Fehlkäufe, mangelhafte Ware oder schlichtweg Fälschungen: Nicht alles, was zu „Bares für Rares“ gebracht wird, erfüllt beim Kassensturz die Erwartungen. In diesem Fall liegt der schwarze Peter allerdings auf der Seite von Händler Thorsden Schlößner.
Wer die Katze im Sack kauft, geht natürlich ein gewisses Risiko ein. Das gilt auch für Profis wie den „Bares für Rares“-Händler Thorsden Schlößner, der immerhin seit bald 30 Jahren im Kunst- und Antiquitätenhandel tätig ist. Doch auch er kann irren, wie in einer Rückblick-Ausgabe der Trödelshow bekannt wurde. Darin verriet der Dürener, dass er im Händlerraum einst eine Silberdose für 500 Euro kaufte, die sich im Nachhinein als nicht mehr reparabler „Totalschaden“ erweisen sollte.
Dabei war Thorsden Schlößner zunächst richtig begeistert von der immerhin über 200 Jahre alten Dose und wollte sie unbedingt haben. Obwohl sich seine Konkurrenz deutlich zurückhaltender zeigte, bot er rasch stolze 500 Euro und bekam den Zuschlag. Später brachte er das vermeintlich gute Stück zur Aufbereitung und das Elend nahm seinen Lauf.
Restaurierung lohnt nicht: Händler macht 500 Euro Verlust
Silberne Dosen aus dem 18. Jahrhundert werden gern gesammelt, sie müssen allerdings auch wirklich aus dem Edelmetall bestehen und dürfen nicht bei Reparaturen verwässert worden sein. Genau das ist in diesem Fall allerdings passiert. Während Experte Colmar Schulte-Golz bei der Bewertung der Dose nur eine Lupe zur Hilfe nehmen konnte und ihren Wert im Idealfall auch auf die gezahlten 500 Euro schätzte, verfügte Silberschmied Micha Peteler über ganz andere Werkzeuge und Tinkturen.
Mit verschiedenen Säuren entfernte er das bei den zahlreichen Reparaturen verwendete Zinn, um es durch echtes Silber zu ersetzen, womit die Dose natürlich deutlich im Wert steigen würde. Dummerweise war nach dem Säurebad kaum noch etwas übrig, denn mittlerweile dominierte das Zinn die gesamte Konstruktion des Döschens. Über 2.500 Euro würde eine Restaurierung der nun von Löchern strotzenden Dose kosten, was in keinem Verhältnis zu einem möglichen Wiederverkaufspreis stünde. Thorsden Schlößner nahm den Schrotthaufen entsprechend wieder mit und verkündete, die gezahlten 500 Euro als Verlust abzuschreiben und nach vorn blicken zu wollen. So etwas könne schließlich immer mal passieren.
Wer weiß, vielleicht kann er das verbliebene Silber ja noch irgendwo einschweißen, wirklich viel Geld bringt das aber auch nicht. Richtig gut lief es hingegen für diese Verkäufer, wie ihr euch im Video anschauen könnt.
„Bares für Rares“ läuft werktags um 15:05 Uhr im ZDF, Wiederholungen strahlt der Ableger ZDF Neo um 10:55 Uhr und um 19:20 Uhr aus. Am Konzept hat sich über die Jahre nichts verändert: Menschen wie ihr und ich lassen ihre Ware von Sachverständigen bewerten und feilschen dann im Händlerraum um den Verkaufspreis.
Wie gut würdet ihr euch bei „Bares für Rares“ anstellen? Testet euer Wissen im Quiz: