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Schmuggel-Rarität bei „Bares für Rares“: Verkäufer nach Expertise sprachlos

Schmuggel-Rarität bei „Bares für Rares“: Verkäufer nach Expertise sprachlos
© ZDF / Frank W. Hempel

Die besten Geschichten schreibt manchmal doch das Leben, wie die Trödelshow immer mal wieder beweist. So auch in dem Fall einer prunkvollen Vase, die einst geschmuggelt wurde.

Bei ihrem Besuch bei „Bares für Rares“ hatten Annegrete und Arno Schmidt nicht nur eine beachtliche Bowle im Gepäck, sondern die noch beachtlichere zugehörige Geschichte. Die seit über 60 Jahren Verheirateten gaben preis, dass sie ihre Rarität einst geschmuggelt haben. Ihr Erbstück hatte 1910 Arnos Großvater erstanden, der „der letzte Hofbäcker in Weimar“ war. Nachdem Arnos Großmutter verstarb, stand die Bowle zunächst 20 Jahre auf dem Dachboden, bis Annegrete schließlich 1984 meinte, man solle die doch endlich mal zu sich holen.

„In Eisenach vor der Grenze sagt mein Mann: ‚Nee.‘“, erzählte Annegret. Arnos Sorge: Man könne sie wegen des Versuchs, das wertvolle Erbstück über die innerdeutsche Grenze zu bringen, verhaften. Dem sich anbahnenden Rückzieher kam seine Frau aber zuvor. Denn den Besuch in Weimar wegen einer dort abgehaltenen Beerdigung nutze sie einfach zu ihrem Vorteil und dachte sich eine Geschichte aus: „Kommen wir an die Grenze, der Grenzer macht den Kofferraumdeckel auf, sagt: ‚Was das ist denn?‘ ‚Ja‘, sage ich: ‚Das ist unsere Urne, unsere Familienurne.‘“

Annegret behauptete einfach, dass ihre Tante Leene jetzt in der Urne sei und nach der nächsten, bevorstehenden Trauerfeier solle auch Tante Anna in der Urne ihre Ruhe finden. Der Grenzer habe daraufhin nicht einmal den Deckel der „Urne“ angefasst und die beiden mit der Bowle weiterfahren lassen. „Also besser geht ja gar nicht mehr“, meinte da Moderator Horst Lichter lachend.

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Von der innen vergoldeten Silber-Rarität selbst war Expertin Wendela Horz völlig hin und weg. Besonders die Handarbeit hob sie hervor, selbst Dellen an Deckel und Fuß taten der überaus positiven Einschätzung keinen Abbruch. Für ihre 3,5-Kilogramm-Bowle hätten die Schmidts gerne 1.500 bis 2.000 Euro, doch das reichte Wendela Horz definitiv nicht. Allein der Silberwert liege aktuell bei 1.800 Euro, doch wegen der „schönen Arbeit“ könne man die Rarität „auf gar keinen Fall zum Silberkurs verkaufen, das geht überhaupt gar nicht.“ Ihre Schätzung deswegen: 3.500 bis 4.000 Euro. Da musste Arno erstmal ordentlich durchatmen und fragte seine Frau, ob sie das auch gehört habe, die jedoch nur meinte, dass sie sprachlos sei. Wenn ihr übrigens einen Blick hinter die Kulissen der Trödelshow werfen wollt, dann hilft euch das folgende Video weiter:

Silber-Bowle sorgt für wahres Wettbieten im Händlerraum

Im Händlerraum reagierte man ebenfalls äußerst angetan auf die Bowle. Wolfgang Pauritsch startete direkt mit 2.000 Euro, womit er den ursprünglichen Wunschpreis des Ehepaars bereits überboten hatte. Nach einem regen Wettbieten erhöhte Julian Schmitz-Avila auf 3.000 Euro, was Pauritsch zum Sondieren veranlasste. Er wollte wissen, ob das gute Stück denn 100 Jahre alt sei, woraufhin Arno Schmidt gutgelaunt meinte: „Mit Sicherheit! Mich begleitet es ja schon 80 Jahre!“ Der Händler nahm das als Aufforderung wahr und stürzte sich direkt in den nächsten Schlagabtausch mit Schmitz-Avila. Nachdem Letzterer 3.400 Euro geboten hatte, entfuhr Pauritsch ein „Na sag mal!“. Dennoch legte er noch mal 50 Euro obendrauf. Das reichte dann überraschend, um Schmitz-Avila verstummen zu lassen.

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Annegret wollte noch 50 Euro mehr haben, Pauritsch stimmte ohne zögern zu, auf 3.500 Euro zu erhöhen. Die Nachfrage seiner Frau, ob sie denn dafür verkaufen würden, erwiderte Arno nur mit einem „Wenn du das sagst“, was zu allgemeiner Erheiterung führte. „Wir haben ja viele nette Kandidaten hier, aber das war wirklich zuckersüß“, meinte Schmitz-Avila, nachdem das Geschäft abgewickelt war. Ein wenig Wehmut schwang bei Arno Schmidt anschließend mit, als er auf den Deal zurückblickte. Doch er betonte auch, dass es wichtig sei, sich gerade von materiellen Dingen trennen zu können. Zuletzt wünschte er noch jenen, die die Bowle erhalten werden, Glück und Segen. Da können wir uns Schmitz-Avila nur anschließen: zuckersüß.

„Bares für Rares“ läuft werktags um 15:05 Uhr im ZDF. Wiederholungen strahlt der Ableger ZDF Neo ab 10:55 Uhr sowie um 19:20 Uhr aus. Das Konzept der Sendung hat sich in über 1.000 Folgen nicht verändert: Sachverständige bewerten die mitgebrachte Ware, bevor im Händlerraum um den Verkaufspreis gefeilscht wird.

Das Programm des ZDF könnt ihr bei Waipu.tv streamen. Im kostenlosen Probemonat, könnt ihr das Angebot aus über 180 verschiedenen Sendern testen.

„Bares für Rares“-Test: Wärst du ein Schrottsammler oder Antiquitäten-Händler?

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