnt ruppig herzliche Ansage von Walter Lehnertz, die allerdings die Marschrichtung für die gesamten Verhandlungen setzen sollte.
Unbeeindruckt vom Rüffel legte der Verkäufer los, als wolle er sein Diplom im Hausierengehen vergolden lassen und pries seine Ware überschwänglich an, was allerdings nicht zum gewünschten Effekt führte, eher zum Gegenteil. Als er immer wieder jeden einzeln ansprach und drängte, auf der Schulbank Platz zu nehmen, wurde es Fabian Kahl schlichtweg zu bunt. Der sichtlich genervte Händler fragte, ob noch jemand mehr als die von Ludwig Hofmaier zur der Zeit gebotenen 100 Euro auf das Pult legen wollte und pochte darauf, die Angelegenheit nunmehr schnell zu beenden. Da niemand tiefer in die Tasche greifen wollte, wurde dem doch recht aufdringlich agierenden Verkäufer nahe gelegt, sich samt seinem Möbelstück in Richtung Ausgang zu begeben.
Deutlich besser lief es in diesen Fällen. Im Video findet ihr die teuersten Verkäufe aus „Bares für Rares“.
„Bares für Rares“ läuft werktags um 15:05 Uhr im ZDF, Wiederholungen strahlt der Ableger ZDF Neo um 10:55 Uhr und um 19:20 Uhr aus. Das Konzept hat sich bis heute nicht verändert. Menschen wie Martin Künemund lassen ihre Exponate von Sachverständigen bewerten und feilschen dann im Händlerraum um den Preis.
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