Winzige Details können bei „Bares für Rares“ darüber entscheiden, ob im Händlerraum der große Reibach winkt oder nur ein schnöder Trostpreis wartet.
In Würselen lebt mit Martin Schulz nicht nur der ehemalige Kanzlerkandidat der SPD, auch das Ehepaar Müller ist in der nordrhein-westfälischen Stadt beheimatet. Beide machten sich auf den Weg zu „Bares für Rares“, um sich von einer vermeintlich wertvollen Radierung zu trennen. Das karge Bild zeigte einen gesenkten Frauenkopf und verbreitete nicht gerade gute Laune.
Leider konnte Experte Colmar Schulte-Goltz nichts zur Aufhellung der Gemüter beitragen. Schuld daran war eine winzige Kleinigkeit. Die auf den ersten Blick zu vernachlässigende Signatur des Kunstdrucks wies nämlich darauf hin, dass es sich bei dem Bild um eine fotomechanische Reproduktion handelte, auch wenn die Inschrift auf eine „Original Radierung“ schließen ließ. Das sei laut des Sachverständigen zwar irreführend, für die Preisfindung allerdings entscheidend. Entsprechend konnte er das gar nicht mal so seltene Stück statt mit bis zu 25.000 Euro nur mit höchstens 300 Euro bewerten. Das sei ja „voll doof“ bemerkte Moderator Horst Lichter treffend. Da sich die Würselaner auch mit 200 Euro zufrieden zeigten, händigte er ihnen dennoch die Händlerkarte aus.
Verkauf glückt dennoch: Nachdruck erzielt immerhin 320 Euro
Nach der enttäuschenden Expertise gab es für Anna Henriette und Karl-Heinz Müller im Händlerraum zumindest ein kleines Happy End. Zwar zeigten sich alle enttäuscht, dass es sich bei der Radierung nicht um das Original handelte, Julian Schmitz-Avila legte dennoch 320 Euro auf den Tisch und übertraf damit sogar die Schätzung von Colmar Schulte-Goltz: Den Erlös wollte die Verkäuferin im Anschluss für neue Kleidung verwenden. Mehr als ein schnöder Pullover sollte machbar sein.
In diesen Fällen hatten alle Beteiligten weitaus mehr Glück. Hier sind die teuersten Stücke aus „Bares für Rares“.
„Bares für Rares“ läuft von Montag bis Freitag um 15:05 Uhr beim ZDF. Wiederholungen zeigt der Ableger ZDF Neo um 8:50 Uhr sowie um 18:30 Uhr. Das Konzept der Sendung hat sich bis heute nicht verändert: Menschen wie Anna Henriette und Karl-Heinz Müller lassen ihre Ware von Experten bewerten und feilschen dann im Händlerraum um den Verkaufspreis.
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