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Trotz deutlichen Schäden: Billiger Flohmarkt-Fund sorgt für „Bares für Rares“-Sensation

Trotz deutlichen Schäden: Billiger Flohmarkt-Fund sorgt für „Bares für Rares“-Sensation
© ZDF / Frank W. Hempel

Ein Ehepaar brachte in die Trödelshow einen einst für wenig Geld erstanden Flohmarkt-Fund mit – und durfte sich am Ende über einen phänomenalen Gewinn freuen.

„Von einem Abendessen bis zur Kreuzfahrt ist vielleicht alles möglich.“ Mit diesen Worten gab Sven Klug-Offermann die Marschrichtung für den Besuch bei „Bares für Rares“ vor. Zusammen mit seiner Frau Carola Noack brachte er aus Montabaur, Rheinland-Pfalz eine Dose aus dem 18. Jahrhundert mit, die sie für mickrige 20 Euro auf einem Flohmarkt erworben hatten.

Genau genommen stammte das gute Stück, das laut Colmar Schulte-Goltz gerne als Zuckerdose verwendet wurde, aus dem Jahr 1747. Mit ihrem Alter konnte die „wunderbare Dose“, so der Experte, also schon mal punkten. Stilistisch entstamme sie dem deutschen Rokoko und bestehe aus „sehr [gesuchtem] Sammler-Silber, das kann man schon mal so sagen“. Durch eine Punze auf der unteren Seite der Rarität konnte Schulte-Goltz die Dose sogar nach Görlitz verorten, den Schmied ausmachen und bestimmen, dass es sich hier um 750er-Silber handelte und dass das Stück wahrscheinlich für einen adligen Haushalt handgeschmiedet wurde.

Es gab aber dann doch ein paar Wehrmutstropfen: An der Seite der Dose befand sich ein Loch, das nicht wirklich klein ausfiel, da der Experte sogar demonstrativ hindurchschaute. Der Standring war zudem verzogen und es gab einige Reparaturversuche an der Rarität. „Aber es ist schön, dass es sie überhaupt noch gibt nach 270 Jahren, aber ich glaube, man sollte darauf verzichten, sie weiter zu restaurieren“, schloss der Experte seine Einschätzung ab.

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Damit spielte Moderator Horst Lichter den Ball wieder zum Ehepaar zurück und stellte die Frage nach dem Wunschpreis. Sven Klug-Offermann erhoffte sich hier bereits einen üppigen Gewinn und forderte mindestens den Materialpreis von circa 160 Euro ein. Nächster Dämpfer durch Schulte-Goltz: Der Silberwert liege gerade einmal bei 100 Euro. Hinzu komme der sichtbare Schaden an der Dose und dennoch liege der Wert der Rarität laut dem Experten bei 500 Euro. Da blickte das Ehepaar gleichermaßen euphorisch und überrascht drein. Noch mehr Grund zur Freude hätten sie ohne die Beschädigungen gehabt: Im perfekten Zustand wäre die Dose sogar 1.200 bis 1.500 Euro wert gewesen. „Alter Schwede“, entfuhr es da Sven und Carola stimmte ihm mit einem „aber wirklich“ zu. Dass „Bares für Rares“ immer für eine Überraschung gut ist, beweist euch auch dieses Video:

Händler beweisen erstaunliche Kenntnisse

„Wir sind erst mal völlig platt“, meinte Klug-Offermann, bevor es zum Händlerraum ging. Susanne Steiger zeigte sich schon mal angetan von der Rarität: „Sie bringen ein ganz altes Schätzchen“, was Carola zur allgemeinen Erheiterung lächelnd konterte mit: „Wie reden Sie von meinem Mann?“ Julian Schmitz-Avila stellte der Dose wegen des lädierten Zustandes allerdings ein eher bescheidenes Zeugnis aus und meinte, dass daran einige Arbeiten nötig wären.

 

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Die eigentliche Runde eröffnete Walter Lehnertz, der seinem Ruf als 80-Euro-Waldi zum Trotz 120 Euro bot. Schmitz-Avila warf direkt mehr als das Doppelte in den Raum und stieg mit 250 Euro ein. Der Wert der Rarität blieb trotz der Dellen und Risse also auch ihm nicht verborgen. Steiger erhöhte auf 300 Euro, dann gesellte sich mit Thorsden Schlößner der nächste zur Runde, denn er bot 350 Euro. Schmitz-Avila ging zwar noch auf 400 Euro hoch, dann legte Schlößner jedoch mit 500 Euro nach, was der Expertenschätzung entsprach. Als hätte er die Schätzung von Schulte-Goltz gekannt, meinte da sogar Schlößners Konkurrent Schmitz-Avila: „Ja, 500 find ich eigentlich ganz fair.“

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Das sah auch das Ehepaar aus Montabaur so, womit der Zuschlag für 500 Euro an Thorsden Schlößner ging, der bei der Überreichung des Geldes noch hinzufügte, dass er ja auch gerne Sachen aus dem 18. Jahrhundert sammle. Im Anschluss kündigte er entgegen der Expertenempfehlung zudem an, die Dose zum Schmied zu bringen und die Löcher ausbessern zu lassen. „Es ist ja wirklich ideal gelaufen“, fasste Carola Noack den wahrlich gelungenen Ausflug zur Trödelshow zusammen. Für 20 Euro auf dem Flohmarkt geholt und für 500 bei „Bares für Rares“ verkauft: Das macht mal eben einen Gewinn von satten 2.500 Prozent.

Die Trödel-Show „Bares für Rares“ läuft von Montag bis Freitag um 15:05 Uhr im ZDF, Wiederholungen sind bei ZDF Neo um 10:40 Uhr und um 19:20 Uhr zu sehen. Das Konzept der Sendung hat sich in all den Jahren nicht geändert: Menschen wie Sven Klug-Offermann und Carola Noack lassen ihre Ware von Sachverständigen bewerten und feilschen dann im Händlerraum um den Verkaufspreis.

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Könntet ihr solche Gewinnmargen auch ertrödeln? Testet euer Raritätenwissen:

„Bares für Rares“-Test: Wärst du ein Schrottsammler oder Antiquitäten-Händler?

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